Urlaub auf den Inseln Bali und Lombok

Maui Hookipa Strand

Reisetipps für Hawaii und Reiseberichte von Paul Tresselt

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Urlaub auf den Inseln Bali und Lombok

Reiseberichte
Reisebericht von einer Urlaubsreise nach Bali und Lombok mit Stopover in Kuala Lumpur und Singapur
Obwohl wir   Hawaii-Fans sind, hatten wir uns entschlossen, im Herbst doch einmal   Bali - die Insel der Götter zu besuchen. So viele Bekannte hatten uns   vorgeschwärmt, dass die fantastische Umgebung und der freundliche   asiatische Service einmalig seien und dass wir das unbedingt erleben   müssten.
So planten wir für Oktober/November 2013 einen Besuch auf Bali, wollten   aber gleichzeitig auch nach Lombok, weil wir gelesen hatten, dass   Indonesien dort noch ursprünglicher sei und dass auch die Strände   ruhiger und schöner seien. Auf dem Hinflug wollten wir einen Stopover in   Kuala Lumpur machen und auf dem Rückflug in Singapur, damit die   Flugstrecken nicht zu lang würden.

Flug nach Kuala Lumpur
Mittwoch, 2.10.2013
Eigentlich stand unsere Reise nach Bali unter keinem guten Stern, da wir bei Singapore Airlines keine   Sitzplätze buchen konnten. Wir hatten diese Fluggesellschaft gewählt,   weil wir so gute Anschlüsse von Singapur nach Kuala Lumpur, weiter nach   Denpasar und dann nach Bali und Lombok bekamen. Auch für den Rückflug   von Lombok nach Singapur mit Silk Air ergaben sich gute Verbindungen.   Schließlich wollten wir zum Schluss noch einen Stopover in Singapur   machen. Das war alles mit der Lufthansa oder Malaysia Airlines nicht hinzukriegen.
Alle Versuche, einen Sitzplatz bei Singapur Airlines im Vorhinein zu   buchen, waren vergebens, man erklärte uns immer wieder, das ginge nur   beim Einchecken am Gate. Sehr ärgerlich. Außerdem wurde unser Weiterflug   nach Denpasar auf einen Nachtflug verschoben, weil der Asiengipfel in   Bali vom 5.-8. Oktober stattfindet und wegen Obamas Teilnahme zeitweise   der Flughafen gesperrt wird. Höchst unangenehm.
Vergeblich versuchten wir beim Online-Check-In Sitzplätze zu bekommen.   Nichts zu machen.
Beim Einchecken am Lufthansa-Automaten in Düsseldorf erkannte das blöde   Ding meinen Pass nicht, aber mit Hilfe eines Lufthansa-Angestellten   ergatterten wir dann doch die Tickets und - oh Wunder! - erhielten   fantastische Sitzplätze im A380: Reihe 82 H+K. Wir konnten es kaum   glauben: Zweierplätze im A380? Die Stewardess bestätigte es. Leider   währte die Freude nur kurz, denn der LH-Flieger von Düsseldorf nach   Frankfurt startete mit 55 Minuten Verspätung und lud uns auf Gate V95   weit draußen im Flugfeld um 12:00 Uhr ab. Die Maschine nach Singapur   sollte um 12:35 starten und wir mussten in einen Bus steigen, der uns   zum Terminal 1 fuhr. Die Zeit raste - und wir auch: über Transportbänder   und Treppen zum Abflug B. Außer Atem kamen wir um 12:15 dort an und -   standen hinter einer Schlange von Leuten, die alle durch die   Passkontrolle wollten. Der Zollbeamte hatte viel Zeit und ließ erstmal   alle Crewmitglieder passieren - die hätten schließlich priority, klärte   er uns auf. Inges Hinweis, unsere Maschine würde in 10 Minuten starten,   quittierte er lächelnd mit der Bemerkung, wir hätten leider einen sehr   schlechten Tag erwischt -, wir hätten gestern kommen sollen, da wäre gar   nichts los gewesen.
Das tröstete uns wenig (innerlich kochten wir!) und wir rasten weiter.   Endlich kamen wir schwitzend vor Gate B46 an. Natürlich war kein Mensch   zu sehen, alle saßen längst im Flugzeug, denn es war genau 12:35 Uhr:   Abflugzeit. Schon von weitem rief uns die Stewardess am Schalter unseren   Namen zu. Als wir atemlos nickten, sagte sie: "Gott sei Dank, wir haben   schon den dritten >Last Call< für Sie ausrufen lassen und wollten gerade   auf Sie verzichten.
Also geschafft! Im doppelten Sinne. Tröstlich allerdings, als uns die   Stewardess nach oben in den A380 verwies und wir tatsächlich   Zweierreihen in der Economy vorfanden, wobei in der hintersten Reihe   noch zwei leere Plätze auf uns warteten.
Wir hatten uns gerade hingesetzt, als die Lautsprecheransage ertönte:   "Boarding now completed." Kurz darauf rollte die schwere Maschine los.   Bei unserem Campari-Orange-Feriendrink stießen wir dann auf unseren   geglückten Sprint an und hofften jetzt nur noch, dass unser Gepäck genau   so schnell wie wir sein würde...
Das Essen ist lecker, zum Dessert gibt es eine große Portion Eis   Magnum-Classic Eis. Es gibt zwar keinen Baileys zum Kaffee, aber dafür   einen guten Rotwein (dreimal nachgeschüttet!). Jetzt sind wir nicht mehr   böse auf Singapur Airlines.

Der Komfort in der Maschine ist im Übrigen nicht schlecht: Gepäckfächer   neben mir am Fenster wie in der Business Class (die außerdem 1-2-1   bestückt ist), Beleuchtung für das Notebook unter dem ausklappbaren   Monitor, hervorragende Filmauswahl (46 Filme), Onboard-WLAN,   Netzwerkstecker und USB-Stecker in der Rückwand des Vordersitzes - und   ein aufmerksamer Service.
       
Donnerstag, 3.10.2013
                 
Die Klimaanlage ist recht kühl. Nach 12 1/2 Stunden und ruhigem Flug   landen wir in Singapur. 26°C schon morgens um 06:35 Uhr. Die Bullaugen   beschlagen sofort von der Luftfeuchtigkeit.
Der Flughafen ist nicht umsonst einer der schönsten der Welt:   Orchideengärten empfangen uns; überall auf den Gängen blüht es,   dazwischen gibt es farblich gestaltete Ruhezonen und Sanctuarien.
 
Neben bequemen gepolsterten Sesseln an den Gates und in den   Wartebereichen finden wir sogar Liegen.  Wir sind total begeistert   und probieren sie sofort aus, denn unser Weiterflug nach Kuala Lumpur   geht erst in einer Stunde. Aber ziemlich warm ist es doch, wenn es auch   im klimatisierten Bereich auszuhalten ist.
Der nächste Flug nach Kuala Lumpur hat wieder 40 Minuten Verspätung.   Aber uns kratzt jetzt nichts mehr. Das Einchecken geht total gelassen   vor sich, wir haben die Sitze 41 H+K in einem Airbus 330-300, der bis   Reihe 68 voll besetzt ist.
Kuala Lumpur
Für Kuala Lumpur habe ich eine eigene Webseite gestaltet. Hier geht es   nach Kuala Lumpur. Lesen Sie also   dort weiter, wenn Sie der Zwischenstopp interessiert. Ansonsten geht es   hier vier Tage später weiter nach Bali.
Urlaub auf Bali
Montag, 7.10.2013
Als wir in der Nacht am frühen Morgen gegen 02:00 Uhr der   Immigration Hall entgegeneilen, ist natürlich unser vorbestellter   VIP-Service nicht zu sehen, der uns für 20 $ schnell durch die   Kontrolle schleusen soll. Es geht aber auch so, weil jetzt mitten in   der Nacht die Schlange nicht so lang ist. Zuerst werden unsere   50-Dollarnoten nicht für das Visum akzeptiert, weil sie zu neu sind   und die Geldprüfmaschine sie nicht kennt. Glücklicherweise hat meine   Finanzministerin kleinere Dollarnoten in der Tasche. Der schnelle   VIP-Service hätte uns im Übrigen gar nichts genützt, denn wir müssen   lange am Gepäckband auf unsere Koffer warten. Im Gegensatz zu Kuala   Lumpur erscheinen sie jedoch schließlich, was uns auf entspannte   Ferien hoffen lässt. Draußen wartet diesmal der organisierte   Abholdienst vom Ayana Resort, aber es dauert noch eine Weile, bis   wir im Hotel sind, eingecheckt und unsere Zimmer gefunden haben. Um   halb fünf am frühen Morgen liegen wir endlich im Bett und erholen   uns von dem langen Tag.
Auf dem unteren Zipfel der Insel Bali wohnen wir jetzt, 20 km   südlich von Denpasar. Der Fughafen ist auf der schmalen Landzunge . Nicht weit weg von dem Ayana Resort liegt Jimbaran.
So legen wir uns erst einmal unter den Sonnenschirm und holen den   versäumten Schlaf nach. Von der bequemen Liege aus blickt man über   den Pool aufs Meer. Es gibt in der weitläufigen Anlage noch mehrere   Pools, von denen der Ocean-Pool ganz spektakulär an die Felsen   oberhalb des Strandes gebettet ist.

