10 Tage Bustour mit Trendtours in die Toskana

Maui Hookipa Strand

Reisetipps für Hawaii und Reiseberichte von Paul Tresselt

Direkt zum Seiteninhalt

10 Tage Bustour mit Trendtours in die Toskana

Reiseberichte
Erlebnis- (K)urlaub in der Toskana mit Trendtours
Mit dem Bus nach Italien?
Als wir das Angebot von   Trend-Tours lasen, für 698.-€ eine 10-tägige Reise in die Toskana zu   machen mitsamt einer Wellness-Kur in Montecatini Terme und Ausflügen   nach Lucca, Siena, Florenz, Viareggio, San Gimignano, Pisa und Elba,   waren wir sofort begeistert. Dazu noch Halbpension inbegriffen. Das war   ein unschlagbares Angebot und fürs Erste ein schöner Überblick über   diese faszinierende Landschaft, die man in Lehrerkreisen die "Heimat der   deutschen Oberstudienräte" nennt.
Aber mit dem Bus? Nein, das wollte keiner unserer Bekannten so recht   glauben, dass wir das als eingefleischte Langstreckenflieger auf uns   nehmen wollten. 16 Stunden im Bus? Nein - danke!. Selbst uns machten   diese Reaktionen skeptisch und so suchten wir im Internet nach   Flugmöglichkeiten. Aber unter 140.- € für einen Flug von Düsseldorf nach   Pisa oder Florenz war nichts zu machen. Und umsteigen müsste man auch   noch.
Und so ris
kierten wir es - und wurden nicht enttäuscht.
Fahrt mit dem Bus nach Italien
Sonntag, 11.7.2010
Die Straßen in Düsseldorf sind   menschenleer, als wir um 22:30 Uhr am Fernbahnhof eintreffen. Nur 3   Pärchen warten hier auf den Bus und eine einsame Dame. Inzwischen ist   auch das Fußballspiel in die Verlängerung gegangen und aus der   naheliegenden Kneipe mit Fernsehbildschirm ertönen plötzlich laute   Begeisterungsrufe, denn Spanien ist Weltmeister geworden. Traurig ist   allerdings die Nachricht der Fahrerin des Zubringerbusses aus Brüggen,   dass der Bus nach Italien eine Stunde Verspätung hat. So warten wir in   der heißen Sommernacht.
Kurz vor 24:00 Uhr trifft der moderne Neoplan Reisebus **** der Firma K+S aus Fröndenberg am   Busbahnhof in Düsseldorf ein, nachdem er bereits die Hälfte der   Reisegäste irgendwo abgeholt hatte.
Montag, 12.7.
Der  Bus startet mit  2   Fahrern um 0:00 Uhr in Düsseldorf am Fernbahnhof. Genau 16 Stunden   später lädt er uns in Montecatini Terme um 16:00 Uhr nachmittags   vor dem Hotel du Park Regina**** ab. Das war schon eine tolle Leistung,   die wir vorher gar nicht erwartet hatten. Wir überstanden die Fahrt   erstaunlich gut, denn  der Sitzabstand im Bus war größer als im   Flugzeug, die Beinfreiheit großzügiger und die Verstellmöglichkeit der   Sitze sehr komfortabel.. Außerdem wurden die 16 Stunden Fahrzeit 5x nach   jeweils 2 1/2 Stunden durch Pausen von 20 oder 30 Minuten an Raststätten   unterbrochen. Dadurch konnten wir uns die Beine vertreten, etwas   trinken, essen oder auf die Toilette gehen. Getränke gab es im Übrigen   auch im Bus; einer der beiden Fahrer übernahm immer abwechselnd den   Service. Rechnet man die 125 Minuten von den 16 Stunden ab, so hat der   Bus für 1200 km von Düsseldorf nach Montecatini Terme weniger als 14   Stunden gebraucht - eine Super-Fahrzeit und ein Kompliment für die   beiden Fahrer! Das musste sogar ein anderer Gast zugeben, der mit seinem   eigenen Jaguar angereist war und ebenfalls 14 Stunden gebraucht hatte.   Allerdings wurde das auch dadurch begünstigt, dass am Bus ein   elektronischer Tele-Pass installiert war, der an allen   Autobahn-Zahlstellen automatisch die Schranken öffnete und eine   wartefreie Durchfahrt gestattete.
Berücksichtigt man die großen Vorteile eines eigenen Busses am   Urlaubsort für 8 Ausflüge in die Umgebung, so ist also eine Busfahrt   nach Italien durchaus eine erwähnenswerte Alternative.
Montecatini Terme
Die Reiseleiterin Bettina holt uns am   Checkpoint ab und begleitet uns zum Grand Hotel Regina du Park. Wenn es   Sie interessiert, können Sie sich auf der Hotelwebseite mehr davon   anschauen.

Das Hotel du Park Regina gegenüber der Tettuccio Terme
Wir bekommen Zimmer 102 und   wohnen direkt gegenüber den Thermen. Zwei Stunden Zeit haben wir noch   für eine Abkühlung im Pool und einen Campari Orange zur Begrüßung.
Mit einem kühlen Campari-Orange (der im Übrigen stilgerecht serviert   wurde von dem Barkeeper am Pool und gar nicht so mickrig war, wie man   ihn sonst bekam) konnten wir so unseren Urlaub beginnen und uns am Pool   entspannen.