Blick von unserer Liege im Ayana Resort aufs Meer
Der Blick ein paar Stunden später von unserem Balkon auf die   wunderschöne blühende Anlage und das Meer draußen versöhnt uns   völlig: Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, einige weiße Wolken   sind zu sehen und das Thermometer zeigt 28°C. Für heute und die   nächsten Tage sind 30°C am Tag und 23°C in der Nacht bei 78%   Luftfeuchtigkeit vorausgesagt, das ist durchaus erträglich.

   Überall in der Anlage blühen Bougainvilleas, Plumerias und Orchideen

Blick auf den Ocean Beach Pool
Der Ocean Beach Pool ist eine echte Attraktion. Er liegt auf dem   Felsen direkt oberhalb des Meeres und die heranbrausenden Wellen   geben das richtige Feeling, denn unterhalb des Pools ist es nicht   einfach, im Meer zu baden.

Blick auf den Strand und den Ocean Beach Pool
Nach ein paar Tagen in dieser tropischen Umgebung beginnt man sich   in der Tat an das Luxusleben zu gewöhnen. Es gibt nichts zu meckern   hier: Das Resort bietet jeden erdenklichen Luxus, das Wetter ist   fantastisch, denn es weht ein leichtes Lüftchen, das die Hitze   erträglich werden lässt. Man merkt schon, dass man sich knapp   unterhalb des Äquators befindet, denn die Menschen werfen kaum einen   Schatten, weil die Sonne senkrecht darüber steht. Und im Schatten   sind es auch fast 30°C.
Bei Ebbe ist noch ein Stück Strand vorhanden, auf dem man sich unter einem Sonnenschirm in den Sand legen kann. Wenn die Flut kommt, wird alles überschwemmt.und die Wellen schlagen bis an die Felsen.
Nach ein paar Tagen in dieser tropischen Umgebung beginnt man sich   in der Tat an das Luxusleben zu gewöhnen. Es gibt nichts zu meckern   hier: Das Resort bietet jeden erdenklichen Luxus, das Wetter ist   fantastisch, denn es weht ein leichtes Lüftchen, das die Hitze   erträglich werden lässt. Man merkt schon, dass man sich knapp   unterhalb des Äquators befindet, denn die Menschen werfen kaum einen   Schatten, weil die Sonne senkrecht darüber steht. Und im Schatten   sind es auch fast 30°C.
Aber wenn es einem zu heiß wird, geht man einfach ins Wasser. Dazu   gibt es mehrere unterschiedliche Poolanlagen. Wir sind immer wieder   begeistert von der Blumenpracht, die ein Heer von Gärtnern in   Ordnung hält. Es ist in der Tat eine Anlage, die ihre 6 Sterne   verdient hat. Wer Interesse hat, sollte sich das einmal  alles   im Internet anschauen: https://www.ayana.com/bali/ayana-resort-and-spa. Ich habe auch eine Beurteilung des   Hotels im Tripadvisor und bei Holidaycheck veröffentlicht. Obwohl wir sehr komfortabel wohnen,   kann man hier durchaus neidisch werden, wenn man z.B. sieht, wo   andere Gäste  wohnen: Es gibt viele Villen mit eigenem Pool,   großem Garten, Butler und einer traumhaften Badezimmerlandschaft.   Wer sich das leisten kann, kann in der Tat einen Traumurlaub im   Paradies verbringen.
Auffallend ist die Freundlichkeit des Personals, wir werden mit   unserem Namen begrüßt, jeder Wunsch wird umgehend und perfekt   erfüllt. Es ist natürlich alles eine Frage des Preises.

Fantastisches Büffet im Padi Restaurant im Ayana Resort
Im Gegensatz   zu dem tollen Buffet, das durchaus preiswert ist (25 €), sind die   Getränkepreise ziemlich hoch:
Das Bier (Flasche Bintang, 350 ml) kostet 4,50 € im Restaurant,   Säfte dasselbe, Wasser ist kostenlos und Weine gibt es ab 120 000   Rupien pro Glas (= 8 €); auf alle Preise werden 11% Steuer und 10%   Service aufgeschlagen. Dann werden schnell aus den 8 Euro gleich   fast 10 Euro. Weil man mit den enormen Beträgen bei Rupien rechnen   muss, lässt man hier überall die Tausender direkt weg. In der   Speisekarte steht dann: > all prices are quoted in "000"rupias<, was   bedeutet, dass alle Preise mal tausend zu nehmen sind. Nasi Goreng   kostet so statt 170 000 Rupien nur 170 Rupien auf dem Papier. Warum   man dann die Währung nicht gleich umstellt, erscheint uns   schleierhaft. Erklärlich wird das aber, wenn man die Preise sieht,   die Einheimische auf dem Land bezahlen: Das ist dann nur ein   Hundertstel von dem, was die Touristen hier blechen müssen. In einem   Restaurant am Strand von Nusa Dua kostet Nasi Goreng nur noch 75 OOO   Rupien, also 5 Euro, in seinem Dorf weniger als 1 Euro, sagt einer   unserer Kellner.

Mittwoch, 9.10.2013
Wir genießen das laue Lüftchen am Pool. Der Himmel ist bedeckt und   ab und zu kommt die Sonne durch.
Langsam bekommen wir ein Gefühl für den Urlaub. Es ist zwar ziemlich   heiß, aber durch den leichten Wind, der manchmal vom Meer über den   Pool streicht, ist es erträglich. Wir schauen uns die anderen Pools   an und sind erstaunt, wie groß die Anlage ist.
 
Auch hier stellen wir   wieder fest, welch schlechte Manieren die Chinesen haben. Direkt vor   unserer Liege stellt sich ein chinesischer Junge hin und versucht,   an den Baum zu pinkeln, der uns den Schatten spendet.  Der   Vater steht daneben und sagt nichts. Nur ein wütendes "Hey, no!" von   mir bringt ihn davon ab und seinen Vater dazu, mit ihm zur Toilette   zu marschieren.
Es sind ziemlich viele Chinesen hier, aber auch Russen und vor allem   Australier. Man kann sie gut voneinander unterscheiden.   Erstaunlicherweise sind auch viele Familien mit Kindern hier, was   nicht verwunderlich ist, wenn man die vielfältigen Spielgeräte, den   Kinderpool mit Wasserrutsche und die Betreuungsmöglichkeiten sieht.

Jeden Tag gibt es irgendwo im Hotel eine riesengroße Hochzeit, die   mit viel Aufwand, Blüten, Dekorationen und anschließend mit einer   Party gefeiert wird.
Vorerst gibt es noch keine Fahrt nach Nusa Dua, weil wegen des   APEC-Gipfels alles gesperrt ist. Das stört uns aber wenig.   Allerdings stellen wir fest, dass wir wenig über Indonesien wissen.   Zum Beispiel erstaunt es uns sehr, dass es - gemessen an der   Bevölkerungszahl - der viertgrößte Staat der Welt mit 240 Millionen   Einwohnern ist (davon 200 Mill. Moslems) oder dass die Hauptstadt   Jakarta 10 Mill. Einwohner hat. Man beschäftigt sich halt zu wenig   mit diesem Teil der Welt.
Jeder Einwohner ist verpflichtet, sich zu einer der 5 Weltreligionen   zu bekennen (moslemisch, christlich, buddhistisch, hinduistisch oder   konfuzianisch).  Weil sie es müssen, machen das viele, haben   dann aber ihre eigenen Götter, an die sie glauben. Und davon gibt es   verflixt viele hier. Auf Bali und Lombok sind Hinduismus und   Buddhismus noch stark verbreitet.
Der Sprit kostet 7500 Rupien pro Liter, das sind umgerechnet 49   Cents. Eine Kinderfrau, die gleichzeitig den Haushalt versorgt, ist   für 750 000 Rupien monatlich zu bekommen, als für knapp 50 Euro.   kein Wunder, dass hier die Frauen immer noch viele  Kinder   bekommen und trotzdem ihren Job weiter machen können.

Donnerstag, 10.10.2013
Inzwischen haben wir auch die Gegend erkundet. Unsere Annahme, dass   hier im Ayana nur Pools von Interesse sind, war nicht richtig, denn   als  wir uns mit dem Buggy zum Kubu-Beach fahren lassen, finden   wir dort eine wunderschöne Bucht unterhalb der Felsen, die auch zum   Resort gehört. Man muss zwar 190 Stufen hinunter und hinauf   klettern, aber unten entdeckt man eine ordentliche  Dusche,   eine gepflegte Toilette, bequeme Liegen im Schatten und einen   tadellosen Sandstrand ohne Unrat oder angeschwemmtes Grünzeug.

Hier ein Foto vom Strand aus aufgenommen: Toiletten und Liegeflächen im Schatten

Vorn   ist das Wasser etwas milchig vom aufgewirbelten Sand, aber etwas   weiter an den Felsen kann ich beim Schnorcheln die tropischen Fische   beobachten.
Wir sind happy: Alles, was das Herz begehrt, finden wir hier. Jetzt   kann der Urlaub beginnen! Hier eine kleine Bildergalerie von dem Strand:
Der einzige Nachteil zum Besuch dieses schönen Strandes besteht   höchstens darin, dass man entweder ein Stück laufen muss oder sich   dorthin fahren lassen muss und dann die 197 Stufen bewältigen muss. Allerdings gibt es inzwischen einen gläsernen Fahrstuhl, sodass dieses Problem gelöst wurde.
Nusa Dua
Samstag, 12.10.2013
Um   10:00 fahren wir mit dem Hotelshuttle nach Nusa Dua. Der Bus fährt   kostenlos mehrmals am Tag dorthin. Nach einer halben Stunde sind wir   am Collection Center, wo allerdings jetzt am Samstagmorgen noch   nicht viel los ist.   Nachdem wir durch die Bali Collection Fußgängerzone gewandert sind   und festgestellt haben, dass die Trendläden wie Quicksilver oder   Billabong noch höhere Preise als in Hawaii verlangen, steigt unsere   Erwartung auf einen hochklassigen Strand mit einer tollen Promenade   davor, denn immerhin ist die Hotelzone ja einige Kilometer lang.
Als wir dort ankommen, sind wir erschüttert: Vor uns liegt jetzt bei   Ebbe ein schlammiger breiter Streifen, der bis zum Riff nicht zum   Schwimmen geeignet ist und sehr unappetitlich aussieht.

Strand in Nusa Dua vor dem Melia

Strand vor dem Grand Hyatt
Die Hotels (Grand Hyatt, Laguna, Meliá oder Westin) haben ganz   schöne Poolanlagen, aber entweder sind diese fast leer oder   lautstark beschallt und bevölkert. Vor allem vermissen wir innerhalb   der Anlagen die Blütenpracht, die wir vom Ayana gewohnt sind.

Der Beachwalk unter den Bäumen ist schattig und führt die gesamte Bucht entlang. Er ist die Verbindung der Hotels zum Strand, die ihren Vordereingang an der Straße haben. Man kann schön entlang bummeln, wenn es nicht zu heiß ist. Der Weg führt vor den Hotels am Strand entlang und ist eigentlich ziemlich uninteressant. Die meisten Hotels haben ihre Strandrestaurants dort und am Abend wird sicherlich viel los sein.
Vor dem Beachwalk befindet sich der sehr mäßige Strand, an dem man nicht schwimmen kann, weil er bei Ebbe bis zum Riff ausgetrocknet ist und bei Flut das Wasser nur bis zum Bauchnabel reicht. Ich frage mich, warum die Leute überhaupt hierhin fahren. Allerdings vermute ich, dass inzwischen neben den Australiern, für die das hier "Balidorm" ist, viele Russen hierhin kommen, denn überall finden wir die Schilder an den Restaurants in Englisch, Chinesisch und Russisch. Die Preise sind nämlich relativ günstig.
Am Nachmittag sind wir froh, wieder im klimatisierten Bus zu sitzen   und fahren zurück zum Ayana Resort. Da merken wir wieder, dass es   dort viel schöner ist als in Nusa Dua.
Jimbaran
Dienstag, 15.10.2013
Wir   haben beim Aufstehen schon die Rechnung im Zimmer liegen und alle   wissen, dass wir heute abreisen. Aber sie wissen nicht, dass wir   lediglich mit dem Taxi 10 km weiter zum Jimbaran-Strand fahren. Für   40000 Rupien  (= 1,20 €) fahren wir zum Intercontinental   Jimbaran. Dort bekommen wir bei Vorlage unserer Member-Card statt   unseres gebuchten >classic rooms< einen höherklassigen   Singaraja-Room mit complimentary coffee and tea and cakes für den   ganzen Tag.
Auf der Karte kann man erkennen, dass es vom Ayana Resort zum Intercontinental nicht sehr weit ist.

Unser Zimmer 5211 ist sehr schön und hat einen großen Balkon , von dem aus wir durch die Bäume das Meer erahnen können.

Die   Luftaufnahme zeigt sehr gut die Anordnung der Wohnblöcke und die   Lage des großen Pools in der Mitte. Obwohl die Anlage schon 26 Jahre   alt ist, ist sie sehr gepflegt, etwas altertümlich, hat aber Charme   und verdient durchaus ihre 5 Sterne. Allerdings vermissen wir den   Blütenreichtum des Ayana Resorts. Bei unserem ersten Rundgang   erscheint uns alles sehr ruhig und träge. Es ist windstill, heiß und   überall liegen dickbäuchige Europäer, fette Russen oder ältere Leute   auf den dick gepolsterten Liegen, von denen kaum eine frei ist. Alle   scheinen schläfrig und antriebslos zu sein, am Strand macht keiner   Sport, es ist keiner im Wasser, es ertönt keine Musik und man hört   keine schreienden Kinder.
Das liegt allerdings auch daran, dass wir durch den linken   Gebäudeflügel zum Strand gegangen sind (Von der Luftaufnahme her   betrachtet). Das ist nämlich der Club-Level, der auch einen eigenen   Pool hat, der auf der Luftaufnahme nicht sichtbar ist. Die   club-rooms sind teurer und haben eine quasi all inclusive -   Versorgung in einem eigenen kleinen Restaurant.

Zur   Happy Hour gibt es in der Sunset Beach Bar die Drinks mit 30%   Rabatt, so dass wir uns einen Mai-Tai genehmigen, der auch wirklich   gut ist.
Zum Abendessen bekommen wir um 19:00   Uhr gar keinen Platz mehr in dem Jimbaran Gardens - Restaurant und   reservieren einen Tisch für zwei Personen für 20:00 Uhr. Das haben   wir auch schnell begreifen müssen: Ohne Reservierung geht hier   nichts. Das Hotel mit über 1000 Betten ist nämlich zu 98% belegt. Am   Tage verlaufen sich zwar alle in der weitläufigen Anlage, aber   abends treffen sich doch viele wieder hier. Vielleicht hängt es auch   damit zusammen, dass die Restaurants hier wirklich gut sind. Wir   sind nämlich an diesem Abend mit unserem Essen sehr zufrieden. Als   Vorspeise hatten wir die Frühlingsrolle auf Vietnamesisch ausgesucht   und als Hauptgang Rindfleischcurry mit Reis. Mit 3 Bintang - Bieren   bezahlten wir dafür 733260 Rupien, also etwa 50 €.