Unsere Befürchtung, dass nur Rentner in Montecatini Terme zu   finden wären, weil es doch als Heilbad bekannt war, erfüllte sich   überhaupt nicht. Im Gegenteil: Es waren viele Jugendliche und   Schülergruppen hier, die entweder an den Musikwettbewerben und Konzerten   beteiligt waren, die in den Sommermonaten hier veranstaltet werden, oder    sie hatten für ihre Klassenfahrten die Stadt als günstigen Ausgangspunkt   für die Ausflüge in die umliegenden Orte der Toskana gewählt. Das   bedeutete viel Musik, Lebendigkeit und internationales Flair im Hotel,   was sich durchaus auch manchmal in der nächtlichen Lautstärke bemerkbar   machte; aber das ist eben Italien!
Nach der Information über   die folgenden Tage und Veranstaltungen wird ein mäßig touristisches   Abendessen serviert und wir flanieren noch eine Weile durch die Stadt   und den Park, in dem gerade ein Konzert von einer holländischen   Jugendgruppe gegeben wird.
Sehr   positiv fanden wir im Übrigen an dem gesamten Reisearrangement, dass als   einziger Standort Montecatini Terme ausgewählt worden war, von dem aus   alle Ausflüge stattfanden. Das hatte den unschätzbaren Vorteil, dass wir   nicht das Hotel wechseln mussten. Die  kleine Stadt mit 25000   Einwohnern liegt zwischen Pistoia und Lucca und ist eines der   berühmtesten Heilbäder Italiens. Es gibt über 200 Hotels hier, die   allerdings auch schon mal bessere Zeiten gesehen haben, viele im   Jugendstil. 100 stehen zur Zeit leer, sodass der Ort als günstiger   Übernachtungspunkt für Ausflüge in die Toskana gilt. Unser Hotel hatte   jedenfalls akzeptable Zimmer, wenn auch die Klimaanlage aus welchen   Gründen auch immer zeitweise zentral abgeschaltet wurde. Das gefiel uns   weniger, denn die 38°C mit ziemlicher Luftfeuchtigkeit waren schon   heftig.
  Dienstag, 13.7.
Die Nacht war glücklicherweise nicht so   heiß, weil die Klimaanlage funktioniert hat. Das Frühstücksbüffet ohne   Obst ist sehr mäßig und auf Touristen abgestellt. Danach treffen wir uns   zu einem Rundgang durch die Tettuccio Terme. Die 14 € Eintritt zahlt   Trendtours und wir probieren etwas von dem Heilwasser und genießen die   schattige Ruhe unter den Säulen zusammen mit einem Cappuccino und   schöner Musikdarbietung auf dem Podium im Rundbau. So lässt sich die   Hitze in der Toskana ertragen und wir können uns jetzt auch vorstellen,   wie die reichen Römer vor 2000 Jahren hier das "Dolce far niente"   genossen haben. Hier eine kleine Fotosammlung von unserem Besuch:
Im Städtchen ist nicht mehr los als gestern; viele Geschäfte haben geschlossen. Allerdings ist die Einkaufsstraße voll von Modegeschäften, Schuh- und Lederboutiquen, Optikern und Schmuckläden. Telefonläden und Bäckereien finden wir gar nicht, die bei uns die Hauptstraßen bestimmen. Die Preise für einen Cappuccino (3,50 €) und ein Eisbecher mit drei Minibällchen (6,50 €) sind italienisch-touristisch.

Den Rest des Nachmittags verbringen wir am Hotelpool, wo man großes Glück haben muss, um eine freie Liege zu ergattern. Um 17:55 Uhr startet unsere 1. Anwendung, denn wir haben ja mit unserer Reise ein kostenloses Inklusiv-Paket mit 10 Kuranwendungen gebucht: Das besteht aus 2x Massage, 2x Fango, 2x Elektrotherapie, 2x Magnet-Therapie und 2x Ozontherapie.
Wir beginnen mit der Ozontherapie und Elektrotherapie. Beides haben wir noch nicht ausprobiert. Die Physiotherapeuten kommen aus Polen und bringen entsprechendes Provisorium mit. Die gesamte Behandlung ist sehr polnisch und wirkt nicht sehr professionell. Vor allem wird man weder nach Vorerkrankungen gefragt noch nach irgendwelchen Bedürfnissen. Wir lassen beide Therapien über uns ergehen, aber überzeugt sind wir nicht.
Mittwoch, 14.7.
Torre del Lago
Wir müssen um 7:00 Uhr frühstücken, weil der Bus nach Torre del Lago um 8:00 Uhr abfährt. Eine Stunde später kommen wir in diesem Ferienort an der Küste an. Um diese Zeit sind natürlich noch viele der Tausenden von Strandhäuschen und Liegen unter den Sonnenschirmen frei.

Wenn man in der Toscana ist, besucht man auch die breiten Sandstrände an der Riviera degli Etruschi oder an der Riviera della Versilia.
Torre del Lago war schon im 19. Jahrhundert ein mondänes Seebad, was man auch an den vielen Häusern und Villen im Jugendstil erkennen kann. Heute hat es allerdings seine Exklusivität verloren und ist vorrangig Ausflugsziel für die toskanische Bevölkerung am Wochenende.
Die Strände sind breit, flach und feinsandig, da gibt es nichts zu meckern. Wenn man allerdings an einem solcher Strände baden will, muss man erst einmal einen der teuren Parkplätze belegen.

Ohne Eintrittspreis zuzüglich saftiger Parkgebühren für Autos kommt man gar nicht erst an den Strand. Die italienischen Familien kommen deshalb vielfach mit dem Fahrrad an den Strand. Dort suchen sie sich einen der Sonnendachanbieter aus, die zu Hunderten den Strand für teures Geld von der Gemeinde gepachtet haben und dafür auch ihren Streifen sauber halten. Für 15...40€ pro Tag erhält man so einen Sonnenschirm  mit zwei Liegestühlen und hat Umkleideräume, Duschen und Toiletten zur Verfügung. Meist ist auch eine kleine Bar oder sogar ein Bistro vorhanden. Die einzelnen Parzellen sind säuberlich voneinander abgeteilt, farbig markiert und gut an der unterschiedlichen Ausstattung zu unterscheiden. Viele haben auch eigene Bademeister und Rettungsboote.

37 Reihen Liegestühle hintereinander bis zum Meer in Torre del Lago!
Aber das ist halt italienische Strandkultur. Man mietet sich für einen Tag oder eine ganze Woche einen Platz unter einem Sonnendach oder einem Sonnenschirm und genießt das Strandleben. Man unterhält sich mit den Nachbarn und die Kinder spielen zusammen.

Ab und zu macht man einen Strandspaziergang, der ein wenig über die Strandabschnitte hinausragt, an denen man sich angesiedelt hat. Schließlich will man ja Neuland erkunden. So gelangt man an den öffentlichen Strand, der sofort an dem Müll , den Glasscherben und dem Schmutz zu erkennen ist, durch den man waten muss, um ans Meer zu kommen.  Ein kurzes Video zeigt das:
Hier wollen wir nicht   bleiben und mieten uns deshalb auch nebenan in der Bezahlanlage für 20   Euro einen Sonnenschirm mit 2 Liegestühlen. Hier ist es im Schatten   erträglich - zumal ein leichter Wind weht. Das Meer fällt flach ab, den   Boden kann man nicht sehen. Hinter der "Pinkelzone" wird das Wasser   etwas sauberer, sodass man auch die dicken Quallen wahrnimmt, die   überall herumschwimmen.
Es genügt, einmal hier gewesen zu sein und die zig Reihen Liegestühle   hintereinander gesehen zu haben, um zu wissen, dass man hier besser   nicht mehr hinfährt. So sind wir um 13:00 Uhr wieder im Hotel und legen   uns lieber an den Pool. Liegen sind heute erstaunlicherweise zu   bekommen, dafür machen 80 Jugendliche entsprechenden Lärm.
Vor dem Abendessen genehmigen wir uns noch   eine Fangopackung und eine ordentliche Massage aus dem Wellnessprogramm.
Donnerstag, 15.7.  
Elba
Schon um halb acht starten   wir zur Fahrt nach Elba. 150 km sind es von Montecatini bis nach Piombino. An der Autobahnabfahrt Pisa Nord/ Ecke Via   Aurelia steigt die Reiseleiterin Sylvia ein und begleitet uns über die   Autobahn bis nach Piombino, wo die Fähre um 10:30 Uhr nach Elba ablegt.
Der Bus geht mit auf die Fähre.

Eine Stunde dauert die Überfahrt mit der   Toremar nach   Portoferraio. Im Sommer verkehrt die Fähre halbstündlich von   Piombino zur zur Hauptstadt von Elba. Es ist wieder sehr heiß heute   (39°C), aber der Fahrtwind kühlt wenigstens ein bisschen.

Von der gut informierten Reiseleiterin   werden wir sofort auf die fischartige Form dieser kleinen Insel   hingewiesen, die 11km vor der toskanischen Küste liegt. Sie ist schon   seit der Zeit der Etrusker bewohnt und wurde hauptsächlich von diesen   zum Abbau von Eisenerzen benutzt. Heute bewohnen noch etwa 30000   Einwohner die attraktive Ferieninsel.

Von Portoferraio aus starten wir zu einer Rundfahrt über die wundervoll   grüne und dicht bewachsene Insel, die durch den Exil-Aufenthalt von   Napoleon so bekannt geworden ist. Sie ist heute ein beliebtes   Urlaubsziel mit vielen preiswerten Hotels und Ferienwohnungen. Das   merken wir schon, als wir an der Nordküste durch die Orte Biodola   und Procchio kommen. Die hübschen Strandbuchten sind klein und   nicht so vollgestopft  mit Sonnenschirmen und Liegestühlen wie auf   dem Festland.
Danach geht es in südlicher Richtung nach Marina di Campo, wo wir zu Mittag essen und etwas spazieren gehen.

Hafen von Marina di Campo
Das Örtchen hat einen lebhaften Strand, sehr schöne Cafés und nette Restaurants am Hafen und in den schmalen Sträßchen, die alle sehr gepflegt aussehen. Man merkt, dass man auf einer Insel ist und dass hier weniger Hektik herrscht. Vor allem freut uns, dass hier nicht 20 oder mehr Reihen hintereinander mit Sonnenschirmen oder Liegen angeordnet sind.

  Strand von Marina di Campo
Elba könnte für uns auch in Frage kommen für einen gemütlichen Urlaub, denn wir sind begeistert von der grünen Macchia-Landschaft, den schmalen, gewundenen Bergstraßen und den malerischen Küstenorten, die uns ohne Hektik, Lärm und mit viel Flair begegnen.

Blick über die Insel bei der Fahrt von Marina di Campo nach Lacona
Allerdings stören uns doch ein wenig die italienischen Touristen-Abzock-Preise. Vielleicht ändert sich aber auch unsere Meinung, wenn wir ein 2. Mal hier sind, denn von einem kurzen Besichtigungstrip kann man noch nicht viel sagen, zumal uns die mörderische Hitze (38°C) immer nur in den Schatten und die Gelaterias gezwungen hat.
Vor allem müsste man noch einmal nach schönen Hotels und schattigen Stränden Ausschau halten. Eins haben wir jedenfalls schon in Porto Azzurro entdeckt. Am Nachmittag spazieren wir durch das Örtchen an der Ostküste von Elba, das uns wegen der altertümlichen Gässchen und einer schönen Hafenpromenade sehr gefällt. Leider ist es sehr heiß und es weht kaum ein Lüftchen, sodass es uns immer wieder in den Schatten und die Gelaterias zieht.

In der Altstadt von Porto Azzurro

Strand am Hafen von Porto Azzurro
Um 16:00 Uhr bringt uns der Bus zurück nach Portoferraio, wo um 17:00 Uhr die Fähre nach Piombino ablegt. Wir genießen die einstündige Überfahrt mit dem frischen Wind, bevor wir wieder in den Bus steigen und uns mit den Fenstervorhängen vor der schräg einfallenden Sonne schützen müssen. Die schickt nämlich ihre heißen Strahlen hinter uns her und auf den dunklen Asphalt der Autobahn.
Die 150 km bis nach Montecatini bewältigt der Bus bis viertel nach acht, sodass wir nach einer erfrischenden Dusche gemütlich zu Abend essen können. Über das Essen sollte man nicht viele Worte verlieren, dazu müsste man in ein Hotel mit einer Küche fahren, wo es vernünftige Brötchen, Obst und richtige Säfte zum Frühstück gibt, wo es richtigen Kaffee oder Cappuccino gibt und wo zum Abendessen ein echtes Salatbüffet angeboten wird. Hier finden wir nur neben Salatblättern und Möhrenschnipseln geviertelte Tomaten und vermissen Zwiebeln, Oliven, herzhafte Dressings und knackiges Gemüse, wofür doch die Toscana bekannt ist. Schade.
Die Klimaanlage im Hotel ist alt und nicht für die hohen Temperaturen ausgelegt; glücklicherweise kühlt es abends ab 22:30 Uhr etwas ab, sodass man die Fenster öffnen und nachts offen lassen kann. Leider freut das sehr die Mücken, die hier zahlreich vorhanden sind und auf die deutschen Touristen mit dem süßen Blut warten. Das erinnert uns jedesmal daran, dass die Toskana eine Sumpflandschaft war und in diesem Jahr seit Mai auch wieder ist, nachdem ungeheure Niederschläge gefallen sind. Die Feuchtigkeit spürt man allerorten.
Viareggio
Freitag, 16.7.
Um 8:00 Uhr starten wir nach Viareggio, wo wir bei strahlendem Sonnenschein eine Stunde später ankommen.

Im Gegensatz zu Torre del Lago präsentiert sich Viareggio als deutlich gehobeneres Strandbad. Hier findet man hinter den 20 Reihen Liegestühlen komfortable Badehäuser aus Stein mit gemütlichen Cafés, teilweise sogar mit Schwimmbädern und diversen Unterhaltungsmöglichkeiten.