Die Sonnenuntergänge sind spektakulär, obwohl die   Sonne hier nicht im Meer untergeht.
Mittwoch, 16.10.2013
Als wir am frühen Morgen den Betrieb   am Strand sehen, schnappen wir uns auch ein Handtuch und reservieren   zwei Liegen unter einem Strandhäuschen. Wir hatten immer gedacht,   das machen nur die Deutschen, aber hier war das wohl allgemein   üblich, bevor man zum Frühstück geht. Erstaunlicherweise ist dann   aber auch in dem Frühstücksrestaurant Bella Cucina kein Tisch frei,   sodass wir eine halbe Stunde warten müssen, bis wir einen Platz   bekommen. Dafür ist aber das Frühstücksbuffet erstklassig. Alles ist   vorhanden - nur kein Messer mit Sägeschliff. Seltsam. Aber das ist   nun mal 26 Jahre altes Silberbesteck.
Mittags gibt es keine einzige freie Liege mehr am Strand, auch nicht auf der Wiese oder   am Pool.
 
Im Pool ist jetzt wesentlich mehr   los. Vor allem tummeln sich darin lautstark junge Australier mit   Bierflaschen herum, was uns gar nicht gefällt. Es stört sich aber   keiner daran.
Auf dem Strand vor dem Hotel ist deutlich   weniger Betrieb, obwohl der eigentlich sehr schön ist und sowohl bei   Ebbe wie auch bei Flut zum Schwimmen gut geeignet ist. Es sind   einige Wellen da, die die Kinder und manche Erwachsene zum Surfen   reizen, wenn auch die Wellen nicht lang genug anrollen. Aber das   Wasser ist einigermaßen klar und sauber. Man kann zwar nicht auf den   Boden gucken, aber das hängt damit zusammen, dass der Sand durch die   Wellen aufgewühlt wird. Der Sand ist ziemlich fein und hell, es   liegen nur wenige Steine oder Korallenreste am Strand. Der Strand eignet   sich auch sehr gut zum Joggen oder zum Spazierengehen, denn er   erstreckt sich kilometerweit.
Wer Frühaufsteher ist, kann am Strand entlang morgens bis in das   Dorf Jimbaran laufen und sich den Fischmarkt anschauen. Allerdings   muss man schon vor 8:00 Uhr dort sein, sonst sind alle Fische   ausverkauft und es ist nichts mehr los.
Auf dem Bild sind die Sonnendächer zu sehen, die direkt am   Strand liegen. Sie sind sehr großflächig und komfortabel   ausgestattet.
Sehr ärgerlich am Jimbaran-Strand ist der beißende Qualm am   Nachmittag, der je nach Windrichtung zum Intercontinental Hotel oder   zum Four Seasons Hotel hin zieht. Es ist ein stinkendes Gemisch aus   Räucherstäbchen, Müllverbrennung, Knoblauch, Fisch und   Grillkräutern, das die Fischrestaurants an diesem Strand   produzieren. An manchen Tagen ist das schon mittags der Fall.

Fischrestaurants am Jimbaran-Strand neben dem   Intercontinental Hotel bei Sonnenuntergang
Es   kommen viele Busse mit Touristen zum Abschluss von Ausflügen über   die Insel hierhin, um frischen Fisch zu essen. Der wird nach Gewicht   abgerechnet. Auf den Tafeln stehen die Preise:
1kg Lobster = 420000 Rupien = 27,50 €
1 Mai Tai = 40000 Rupien = 2,60 €.
Das sind natürlich traumhaft günstige Preise in den   Strandrestaurants, wenn man bedenkt, dass hier im Hotel  der   Mai-Tai schon bei 30% Rabatt mit 7 € zu Buche schlägt.
Leider ist der Himmel ist niemals so richtig klar, die Sicht über   dem Meer auch nicht, der Sternenhimmel in der Nacht ebenfalls nicht,   obwohl der Jupiter nachts fantastisch hell am Firmament leuchtet.
Das ist schade, hatte ich mir doch die Sternkarten mitgenommen, um   das Kreuz des Südens und die anderen Sterne des südlichen   Sternenhimmels zu sehen, die ich in Australien so toll gefunden   hatte. Aber wahrscheinlich kann man nicht alles haben.

Bei Sonnenuntergang sieht der Pool noch besser aus   als am Tag. Alles wird durch die vielen Fackeln, Kerzen und Lampen   in ein farbiges Licht getaucht, das den Sonnenuntergang noch   romantischer erscheinen lässt.

Donnerstag,   17.10.2013
Wir sind früh am Strand und wollen heute einmal   beide Richtungen von unserem Hotel aus erkunden.

Der Strand wird morgens mit einem Ochsengespann gereinigt.

Blick auf den Jimbaranstrand vom Four Seasons Resort aus
Wir spazieren am Strand entlang in   Richtung des Four Seasons Resorts und gehen einmal dort durch   die Anlage. Sie ist auch sehr schön, hat eine gepflegte Gartenanlage   mit vielen blühenden Sträuchern, ist allerdings sehr hügelig. Die   Villen sind an den Hang gebaut über viele Treppen erreichbar. Bei   Ebbe bilden sich unterhalb der Felsen kleine idyllische    Sandbuchten aus, die auch zum Schwimmen geeignet sind. Die Pools   sind nicht attraktiv gestaltet; einer ist auf dem Bild auf der rechten Seite zu sehen und liegt direkt am Strand.
Am Nachmittag wandern wir auf der anderen Seite unseres Hotels in   Richtung des Dorfes Jimbaran am Strand entlang.
Man muss schon ein ganzes Stück   laufen, bis man dort ist. Auch hier sind schon die Tische von den   Fischrestaurants für die Touristen aufgebaut.

Die Preise sind   günstiger, weil sich die Restaurants nicht innerhalb der beiden   Luxushotels befinden, wie das am anderen Ende des Strandes der Fall   ist.
Die Fischerfamilien bringen ihre Boote zu Wasser und laufen bei   Sonnenuntergang aus. Das Meer vor dieser Bucht ist ungeheuer   fischreich. Hier ein kurzes Video davon:
Ein Spaziergang zum Fischmarkt am   frühen Morgen lohnt sich. Aber wir wollten nicht so früh aufstehen und haben darauf verzichtet.
Am Abend sind an unserem Hotel keine   Qualmwolken und es stinkt nicht, weil kein Wind herüberweht. Deshalb   wollen wir uns in dem Restaurant Bella Cucina  ein   Schlemmermenü gönnen. Wir sitzen auf der Veranda bei Kerzenlicht,   bekommen eine Leselampe für die Speisekarte und frisches Ciabatta   mit Oliven-Pesto und Kräuterpesto. Unsere Vorspeisen (Rock Lobster   Salad und Tuna Crab Salad) für 175000 Rupien (= 10 €) sind   hervorragend. Als Hauptgang wählt Inge den Oven Codfish und ich   nehme Saltimbocca a la Romana. Beides ist zwar auf eine   ungewöhnliche italienische Art zubereitet - das Saltimbocca wie ein   Filet Mignon - , aber sehr lecker. Wir sind sehr zufrieden und   bezahlen für unseren Feinschmeckerabend 1 370 000 Rupien ( = 83 €).   Wir hätten natürlich gern einen guten Wein dazu getrunken, aber die   Preise sind einfach unverschämt. So Haben wir uns einfach mit   einigen kühlen Gläsern  Bintang Bier begnügt.

Freitag, 18.10.2013
Es ist wieder ein sehr schöner Tag bei wolkenlosem Himmel, den wir   am Strand verbringen. Traurig ist, dass die Kinder und   Familien kaum noch miteinander spielen - alle beschäftigen sich   selber mit ihren Smartphones oder iPads.

Fast alle haben inzwischen iPhones, iPads oder E-book-reader, mit   denen sie sich die Zeit des Müßiggangs vertreiben - selbst im Pool.