Alles ist sehr sauber und ordentlich, aber genau so eng wie in Torre del Lago. Natürlich liegt man auch hier eng beieinander und hängt sich gegenseitig auf der Pelle, was der Kommunikation dient und die Möglichkeiten schafft, am Familienleben des Nachbarn (plus ihrer Kinder und Bekannten) aktiv teilzunehmen. Zwischen den Reihen laufen die afrikanischen Händler und Eisverkäufer umher.

Dafür ist hier alles umso teurer. Die Italiener  wissen, wie sie die Touristen ausnehmen können: Ein kleines Eis mit zwei Bällchen kostet 6,50 €, ein Cappuccino 3,50 €. Die Sonnenschirme mit Liegen 40 € pro Tag. Schlecht ist der dran, der nichts ausgeben will, denn er muss sich mit einem 30 m breiten öffentlichen Strandabschnitt  zwischen Hafenmole und privaten Vermietern begnügen.
Das Wasser  an dem flach abfallenden Sandstrand ist angesichts des nahen Hafens  mit Tausenden von Yachten auch nicht besonders attraktiv.

Blick von der Hafenmole auf den Strand und den Ort Viareggio:     

Eine breite Strandpromenade mit Edelboutiquen und Geschäften vor einstmals mondänen Hotels aus der Jugendstilzeit demonstriert die großzügig angelegte Stadtplanung bereits zu Zeiten von Napoleon.

Jetzt am frühen Morgen ist hier noch nichts los, denn die Geschäfte auf der Strandpromenade öffnen nämlich erst um 10:00 Uhr. Danach kommen auch die ersten Badegäste (meist mit Fahrrädern), die irgendwo ein Sonnendach mit Liegestühlen gemietet haben.

Der Durchgang zum Strand von der Strandpromenade aus
Am Wochenende oder am Abend ist ein Spaziergang über die Promenade mit Sicherheit viel interessanter, weil jetzt nichts los ist. So macht es auch keinen Spaß, sich dorthin zu setzen und einen Cappuccino zu schlürfen (2,20 €) oder ein Eis zu schlecken (2 Bällchen für 6 €). Man sehnt sich nur nach Schatten und einem Luftzug. Um 12:00 Uhr holt uns der Bus wieder ab und eine Stunde später sind wie wieder zurück im Hotel in Montecatini. Dort sichern wir uns eine Liege am Pool, die ein wenig Schatten verspricht . So wird es ein entspannter Nachmittag bis zur Massage um 18:00 aus unserem Wellnesspaket.
Florenz
Samstag, 17.7.
Beim Aufstehen ist der Himmel zum ersten Mal bedeckt. Um 8:00 Uhr starten wir und bis zur Ankunft in Florenz um 9:00 scheint noch keine Sonne. Die lässt aber nicht lange auf sich warten, denn als wir am Arno-Ufer entlang zur Basilika Santa Croce gehen, wird es warm.

  Arno-Ufer in Florenz

Unsere Reisegruppe vor dem Portal der Basilika Santa Croce, in der viele bedeutende Persönlichkeiten Italiens begraben sind. wie u.a. Galileo Galilei, Michelangelo und Dante.
Wir spazieren durch die engen Gassen und machen den Stadtrundgang, der im Stadtprospekt empfohlen wird. Die Reiseführerin begleitet uns und erklärt alles sehr fachkundig.

Es ist ein schöner Spaziergang, weil es noch nicht so heiß ist und wir genießen den blauen Himmel und die tollen Farben.

Blick auf die Ponte Vecchio
Interessanter ist die Ponte Vecchio natürlich, wenn man mitten darauf steht und links und rechts die kleinen Läden anschaut, die sich darauf niedergelassen haben.

Geschäfte auf der Ponte Vecchio
Viele Touristen machen aus den in der Nähe liegenden Orten in der Toskana einen Tagesausflug nach Florenz. Mehr als einen Überblick kann man aber bei einem eintägigen Besuch kaum gewinnen, denn die Stadt ist mit ihren unzähligen Kunstwerken ein einziges Freilichtmuseum. Das wissen natürlich auch die Tausenden von Besuchern, die sich auf jeder Piazza um ihre Fremdenführer scharen und die meisterhaft gestalteten Baudenkmäler und Fassaden aus Carrara - Marmor bewundern.

Auch wir sind entsetzt über die lange Warteschlange vor dem Dom und setzen uns erst einmal in ein Café, um abzuwarten, ob die Schlange kürzer wird. Aber dann dauert es erstaunlicherweise gar nicht so lange, bis wir in den Dom Santa Maria del Fiore eingelassen werden.

Bis auf die vielen Malereien und Kunstwerke an den Wänden ist der Bau eigentlich architektonisch schlicht, aber die Länge des Schiffes mit 133 m ist schon beeindruckend. Auch das Querschiff mit einer Breite von 90 Metern ist gewaltig. Höhepunkt der Besichtigung ist der Bereich unter der gewaltigen Kuppel, die von Brunelleschi gestaltet wurde. Mit 45 m Durchmesser und mehr als 100 m Höhe ist sie ein grandioses Meisterwerk. Drgestellt werden Szenen aus dem Jüngsten Gericht. Um die Einzelheiten oben zu erkennen, braucht man ein Fernglas und meine kleine Camera schafft kein ordentliches Foto. Einen architektonischen und künstlerischen Eindruck bekommen Sie von dem Video aus YouTube:
Der Palazzo Vecchio mit den monumentalen Statuen von David und Hercules  ist einer der großen Anziehungspunkte für alle Florenzbesucher. Mit der Attraktivität steigen auch die Preise: Hier kostet jetzt ein Eis mit 2 Bällchen 8,- € und ein Cappuccino 5,-€.. Im Vergleich dazu sind die Eintrittspreise für die Kirchen und Museen geradezu spottbillig. Wo kann man schon in Deutschland für ein Eis ein Museum besuchen?

Überall in der Stadt stehen Statuen und Kunstwerke von berühmten Bildhauern. Wir spazieren über die Piazza della Signoria, schauen uns den Kampf des Herkules mit dem Kentauren und den Raub der Sabinerin von Giambogna an und sind bei fast 40° C im Schatten froh, wenn wir uns in die kühle Stille einer Kirche oder eines Museums retten können, die alle mehr oder weniger berühmte Malereien und Bildhauerarbeiten beherbergen.

Durch das Eingangstor zur Piazza della Signoria blickt man auf die Bronzestatue von Cellini, die den Perseus darstellt, wie er das Haupt der Medusa in den Händen hält.

Das schlangenförmige Ungeheuer sollte die Feinde Cosimos I. vor möglichen Aufständen warnen.

Überall stehen große Menschenmengen mit Fotoapparaten oder Smartphones, die die Kunstwerke fotografieren wollen wie hier die fantastische Bronzetür an der Taufkirche San Giovanni auf dem Domplatz.

Taufkirche San Giovanni
Zum Besuch der Offizien ist zu wenig Zeit, wir müssen uns mit einem Überblick begnügen, den uns die Stadtführerin bei dem dreistündigen Rundgang vermittelt. Wir besuchen noch die Basilika San Lorenzo mit vielen Gemälden; in die Medici-Kapellen nebenan gehen wir nicht mehr, weil uns der 9 € Eintritt für die Grabbesichtigung doch zu hoch erscheint.  So spazieren wir noch ein wenig durch die heißen Gassen der Altstadt bis zum Treffen am Bus um halb drei.

Zum Schluss fährt der Bus noch hoch zum Piazzale Michelangelo auf die andere Seite des Flusses, wo man einen herrlichen Blick über den Arno auf die Stadt Florenz hat.

Im Hotel in Montecatini gibt es heute einen toskanischen Abend, sprich einige Spezialitäten aus der Toskana sind auf dem Büffet: Parma-Schinken, Parmesan, Pecorino, Salami, Olivenöl. Wir genehmigen uns dazu eine Flasche toskanischen Trebbiano. Als Hauptgänge werden eine Lasagne serviert, danach ein Kasslerbraten im Teigmantel. Zum Schluss gibt es noch eine Vanille-Torte. Wir hätten uns gewünscht, dass es öfter einen solchen Abend gegeben hätte, dann hätte das Hotel auch seine angeblichen vier Sterne rechtfertigen können.
An dem Tanzabend nehmen wir nicht teil - wir wären auch neben dem "Professor" und "Frau Brinkmann" die einzigen gewesen, die sich zu den tristen Altenheim-Klängen des Alleinunterhalters mit Keyboard in einem leeren Saal mit leeren Stühlen bewegt hätten. Der weißhaarige italienische Barkeeper wiegt dazu nur traurig den Kopf und sagt zu mir: "C´est la vie!"
Sonntag, 18.7.
Heute brauchen wir nicht so früh aufzustehen, weil wir erst am Nachmittag Lucca besuchen wollen. Es ist noch nicht so heiß und etwas bedeckt; die Klimaanlage im Haus ist noch ausgeschaltet. Sie wird zentral für alle Zimmer gesteuert. Am Pool ist es angenehm: nicht so bevölkert und mit Hintergrundmusik aus dem gegenüberliegenden Kurpark.
Lucca
Um 14:00 Uhr fahren wir nach Lucca. Eine neue Reiseleiterin steigt in den Bus, erklärt aber, dass am Checkpoint in Lucca die Reiseleiterin Roberta die Stadtführung übernehmen wird. Inzwischen kommt auch die Sonne wieder zwischen den Wolken hervor, von denen wir uns ein bisschen Schatten versprochen hatten.

Lucca mit seinen engen Gassen innerhalb der mächtigen Stadtmauer gefällt uns ausgezeichnet, zumal es an diesem Sonntagnachmittag ruhig und nicht überlaufen ist.

Ein Sonntagnachmittag bietet sich für einen Besuch dieses geschichtsträchtigen Ortes geradezu an. Die Sonne brennt heiß vom tiefblauen und wolkenlosen Toskanahimmel. Alle Bewohner von Lucca sind ans Meer gefahren und nur wenige Touristen sind in den schmalen Gassen zu finden, die glücklicherweise viel Schatten spenden. Die mit großen grauen Steinplatten gepflasterten Straßen sind super sauber und eignen sich gut zum Spazierengehen.
Geburtshaus von Puccini in Lucca
Von der Piazzale Verdi spazieren wir über die Via S. Paolino zum Denkmal und Geburtshaus von Giacomo Puccini und dann zur Piazza San Michele.

   Die Kirche San Michele in Lucca
Auf dem großen Platz findet gerade ein Trödel- oder Antiquitätenmarkt statt, den sicher viele wegen der Antiquitäten schätzen. Viele Stände sind aufgebaut, aber nur wenige Kunden interessieren sich dafür. Einige der exklusiven Boutiquen sind zwar geschlossen, dafür kann man dann aber geruhsam spazieren gehen und gemütlich in einer der zahlreichen Trattorias den Feiertag genießen.
Auf der Piazza Napoleone wird gerade eine große Bühne für einen Musikevent aufgebaut  und die Kathedrale San Martino wird zur Zeit restauriert. Wir sind aber froh, dass wir uns im Innern der Kirche etwas setzen können und hören uns die Geschichte der Kirche und "vom Angesicht Gottes" an. Bei Beleuchtung sieht "das letzte Abendmahl" von Tintoretto sehr wirklichkeitsnah und perspektivisch aus; außergewöhnlich ist auch die die Marmorgruppe "St. Martin und der Bettler".
Auf dem weiteren Rundgang durch die Stadt erklärt uns unsere kompetente Stadtführerin Roberta die Geschlechtertürme. Die ragen allerorten aus den eng aneinander stehenden Gebäuden heraus; unter ihnen der berühmte Torre Guinigi, auf dem oben Eichen wachsen. Von oben soll man einen wundervollen Blick auf die Stadt haben, aber uns ist der Aufstieg bei fast 40°C zu anstrengend, sodass wir lieber durch die engen Gässchen im Schatten der Häuser weiterschlendern bis zur Piazza Anfiteatro.
Das ursprüngliche   Amphitheater hat im Laufe der Jahrhunderte große Veränderungen   durchmachen müssen: Es war zeitweise Festung, Schlachthof und   Marktplatz und wurde in den letzten Jahren so geschickt restauriert,   dass es heute eine teure Wohngegend mit Boutiquen, Cafés ist    und zu einem Szenetreffpunkt geworden ist. Hier findet jeweils um   Weihnachten herum der Christkindl-Markt und im April der Blumenmarkt   statt.