Traurig ist, dass die Kinder und   Familien kaum noch miteinander spielen - alle beschäftigen sich   selber mit ihren Smartphones oder iPads.
Vielleicht ist das auch verständlich, denn es ist sehr heiß und   feucht. Die täglichen 32°C sind gefühlte 37°C - und das ist   Körpertemperatur! Wir flüchten uns - wo es auch immer möglich ist -   in den Schatten und hoffen auf einen kühlenden Windstoß, der   glücklicherweise ab und zu vorbeikommt.
Die recht scharf gewürzte indonesische Küche erhitzt den Körper noch   mehr; das kulinarische Angebot hier ist fast grenzenlos. Das   verursacht natürlich auch mehr Durst. Inzwischen haben wir unsere   Minibar bis zum Rand mit Dosen aus dem Supermarkt gefüllt, der   glücklicherweise nicht weiter als 100m vom Hoteleingang auf der   Straße entfernt ist. Tonic Water, Cola und Softdrinks kosten dort   0,45 € pro Dose, eine Dose Heineken 0,90 €. Bisher hat sich darüber   noch keiner beschwert. So sind wir also mit unserem Resort durchaus   zufrieden. Wer sich dafür interessiert, sollte sich die Webseite vom Intercontinental Jimbaran anschauen. Ich habe auch   eine ausführliche Beurteilung des Hotels mit weiteren Bildern bei Holidaycheck und im Tripadvisor veröffentlicht.
Für den Nachmittag haben wir mit der Agentur Go Vacation, die hier alles im Griff hat, einen Ausflug zum Uluwatu-Tempel gebucht.
Kurz   vor halb fünf  fahren wir zusammen mit einem Paar aus Sanur im   Minibus von Go Vacation mit dem einheimischen Führer Marcel nach   Uluwatu. Marcel spricht sehr schlecht Deutsch. Alles, was er sagt,   ist kaum verständlich. Da hätten wir uns besser einen Englisch   sprechenden Führer aussuchen sollen. Aber vielleicht wäre der auch   nicht besser gewesen.
Nachdem wir uns 40 Minuten auf der schmalen Straße durch den dichten   Verkehr gequält haben, kommen wir auf dem Parkplatz des   bedeutungsvollen Tempels im Süden der Insel an. Es stehen schon zig   kleine und große Busse dort.
Alle müssen erst einen Sarong anziehen und dann sollen wir Bananen   für die aggressiven Affen kaufen, um diese zu beruhigen. Marcel   macht uns mehrmals darauf aufmerksam, aber wir kaufen erstmal keine   Bananen.

  Weg zum Pura Ulu Watu
Durch einen schmalen Buschpfad führt der Weg zur Klippe und   wir sind sehr gespannt, was uns da erwarten würde: Inge hält   krampfhaft ihre Brille fest, weil uns der miserabel deutsch   sprechende Guide gewarnt hatte, dass sie diese sonst schnell los   sein würde, denn die Affen würden nach allem greifen, was blinke.   Also trotten wir im Gänsemarsch hinter Hunderten von Touristen her,   die auch alles festhalten, was ihnen wertvoll erscheint.

Blick von der Klippe am Uluwatu Tempel aufs Meer
Aber nicht ein einziger Affe interessierte sich für uns. Die Lage   des Tempels auf der Steilklippe ist natürlich fantastisch und von   oben ergibt sich ein sehr schöner Blick auf die heranrauschenden   Wellen. Das wären die richtigen Surfwellen, weil sie lange   auslaufen. So etwas würden wir uns am Jimbaranstrand wünschen.
Ansonsten ist es kümmerlich, was sich uns da unseren Augen   darbietet: eine Ruine aus dem 11. Jahrhundert, die zu zerfallen   droht und deshalb mit Zement verstärkt wurde. Betreten darf man die   Ruine nicht, weil sie nur zum Beten zu bestimmten Zeiten geöffnet   wird.
Stattdessen hetzt uns der Guide den Berg hinauf, damit wir oben auf   der Tribüne noch einen Platz bekommen, weil dort ja um halb sechs   der berühmte Ketchak, der Feuertanz, stattfinden soll. Nass   geschwitzt kommen wir oben an und müssen eng aneinander gequetscht   noch dreiviertel Stunde inmitten der anderen schwitzenden Zuschauer   in der glühenden Sonne ausharren, bis die Show beginnt.

Die Zuschauer warten auf der Tribüne auf den Ketchak   und Feuertanz
Mit dem Platz hatte er allerdings Recht: Es werden mehr als 1000   Leute auf der Tribüne und dem Boden davor zusammengepfercht, die mit   ihren frei liegenden Armierungseisen sicher keinem deutschen   Sicherheitsanspruch gerecht wird.
In dem folgenden Video ist die Begrüßungsszene zu sehen. Die   rhythmischen Bewegungen, wirren Fingerzuckungen und seltsamen   Ketchak-Ketchak-Laute der halbnackten Männer sind für unsere Ohren   sehr gewöhnungsbedürftig und wir können uns kaum vorstellen, dass   das rituelle Gesänge sein sollen. Dann erfahren wir, dass der   Ketchak in dieser Form unter dem Einfluss des deutschen Malers   Walter Spies in den 1930 Jahren entstanden ist  und auf den   Episoden des alten Ramayana-Epos basiert.
Der Tanz hat einen alten Ritus: In den Dörfern gibt es immer noch   einen Tanz - den Sanghyang. Dabei nimmt eine Person im   Trance-Zustand Verbindung zu den Göttern oder Vorfahren auf, um   deren Wünsche dann dem Volk mitzuteilen. Dabei hat der Männerchor   eine hypnotische Wirkung: Kechak - Kechak - Chak.
Ohne ein Textbuch kann man die Handlung nicht verstehen, deshalb   hier die Geschichte:    Der   göttliche Prinz Rama, Erbe des Thrones von Ayoda, lebt ausgestoßen   im Wald mit seiner Frau Sita und seinem jungen Bruder Laksamana. Der   Riese Rahwana, König der Dämonen und eine Ausgeburt des Bösen,   möchte die wunderschöne Sita besitzen und ersinnt einen Plan, sie zu   stehlen. Sein Premierminister Meritja nimmt die Gestalt eines   goldenen Hirsches an  und lockt so Rama und seinen Bruder   Laksama von Sita weg, die entführt und zu Rahwanas Königreich   gebracht wird. Als er den Betrug bemerkt, macht sich Rama auf, Sita   aus den Fängen des Dämonenkönigs zu befreien. Eine riesige Armee von   Affen hilft ihm dabei und steht ihm in den vielen Kämpfen zur Seite.   Der Affengeneral Hanoman rettet zum Schluss Sita, wird aber   gefangen, festgebunden und dann verbrannt. Aber wegen seiner   magischen Kräfte kann Hanoman nicht verbrannt werden.

Schön ist allerdings der fantastische Sonnenuntergang, den wir von   der Klippe hoch oben miterleben können.
In dem folgenden Video ist die   letzte Szene zu sehen, in der der Affengeneral Hanoman verbrannt   werden soll, aber das Feuer löscht und über das Böse siegt. Das   sieht alles sehr spektakulär und beeindruckend aus.
Leider gleitet die gesamte Veranstaltung zum Schluss ins Lächerliche ab, weil sich der Affengott Hanoman mit den Zuschauern einlässt und sich die Riesen  von Ayodya wie Clowns benehmen. Das ist sehr schade, denn so wird offenkundig, dass alles nur ein Touristenspektakel ist.