Leider ist das Foto nur ein kleiner   Ausschnitt. Ich hätte gern ein Panoramafoto  geschossen, aber   das hat nicht geklappt. Am besten verwendet man ein Drohne zum   Fotografieren. Aus der Luft sieht der Platz nämlich noch viel   spektakulärer aus:

Aber solche Fotos können Sie nur   machen, wenn Sie eine Heißluftballonfahrt bei Tuscany Ballooning buchen. Von solch einem Flug stammt es   nämlich. Probieren Sie es doch einmal. Es ist fantastisch!
Den Spaziergang über   die breite Stadtmauer, über die vor ein paar Jahren noch die Autos   fuhren, schenken wir uns wegen der Hitze. Der riesige, 4km lange   Verteidigungswall war im 16. Jahrhundert auf der mittelalterlichen   Stadtmauer errichtet worden und ist durchaus sehenswert.
Stattdessen machen wir einen Besuch in der Kirche von San Michele,   weil wir uns vom Innern Kühlung versprechen. Die bekommen wir auch   in der imposanten Kirche mit den drei Schiffen und den Säulen mit   Terracotta von Adrea della Robbia, sind allerdings ansonsten von der   spartanischen Ausstattung etwas enttäuscht. Aber wahrscheinlich muss   man auch das Alter der Kirche berücksichtigen, die schon im 7.   Jahrhundert erwähnt wurde.
Lucca ist ein Städtchen, in dem wir noch gern länger geblieben   wären, aber vielleicht ergibt sich ja noch einmal die Gelegenheit zu   einem weiteren Besuch.

Unser Stadtrundgang endet an   der Piazza del Palazzo Dipinto, weil es dort eine nette Gelateria   gibt, die uns ein leckeres Eis und zwei Stühle für unsere müden Füße   anbietet, die wir bekommen haben. So beschließen wir unseren Besuch   mit einem gemeinsamen Foto auf den kunstvoll gestalteten Sesseln vor   dem Geburtshaus von Giacomo Puccini.

Am frühen Abend sind wir wieder   zurück in Montecatini und freuen uns auf den Besuch von Montecatini   Alto nach dem Abendessen.

Montecatini   Alto
Nur 150m von unserem Hotel   entfernt, das im Übrigen direkt gegenüber der Tettuccio-Terme liegt,   ist der Startpunkt einer Seilbahn, die hinauf nach Montecatini Alto   führt, einem kleinen Dorf aus etruskischer Zeit , das malerisch auf   einem Hügel etwa 200m höher als Montecatini Terme liegt. Natürlich   kann man auch über einen steinigen Wanderweg zu Fuß hinauf gehen   oder mit dem Auto die enge und kurvenreiche Straße hinauffahren.
Oben wird man dann mit einem grandiosen Blick über die Toskana   belohnt, der über die umliegenden Dörfer bis nach Pistoia reicht.   Besonders farbenprächtig ist ein Besuch zum Sonnenuntergang mit   anschließendem Abendessen in einem Restaurant auf dem Dorfplatz. Wir   sind jedenfalls sehr erstaunt über die Menschenmengen, die die   Touristencafés bevölkern. Wir beschließen, am Dienstagmorgen noch   einmal mit der Zahnradbahn hinaufzufahren, wenn man mehr sehen kann. Hier drei Fotos davon:
Montag, 19.7.
Heute steht Siena auf dem   Tagesplan. Wir benötigen mit dem Bus fast zwei Stunden, bis wir da   sind, weil so viel Betrieb auf den Straßen ist.

   Route von Montecatini nach Siena und San Gimignano
Siena
Die Strecke von Montecatini Terme   nach Siena ist etwas weiter, sodass wir früh auf unsere heutige   13-Stunden-Tour aufbrechen müssen. Wie überall in den   Touristenzentren wird der Bus nicht in die Altstadt gelassen,   sondern muss auf einem Parkplatz außerhalb gegen sündhaft teure   Parkgebühren stehen bleiben. 130 € muss der Busfahrer für die 4   Stunden hinblättern und wir fragen uns inzwischen, wie Trend-Tours   den günstigen Reisepreis kalkuliert hat, denn auch heute sind wieder   wie jeden Tag 2 Reiseführerinnen dabei: eine im Bus, die als   Ortskundige dem Fahrer den Weg von Montecatini-Terme hierhin weist,   während wir die nächste auf dem Parkplatz treffen, die uns die   Sehenswürdigkeiten vor Ort erklärt. Und das alles in guter und   verständlicher deutschen Sprache. Wir sind total begeistert.
Vom Parkplatz aus   spazieren wir an der Mauer des Forts entlang - denn wie Lucca ist   auch Siena von einem gewaltigen Verteidigungswall umgeben. Die Höhe   der Mauer begreift man erst richtig, wenn man daran vorbei spaziert.   Das ist heute sogar ganz angenehm, weil die Bäume etwas Schatten   spenden und den Weg bei 36° C erträglich werden lassen.   


Die selbstbewusste   Stadtführerin aus der Schweiz  führt uns zunächst in   Dominikanerkirche, wo der Kopf und ein Finger der Heiligen Katharina   von Siena aufbewahrt werden. Die Kirche ist sehr einfach gestaltet,   stammt aber auch aus dem 13. Jahrhundert.
Beim Spaziergang durch die Stadt merkt   man sofort an den Steigungen, dass die Stadt auf 3 Hügeln erbaut   wurde. Viele Touristen bevölkern die großflächig gepflasterten   Straßen und werden immer wieder von Lieferfahrzeugen zur Seite   gedrängt, sodass ein gemütlicher Schaufensterbummel gar nicht   möglich ist. Das ist sehr schade und bringt im Gegensatz zu Lucca   deutlich mehr Unruhe in diese sehenswerte Altstadt.

Wir kämpfen uns durch die Touristenströme  hindurch (Fußgänger   müssen links gehen - warum auch immer)
und finden nur in den Innenhöfen der   reichlich verzierten Palazzos ein wenig Ruhe (und auch Schatten!).

Wenn man mal einen schönen Durchblick   erwischt hat und fotografieren will, muss man die Camera über die   Köpfe der vielen Leute halten, weil sonst nur Touristen auf dem Bild   zu sehen sind.

Wenn man mal einen schönen Durchblick   erwischt hat und fotografieren will, muss man die Camera über die   Köpfe der vielen Leute halten, weil sonst nur Touristen auf dem Bild   zu sehen sind.