Montag, 21.10.2013
Da wir so viele Prospekte über die Traumstrände Balis gelesen   hatten, wollten wir natürlich auch nach Kuta, Legian und Seminyak,   um die dortigen Strände zu begutachten.
Also   fahren wir mit dem Taxi (sehr preiswert für 120 000 Rupien = 7,50 €) vom Hotel   Intercontinental  in Jimbaran nach Seminyak. Wir erklären dem   Fahrer, dass wir am Flughafen vorbei nach Kuta wollen. Dort wollen   wir uns die Hauptgeschäftsstraßen ansehen und dann nach Seminyak.   Inge hatte gelesen, dass man in Seminyak schön bummeln und shoppen   kann und dass es eleganter sein soll als Kuta. So sagte sie dem   Taxifahrer, dass sie gern in der Jalan Laksmana aussteigen wolle, um   die elegante Flaniermeile kennenzulernen. Von dort wollten wir dann   zu Fuß an den Strand gehen und diesen dann nach Süden bis nach Kuta   entlang spazieren.
Das Desaster fing schon damit an, dass sich zuerst einmal der   Taxifahrer eine halbe Stunde lang durch die vollgestopften Straßen   von Kuta quälen muss und uns einen abschreckenden Eindruck von   diesem ehemaligen Fischerdorf vermittelt. Wie stand doch so schön in   einem Reiseführer: "Wer Menschenmassen liebt, für den ist Kuta   richtig." Wir sind jedenfalls entsetzt, denn hier gibt es um diese   Zeit ( 16:30 Uhr) kaum ein Durchkommen: Viele Touristen kommen mit   ihrer Strandausrüstung vom Strand zurück und wollen ins Hotel oder   in ihre Pension. Andere bummeln einfach an den Geschäften vorbei   oder kaufen ein, wieder andere haben Feierabend und wollen nach   Hause. Die Kellner stehen an den Restaurants und wollen die ersten   Gäste hereinlocken, Sauna- und Massagesalons werben mit   Sonderangeboten und Verkäufer bedrängen die Touristen mit ihren   Billigangeboten. Wir brauchen gar nicht auszusteigen, denn unser   Taxi muss dauernd stehen bleiben und wir können in Ruhe die   Passanten zwischen den knatternden Motorrollern und den Auspuffgasen   der Autos beobachten.
In Seminyak auf der Jalan Laksmana ist nicht ganz so viel Betrieb,   aber die Geschäfte sind wenig attraktiv und von einer "Flaniermeile"   kann wohl kaum die Rede sein. Also steigen wir schließlich am   Seminyak Square aus. Aber auch hier finden wir nur hektischen   Verkehr, total zugestellte oder kaputte Bürgersteige mit Baustellen,   Zementstaub oder Sandhügeln, die uns stark an indische Städte   erinnern. An einen Schaufensterbummel ist hier nirgendwo zu denken.
So machen wir uns also auf den Weg zum Strand und folgen unserem   Stadtplan, der uns den Weg zum Oberoi Hotel vorschlägt.  Das Hotel finden   wir auch, aber alles spielt sich hinter hohen Mauern ab und die   Security will uns nicht zu einem Besuch hineinlassen, sondern   erklärt uns, an der Mauer entlang würden wir den Weg zum Beach   finden. Wir können gar nicht glauben, dass diese enge Gasse zum Strand führen soll.
Als wir am Ende der Gasse ankommen, sind wir total enttäuscht: Zunächst der Blick nach links Der Strand mit dunklem Sand ist ist ziemlich ungepflegt.

Der Strand am Ende der Gasse mit Blick nach rechts sieht nicht besser aus: dunkel   und ungepflegt. Aber vielleicht sieht das nur bei Ebbe so aus und bei Flut sieht man nichts davon, weil alles vom Meer überflutet ist.
Wir trauten unseren Augen nicht: Das sollte der schöne Seminyak-Beach sein? Aber auch der Blick zur nördlichen   Seite zum Oberoi-Hotel hin zeigte kein besseres Bild: dunkelgrauer   Sand, teilweise schlammig  und wenig attraktiv. Das änderte   sich auch nur geringfügig, als wir in Richtung Legian weiter   marschierten, wo wir uns zur Happy Hour ein Päuschen mit einem "Bali   Fun" - Cocktail gönnten.

Bunte Mischung von Touristen aus allen Ländern in den   Strandbars am Seminyak Beach bei Sonnenuntergang
Der Bali-Fun im Plastikbecher war zwar um die Hälfte billiger als   der Bali Hai bei uns im Hotel, schmeckte aber auch um die Hälfte   schlechter. Immerhin war in der Cocktailkarte als Bestandteil auch   Arrak statt Rum angegeben. Ich hätte mal besser vor der Bestellung   den Artikel von Wikipedia gelesen, dann hätte ich gewusst, dass   Arrak eine aus Palmzuckersaft und vergorener Reismaische gewonnene   Spirituose ist und in Indonesien als einheimisches Produkt nicht von   den drakonischen Importabgaben auf alkoholische Getränke betroffen   ist. Er ist daher in Touristengebieten als Drink durchaus beliebt.   Wie auch bei anderen Spirituosen in Russland oder der Türkei hat dies   zur Panscherei mit einigen Todesfällen geführt.
Jedenfalls wäre mir das vorwurfsvolle Gesicht von Inge erspart   geblieben, das nichts anderes bedeuten konnte als: "Willst du mich   umbringen?"

Wusste ich, dass dies ein beliebtes Getränk in Bali ist? Ich fühlte   mich jedenfalls sehr schuldig, als wir den Strand weiter wanderten   und viele bunte Strandkneipen vorfanden. Irgendwie mussten alle   diese Leute viele Bali-Funs getrunken haben, denn alle waren total   happy. Hier ein Panorama-Bild vom Strand bei Sonnenuntergang:

Das Publikum hier in Seminyak ist natürlich total anders als in   Jimbaran. Man merkt, dass hier viel mehr los ist. Vor allem die   Strandverkäufer fallen auf. Es sind auch noch viele im Wasser und   versuchen in den kleinen Wellen zu surfen, die sich aber besser   dafür eignen als die in Jimbaran. Einladend herumstehenden   braungebrannten Beachboys schenkt Inge einen verachtenden Blick,   während ich den wirklich schönen Sonnenuntergang fotografiere.

Sonnenuntergang am Seminyak Beach
Wir spazieren weiter am Strand entlang nach Legian und wechseln auf   die Strandpromenade, weil man dort bequemer laufen kann.

Von der Strandpromenade sind wir überhaupt nicht angetan.   Auf der einen Seite sind die Hotels, Restaurants, Imbissbuden und   Geschäfte, dazwischen die mit Motorrollern vollgestopfte   Strandpromenade und hinter der Mauer der Strand. Am Anfang ist die   Straße wenigstens noch gesperrt für Autos, aber je näher wir auf   Kuta zu kommen, desto schlimmer wird es. Zum Schluss ist es eine   reine Katastrophe aus Autos, Motorrollern und Touristen. Nur so kann   man Kuta in einem Satz beschreiben.
 
Nachdem wir den gesamten Weg vom Oberoi in Seminyak bis zum   Beachwalk in Kuta zu Fuß marschiert sind, entdecken wir Tony Romas   im Beachwalk und genehmigen uns leckere Babyback-Ribs mit einem   kühlen Bintang-Bier. Das versöhnt uns wieder. Nach einem Spaziergang   durch die schön angelegte Mall fahren wir für 100 000 Rupien ( =   6,50 €) mit dem Tayi wieder zurück nach Jimbaran ins   Intercontinental. Nach einer kühlen Dusche legen wir die müden Füße   hoch und wissen, dass wir jedenfalls keinen Urlaub in Seminyak,   Legian oder Kuta machen wollen.
Sanur
Donnerstag, 24.10.2013
Nach dem Frühstück bezahlen wir unsere Rechnung an der Rezeption und   bestellen ein Taxi nach Ubud, obwohl uns der Rezeptionist für   68$  einen Kombi vom Hotel andrehen will. Der Bell-Boy rät uns   von einem Taxi mit Taximeter ab, weil die für das Fahren außerhalb   der Stadt einen Aufschlag von 20% erheben und 300 000 Rupien haben   wollen. In unseren Augen sind die 20 € aber für die 45 km nach Ubud   und die 1 1/2 Stunden Fahrt nicht zuviel. Trotzdem verhandeln wir   mit dem Fahrer, der uns schließlich für 200 000 Rupien fahren will.
Auf dem Weg nach Ubud wollen wir uns in jedem Fall Sanur anschauen,   weil uns mehrere Leute gesagt hatten, der Strand sei ruhiger und   schöner als in Jimbaran.
Der Taxifahrer setzt uns in Sanur hinter dem Grand Bali Hotel ab und   wir wandern in Richtung Strand. Der Weg dorthin sieht nicht anders   aus als in Kuta oder Seminyak: Alles voller Motorroller, es gibt   kaum eine Möglichkeit zum Durchkommen.

Der Weg zum Strand in Sanur
Die Strandpromenade sieht   ebenfalls so aus wie in Kuta: Links die abgestellten Fahrzeuge auf   der Promenade, in der Mitte der schmale Bürgersteig und rechts   hinter der Mauer der Strand.

Strandpromenade in Sanur
Der Sand am Strand ist zwar wesentlich   heller als in Seminyak, aber nicht gerade besser, wir können ihm   nicht Positives abgewinnen.

Strand von Sanur am Sanur Beach Market
Da ist der Strand in Jimbaran doch   wesentlich besser und vor allem auch ruhiger. Nun ärgert uns das alles nicht besonders, weil wir nicht die Absicht   hatten, hier zu bleiben oder in Zukunft in Sanur ein Hotel zu   buchen, obwohl uns der Taxifahrer erklärt, dass hier die meisten   Deutschen seien. Daher beschließen wir, keinen langen Spaziergang   mehr am Strand zu machen und weiterzufahren.
Ubud
Auf der Weiterfahrt nach Ubud sehen wir überall geschmückte Altäre   und Palmenmasten mit flatternden Fahnen. Viele Geschäfte haben   geschlossen, vielleicht ist auch deshalb so viel Betrieb am Strand   gewesen. Kurze Zeit später fesseln uns bereits die Götterfiguren und   vielen Buddhas aus Holz und Stein am Straßenrand, als wir durch die   Dörfer nach Norden fahren. Es scheint so, als hätten sich hier sämtliche Handwerker und Steinmetze aus ganz Bali niedergelassen. Wegen des Feiertags sind viele Läden geschlossen und Straßen oder Dorfplätze mit gelben Palmzweigen, bunten Tüchern und Blumen geschmückt.Wir nehmen uns vor, demnächst einmal in diese Handwerkerdörfer zu fahren und die Werkstätten zu besuchen.
Das Hotel Maya Ubud liegt zwei Kilometer außerhalb von Ubud. Hier die Adresse für die, die sich das mal näher ansehen wollen: https://www.mayaresorts.com/ubud
Wir werden standesgemäß mit einem kühlen Guava-Maracuja-Erfrischungsdrink empfangen.
Unser Zimmer Nr. 302 in der oberen Etage ist groß und balinesisch eingerichtet, jedoch bei weitem nicht so komfortabel wie das im Interconti in Jimbaran.
Alles ist schon ein wenig abgewohnt. Die Anlage ist mit  insgesamt 108 Zimmern und Villen wesentlich kleiner und intimer. Sie liegt an  einem Abhang im Dschungel, durch den der Petanu-Fluss fließt.

Das ist sehr malerisch. Wo gibt es schon ein Ferienresort, durch das   ein Fluss fließt? Das sieht alles sehr malerisch aus, wenn man daran   entlang spaziert, aber schweißtreibend ist so ein Spaziergang schon.   In die Schlucht des Flusses ist auch einer der Pools gebaut, das ist   schon sehr schön:

Zur Zeit sind nur wenige Gäste hier und viele Liegen unbenutzt.   Allerdings weht hier unten auch kein Lüftchen und es ist sehr   schwül. Außerdem wird der Bereich ab 18:00 Uhr wegen der Moskitos   geschlossen. Noch hat mich keiner gestochen - ich bin gespannt, ob   das so bleibt.
Der obere Pool mit den gläsernen Wänden vermittelt den Eindruck,   dass er in den Dschungel hineinläuft. Wir legen uns auf die   superweiche Liege ( mit tollem Pool-Service) und spüren die große   Schwüle; sogar als die Sonne hinter den Wolken versinkt.

Nachteilig ist das schon, dass das Maya Ubud außerhalb des Ortes   liegt. Es gibt zwar einen kostenlosen Hotelshuttle, aber wir müssen   uns erst einmal an Ubud gewöhnen, die Umgebung erkunden und dann   unsere Ausflüge in die Berge planen.
Die Happy Hour beginnt um 18:00 und es gibt zwei Drinks für einen.   Das ist super und man sitzt wunderbar bequem in der offenen Bar   oberhalb des Pools und genießt den Abend. Einen Sonnenuntergang kann   man natürlich von hier aus nicht bewundern.

Freitag, 25.10.2013
Wir tauschen unser Zimmer gegen eine Villa. Wir haben uns nämlich über den   Krach der Klimaanlage der Küche beschwert, aufgrund derer wir die   ganze Nacht nicht schlafen konnten. Die großen Ventilatoren sind   direkt neben dem Zimmer und rauschen 24 Stunden am Tag mit   ziemlichem Lärm. Als Entgegenkommen bekommen wir die Villa 408, die   zwar größer ist, aber eigentlich noch weniger Stauraum hat. Außerdem   ist sie viel dunkler. Dafür hat das Bett einen Baldachin, es gibt   einen TV mit Stereoanlage und Boxen, eine Blechbadewanne mit Dusche   darin und und ein Design-Waschbecken ebenfalls aus Blech. Ein echter   Zusatz ist die Terrasse mit einem Diwan, Tisch und Aschenbecher.
Um   11:00 Uhr fahren wir mit dem Hotelshuttle nach Ubud.   Allerdings setzt der uns am Affenwald ab, weil der gesamte   Innenbereich wegen der Zeremonien zum Galungan und Kuningan eine   ganze Woche gesperrt ist. So latschen wir erst einmal einen   Kilometer über die Hanoman Road zurück, indem wir uns im Schatten   halten und ganz langsam gehen.     
Attraktiv ist die Straße nicht,   obwohl sie im Reiseführer als solche genannt ist. Auf der Hauptstraße herrscht ein großes Durcheinander und es gibt   kein Durchkommen mehr, weil Hunderte von Handwerkern, Künstlern und   Freiwilligen den Tempel ausschmücken und eine Schanze bauen, die für   die festliche Verbrennung einer örtlichen Hoheit in der nächsten   Woche präpariert wird.

Die berühmte Monkey Forest Street- Anziehungspunkt sämtlicher   Bali-Touristen - ist auch nicht zum Bummeln oder Shopping geeignet,   sondern ist durch die Motorroller und Autos geradezu zum   Fußgängerrisiko geworden.

Auch auf dem Markt von Ubud ist nichts Ursprüngliches oder   Landestypisches zu sehen, sondern nur Krimskrams für Touristen.   Rolex-Imitationen gibt es auch hier, gefälschtes Elfenbein oder   billige Handtaschen.
Wer also vor ein paar Jahren in Ubud war, wird es heute nicht mehr   wiedererkennen: Es erstickt in seinem eigenen Tourismus. Etwas   besser geht es noch den Handwerkerdörfern in den Vororten von Ubud:   Hier schwingen die Maler noch ihre Pinsel, die Holzschnitzer wetzen   ihre Messer und die Steinmetze können noch geruhsam auf ihren Meißel   einhauen, ohne vom Verkehrslärm gestört zu werden. Das haben wir   jedenfalls festgestellt, als wir aus Ubud hinausfuhren.