Beeindruckend ist das nicht fertig gestellte alte Seitenschiff der Basilika, das 1339 begonnen wurde und wegen Geldmangels und Statikproblemen nie vollendet wurde.
Höhepunkt der Stadtbesichtigung ist natürlich die Besichtigung des Domes, heute sicherlich eines der bedeutendsten gotischen Kunstwerke Italiens. Im Innern des gewaltigen Bauwerks bringen uns nicht nur die  hohen Säulen aus weißem und schwarzem Marmor zum Staunen, sondern auch die kunstvollen Intarsienarbeiten auf den Marmorfußböden. Neben den klassischen Gemälden fällt besonders die achteckige Kanzel auf, die von Pisano stammt und deren tolle Reliefs aus Marmor wie kunstvolle Schnitzereien anmuten.
Der Dom von Siena

Kunstvolle Gemälde um den Altar

Das Mittelschiff aus schwarzem und weißem Marmor

Achteckige Kanzel aus Marmor von Pisano

Kunstvolle Marmorstatuen
Auf der imposanten Piazza di Campo endet unsere Besichtigung. Der 102 m hohe Rathausturm überragt diesen muschelförmig angelegten Platz, der natürlich sehr imposant aussieht, wenn man von oben in das weite Oval hinabschaut, das wie ein großer Theaterplatz aussieht. Die Reiseführerin berichtet von dem jährlichen  Palio als Großereignis. Das ist ein Pferderennen, bei dem die einzelnen Stadtbezirke gegeneinander antreten. Zu diesem Zweck wird das rote Backsteinpflaster aus einem Gemisch von Tuff mit Sand zugeschüttet und platt gewalzt. Dann gibt es einen großen Umzug und ein spannendes Rennen, das sich jedes Mal bis zu 40000 Zuschauer ansehen, die für einen Fensterplatz auf der Piazza bis zu 500 Euro bezahlen müssen.
Ich versuche wieder ein Video zu drehen mit der Lumix, um die Faszination des großen Platzes einzufangen, aber das ist gar nicht so einfach mit der kleinen leichten Camera, denn man wackelt damit doch ziemlich leicht. Hier das Video:
Piazza di Campo Siena

Als wir wieder in den Bus steigen,   sind wir uns alle einig, dass Siena eine wunderschöne Stadt ist und   wahrscheinlich zu den sehenswertesten Plätzen der Toskana gehört.   Aber die vielen Touristen stören doch gewaltig! Wie viel ruhiger und    angenehmer war da doch der Besuch in Lucca.! Wahrscheinlich müsste   man hier einen Besuch außerhalb der Saison machen und sich mehr Zeit   für alle Sehenswürdigkeiten nehmen.
Die Reiseführerin tröstet uns, denn unser nächstes Ziel ist ein   kleines Dorf in den Bergen:
San Gimignano
Natürlich ist San Gimignano im   Vergleich zu Siena ein kleines Dörfchen; dafür finden sich dort   um so mehr Touristen. Die Straßen sind genau so voll wie in Siena.   Wie sehr verwünschen wir die doch alle beim Durchgang durch das   mittelalterliche Burgtor, aber schließlich sind wir selber   welche und das Dorf lebt von ihnen.
Burgtor von Siena

Gasse in San Gimignano

Gasse mit Souvenirläden
Die schmucken toskanischen Läden mit den vielen bunten   Nudelsorten, dem Chianti und allen Köstlichkeiten dieser   wundervollen Gegend sehen sehr einladend aus. In den Gassen und   Hinterhöfen haben sich viele Kunsthandwerker niedergelassen, die   aber auch alle ihre Preise kennen. Und die Touristen aus aller   Welt kaufen fleißig Souvenirs, Käse, Wein, Nudeln und   Gewürzmischungen.
Alles drängt auf den großen Platz mit der Zisterne, die den   Mittelpunkt des Ortes bildet. Wir kaufen ein Poster von der   Piazza della Cisterna, damit wir wenigstens ein Souvenirbild von   dem Ort ohne Touristen haben.
Piazza della Cisterna in San Gimignano
Feinkostgeschäft in San Gimignano
Dort streben alle zielgerichtet auf den weltberühmten Eisladen zu, der seit drei Jahren das beste Eis Italiens herstellen soll und alle Wettbewerbe gewonnen hat. Also reihen wir uns auch in die lange Warteschlange ein und sind gespannt, wie die sündhaft teuren 3 Bällchen im Pappbecher schmecken. Durchschnittlich - da gibt es bessere Gelaterias in Italien!
Berühmtes Eiscafé in San Gimignano
Geschlechterturm in San Gimignano
Der historische Stadtkern ist seit 1990 Weltkulturerbe. Besonders hervorzuheben sind die vielen Geschlechtertürme, die noch erhalten sind. Die Familien versuchten damals, sich gegenseitig zu übertrumpfen und bauten immer höhere Türme, obwohl die Wohnungen dort oben nicht besser wurden.
Blick auf die Landschaft der Toskana von San Gimignano aus
Weinprobe
Mit einem Blick über   die toskanische Landschaft verabschieden wir uns von der ehemals   blühenden Stadt, die heute noch 7700 Einwohner zählt, denn wir   müssen noch zu einer Weinprobe in den nahe gelegenen Ort Ulignano   fahren. Die findet auf dem kleinen Weingut von Tenuta Torciano   statt, wobei unser Bus den gesamten Ausschankbereich füllt. Die   Weine sind mäßig und die touristisch aufgemachte Präsentation ist   auch nicht besser. Dafür gefällt uns aber das angebotene Trüffelöl   besonders gut, sodass wir zwei Flaschen mitnehmen.

Gegen 20:00 Uhr sind wir wieder zurück in Montecatini Terme und   ziemlich geschafft von dem anstrengenden Besichtigungstag.
Dienstag, 20.7.
Um kurz nach 8 frühstücken wir und   fahren bei tollem Wetter mit der ersten Seilbahn um 9:30 Uhr nach   Montecatini Alto hoch und machen einen langen Spaziergang rund um   das Dörchen, das gerade erwacht und noch nicht von Touristen   überlaufen ist. Die Luft ist frisch und würzig hier oben und man hat   einen wunderschönen Blick über die toskanischen Berge ringsherum,   die von der Morgensonne beleuchtet werden. Der Dorfplatz mit den   acht Cafés ist jetzt vollkommen leer und gar nicht attraktiv wie   gestern Abend.
Unsere Besichtigungstour   beginnt erst um 14:00 Uhr, sodass wir den Morgen noch für   verschiedene Massagen und physiotherapeutische Anwendungen zur   Verfügung haben, die von dem Reiseveranstalter Trendtours kostenlos angeboten werden und im Preis inbegriffen sind.   Inzwischen sind wir der Meinung, dass dieser Reiseveranstalter gar   keine schlechten Angebote hat und alle seine Versprechungen   eingehalten hat. Wir sind sehr zufrieden mit der Organisation und   dem Programm.
Pisa
Natürlich muss der Bus wie in den   Vortagen außerhalb der Stadt parken und wir müssen mit einem   Shuttle-Bus zur Stadtmauer fahren.
Dort marschieren wir zwischen ungezählten Verkaufsbuden und dicht gedrängten Passanten an der Stadtmauer entlang bis zur Porta Nuova und schauen staunend  hindurch auf den leuchtenden Gebäudekomplex aus weißem Marmor, der von der Kathedrale St. Marien, der Taufkapelle und dem (schiefen) Glockenturm gebildet wird.
Es sieht durch den Torbogen zunächst spannend, dann aber überwältigend aus.
Kathedrale St. Marien mit der Taufkapelle in Pisa
Die Tausenden von   Touristen muss man sich einfach wegdenken. wenn man sich dem   Glockenturm nähert. Es ist wirklich ein schiefer Turm, wenn man   davor steht und die Schieflage von 4,10 m deutlich wahrnimmt. Viele   Japaner posieren mit schief gehaltenen und stützenden Händen für ein   Foto, weil man das ja doch irgendwie nicht glauben kann, dass ein   solcher Turm so schief stehen kann.
Blick durch die Porta Nuova von Pisa
Die Tausenden von   Touristen muss man sich einfach wegdenken. wenn man sich dem   Glockenturm nähert. Es ist wirklich ein schiefer Turm, wenn man   davor steht und die Schieflage von 4,10 m deutlich wahrnimmt. Viele   Japaner posieren mit schief gehaltenen und stützenden Händen für ein   Foto, weil man das ja doch irgendwie nicht glauben kann, dass ein   solcher Turm so schief stehen kann.
Unsere schlagfertige und gewitzte Reiseführerin erklärt uns die Geschichte des Turms und natürlich auch alle Begradigungsversuche. Der Platz vor der Kathedrale wird allgemein als "Piazza dei Miraculi" bezeichnet, weil die Standfestigkeit des Turms bis heute irgendwie als ein Wunder angesehen wird.

Wir verzichten auf eine Besteigung des Glockenturms und besuchen stattdessen die Kathedrale, die innen gewaltig ist und viele Kunstwerke aufweist.

Im Seitenschiff befindet sich sogar der Sarkophag von Heinrich VII, einem deutschen Kaiser.
Dazu auch ein Leuchter, an dem Galileo Galilei die Pendelgesetze studiert haben soll.
Die vergoldete Kassettendecke stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Altar vom Dom in Pisa

Die reich verzierte Kanzel stammt von Giovanni Pisano aus der Zeit von 1302 bis 1311 und gilt als die schönste aller vergleichbaren Kanzeln. Die Marmorarbeiten sind so toll gemacht, dass man glaubt, es handele sich um Holzschnitzereien.
Dennoch gefällt uns der Dom von Siena noch besser, weil die Gesamtarchitektur aus weißem und dunkelgrünem Marmor harmonischer gestaltet ist. Um 17:15 Uhr treffen wir uns an der Stadtmauer , spazieren mit Hunderten anderer Touristen zum Shuttlebus-Halteplatz und quetschen uns mit 100 Japanern in einen Bus. Am Busparkplatz stellen wir fest, dass jemand fehlt und warten vergeblich über eine Stunde, bis wir dann schließlich ohne sie abfahren. So ist das eben mit den Rentnern, die allein reisen.
Abends beim Essen war die Dame dann wieder da und macht der Reiseführerin Vorwürfe, dass wir alle zu früh abmarschiert seien.
Mittwoch, 21.7.
Wir stehen um 6: 00 Uhr auf und müssen die Koffer vor halb sieben einladen. Um 6:45 Uhr gibt es Frühstück und um 7:30 Uhr ist Abfahrtszeit. Natürlich hat wieder jemand etwas vergessen und den Zimmerschlüssel eingesteckt, sodass wir erst 10 Minuten später losfahren.
Kurz vor Mailand machen wir eine halbe Stunde Pause und sind gegen 13:00 Uhr in Bellinzona in der Schweiz, wo wir einen Rstplatz mit einem sehr schönen Marché Restaurant anfahren. Nach einer dreiviertel Stunde Mittagspause geht es weiter und am Gotthardtunnel stehen wir fast 1 1/2 Stunden im Wartestau. An der deutschen Grenze in Basel kommen wir um 16:45 Uhr an und dann geht es manchmal ziemlich zäh über die deutschen Autobahnen weiter. Um 23:40 Uhr sind wir endlich am Fernbahnhof in Düsseldorf. Abzüglich der 2 Stunden Pausen haben wir wieder genau 14 Stunden Fahrzeit gebraucht und müssen ein erneutes Kompliment an die beiden Fahrer aussprechen.
Das war die Toskana mit Trendtours
Um auf die Anfangsfrage zurückzukommen: mit dem Bus in die Toskana? Das würden wir nicht noch einmal machen, sondern in jedem Fall fliegen. Man ist in 2 Stunden da und mit dem Bus hat man durch die Fahrzeit 2 volle Urlaubstage verschenkt. Vielleicht schafft es die Agentur ja, eine Flugreise anzubieten, denn mit diesem Programm und den vielen Besuchszielen ist das schon ein tolles Angebot. Lediglich die im Preis inbegriffene "Wellness" war nicht viel wert. Sie bestand aus Massagen, Elektro-, Ozon- und Physiotherapie mit Fangopackungen von ziemlich ungeschulten Leuten aus Polen, die alle Patienten über einen Kamm scherten und sich nicht einmal fragten, welche der angebotenen Leistungen ihnen überhaupt gut tun würden. Sie spulten ihr Programm in provisorisch aufgebauten Kabinen ab, unterhielten sich untereinander lustig auf polnisch, machten Witze und kümmerten sich recht wenig um die Belange der Patienten. Schade.
Im Endeffekt hat uns die Reise trotzdem gut gefallen, zumal man immer alle Wahlmöglichkeiten hatte. Wer an irgendeiner Besichtigung, Fahrt oder Veranstaltung nicht teilnehmen wollte, konnte im Hotel bleiben, auf eigene Faust etwas unternehmen oder sich am Pool vergnügen, was bei den Temperaturen von von 38°C und mehr gar keine schlechte Alternative war!
Ich hoffe, der Reisebericht hat Ihnen gefallen und Sie haben einige Informationen darin gefunden, die Ihnen helfen, eine Toskanareise selbst zu planen. Vielleicht haben Sie aber auch Interesse an anderen Reiseberichten von mir. Schauen Sie doch einmal auf meine Reiseseite!  
Zurück zum Seiteninhalt