Samstag, 26.10.2013
Wir sind schon früh bei dem sehr guten Frühstücksbuffet, weil uns um   9:00 Uhr unser deutscher Reiseleiter abholen soll, den wir bei Go   Vacation für eine Bali-Rundfahrt gebucht haben. Er ist auch   pünktlich mit einem Minibus und einem Fahrer da, sieht aus wie ein   echter Balinese, spricht aber miserabel Deutsch. Der zweite   Reiseleiter, mit dem wir Pech haben. Wir klären zunächst mit ihm,   welche Highlights wir sehen wollen und lehnen die Pauschaltour von   Go Vacation ab.
Er schlägt uns erst einmal die Künstlergalerie für einen   Besuch vor, da es noch früh ist und wir genug Zeit haben. So schauen   wir uns die Galeria Cooperativa an, an die die meisten Künstler aus   Ubud und Umgebung ihre Bilder verkaufen.
Vor der Galerie sitzt ein Maler, der an einem Bild arbeitet. Er   bewegt seinen Pinsel aber nur, wenn Touristen zu sehen sind;   andernfalls legt er ihn beiseite und setzt sich in der Ecke mit   einem Freund zu einem Schwätzchen zusammen. Wir werden von einem   jungen Burschen herumgeführt, der aufpasst, dass wir keine Fotos   machen, denn Fotografieren ist verboten. Er merkt aber schnell, dass   wir nichts kaufen wollen und holt keinen der Verkäufer heran, die   redegewandt die Touristen beschwatzen. Wir beobachten einige   Besucher der Galerie, die sehr intensiv über manche Bilder   diskutieren und auch auch einige mitnehmen bzw. sich nach Hause   schicken lassen wollen. Die balinesische Kunst ist vielfältig,   naturbetont oder abstrakt und erinnert uns ein wenig an Polynesien   oder Indien bzw. Thailand. Sie spricht uns persönlich aber wenig an.
Anschließend fahren wir weiter in das Dorf Mas mit vielen   Holzschnitzereien. Wir besuchen eine Werkstatt, in der aus   verschiedenen tropischen Hölzern kleine und große Kunstwerke   geschnitzt werden.
Auch hier beginnen einige Holzschnitzer draußen auf dem Hof sofort   mit der Arbeit, als unser Minibus hereingerollt kommt. Kerji hat uns   als deutsche Touristen angekündigt und der alte Chef kommt heraus,   um uns persönlich zu begrüßen. Er spricht sogar leidlich gut   englisch und führt uns in den Ausstellungsraum. Hier sind wirklich   faszinierende Holzschnitzereien zu sehen, die aber für unsere   Wohnung alle zu groß sind oder nicht zu unserer Wohngestaltung   passen. Der Opa ist sichtlich enttäuscht, dass wir nicht zugreifen   und lotst uns immer weiter zu immer kleineren Schnitzereien, die   immer billiger werden. Aber wir bleiben standhaft.
Als wir nach draußen kommen, hämmern die Schnitzer sofort wieder   los, aber der Opa winkt ab: Nichts zu holen bei den Beiden!
Auch auf dem Gesicht unseres Reiseführers zeigt sich Unmut, dass wir   nichts gekauft haben. Wahrscheinlich ist ihm jetzt eine Prämie   entgangen. Wir erklären ihm, dass wir nichts kaufen wollen, sondern   die Highlights der Insel sehen wollen.
Deshalb geht es jetzt zur Elefantengrotte Goa Gajah, wo wir   15 000 Rupien Eintritt bezahlen müssen, aber keinen Sarong umbinden   müssen, weil unsere Hosen lang genug sind.
Die T-förmige Höhle mit schlechter Luft und ebensolcher Beleuchtung   gehört zwar zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern der balinesischen   Vorgeschichte, wirkt aber wie ein langweiliger in den Fels gehauener   Luftschutzbunker, in dessen Nischen einige Götterstatuen   untergebracht sind. Die äußere Dämonenfratze ist noch das   Interessanteste an diesem legendären Heiligtum.
Die Entstehung wird in das 11. Jahrhundert datiert, ist aber noch   nicht völlig geklärt, denn es wurde erst 1923 entdeckt. Es scheint   eine ehemalige Meditationsstätte für Mönche gewesen zu sein, denn   davor befindet sich auch ein Wasserheiligtum mit 3 Bassins  von   Quellnymphen, die bei Ausgrabungen 1954 freigelegt worden sind.

Wir steigen die steilen Stufen zum Petanu-River hinunter und merken   auf dem schmalen Pfad sehr bald, wie schweißtreibend ein solcher   Spaziergang sein kann.  Mehr als zwei überwucherte   Buddhastatuen finden wir aber in dem Dschungel auch nicht. Unser   Führer Kerji bleibt geschickterweise gleich oben und entschuldigt   das mit einer Fußverstauchung. Wir bekommen auch keine weiteren   Erklärungen von ihm: Entweder hat er keine Ahnung oder ist   missmutig, dass er an uns nichts verdienen kann. Andererseits sind   wir auch ganz froh darüber, denn er kann  weder vernünftig   erklären noch sind seine Erklärungen einigermaßen gut verständlich.

Die nächste Station sind die Königsgräber von Gunung Kawi,   die wieder 15 000 Rupien Eintritt kosten. Hier müssen wir trotz   unserer langen Hosen einen Tempelschal umbinden. Vom Parkplatz aus   muss man erst einmal eine Ladenstraße mit Souvenirs und viele   Verkäufer rechts und links hinter sich bringen, bis man die 300   unterschiedlich hohen Stufen hinunter zum Flussbett klettern kann.
Es ist verflixt heiß und nirgendwo gibt es Schatten. Man muss sogar   abwärts einige Pausen einlegen und sucht natürlich unbedingt   irgendwo Schatten. Einige Verkaufsstände haben das clever ausgenutzt   und ihre Dächer so weit vorgezogen , dass die Touristen sich dorthin   gezogen fühlen. Das geht dann keinesfalls ohne ein Verkaufsgespräch   ab und endet so oft mit einem Souvenir, das man gar nicht haben   wollte. Es sind allerdings auch einige sehr schöne handwerklich   gekonnte Arbeiten dabei.
Zwischendurch öffnet sich ein schöner Blick auf die Reisterrassen,   die mit ihrem satten Grün wunderschön aussehen.

Die erst 1920 entdeckten Felsenmonumente sind in Tuffstein   eingemeißelt und stammen aus dem 10. Jahrhundert, also aus der   javanischen Kultur.
Unser Guide Kerji  geht noch mit uns einige Stufen hinunter bis   zu einem schattigen Plätzchen mit einer Bank und entschuldigt sich   dann wieder mit seinem verstauchten Fuß, dass er nicht mit uns   hinunter zum Fluss und zu den Gräbern gehen kann.
So müssen wir also unseren gedruckten Reiseführer zur Hand nehmen   und lesen, dass es sich gar nicht um Königsgräber handelt, weil hier   weder Urnen noch Skelette gefunden wurden. Vielmehr muss es sich um   Gedenkstätten für Herrscher aus dem 10. Jahrhundert in Bali handeln,   die man später irgendwie vergöttlicht hat und deren Statuen man dann   in die Nischen der Felsen gemeißelt hat.

Solche Felsenmonumente findet man unten am Ufer des   Pakerisan-Flusses mehrfach. Eins davon ist abgesperrt und darf nur   von Gläubigen barfuß betreten werden.
Der Rückweg über die vielen Stufen nach oben ist  sehr schweißtreibend, sodass wir froh sind, als wir endlich wieder   am Parkplatz ankommen und die Klimaanlage im Auto uns etwas abkühlt.   So entgegnen wir nichts, als uns Kerji eröffnet, wir würden jetzt in   die Berge fahren, wo es deutlich kühler wäre und einen Spaziergang   durch eine Kaffeeplantage machen.
Den Betrug merken wir erst, als wir dort sind. Es handelt sich gar   nicht um eine Kaffeeplantage, sondern um einen tropischen Pfad, an   dessen Seiten verschiedene Pflanzen wachsen. Am Ende des Weges ist   eine Verkaufsstelle für Kaffee und Tee. Wir können 5 Kaffeesorten   und 6 Teesorten probieren und sollen sie natürlich auch kaufen.
Anschließend geht es weiter ins Gebirge zum Gunung Batur und dem Batur See. Am Aussichtspunkt oben in 1400 m Höhe ist es angenehm   kühl, aber leider auch sehr diesig und bewölkt, sodass wir auf   schöne Fotos verzichten müssen.

Eigentlich müsste man näher an den   Krater heran oder an den See heran, aber dazu reicht jetzt unsere   Zeit nicht. Wir ärgern uns, dass wir auf die Kaffeeplantage   hereingefallen sind.  Hier oben wird kein Reis mehr angebaut,   stattdessen gedeihen viele Tropenfrüchte, die von den Bauern an der   Straße zum Verkauf angeboten werden.

Anschließend geht es über die schmale Serpentinenstraße weiter nach   Besakih. Für 35000 Rupien dürfen wir zum Tempel hinauf, der an der   Flanke des höchsten Bergs von Bali liegt und angeblich schon im 8.   Jahrhundert als Heiligtum dient.
Bali wird als die Insel der Götter bezeichnet. Diese Insel mit 3 1/2   Millionen Einwohnern hat mehr als 20 000 Tempel, von denen   allerdings 90% ziemlich baufällig und wenig attraktiv sind. Schaut   man sich den "Muttertempel", den Tempel aller Tempel Pura Besakih an, so fällt das besonders auf.  Hier eine kleine Fotosammlung von unserem Besuch in der Tempelanlage:
Unser Reiseführer erklärt uns, dass hier in diesem riesigen   Tempelkomplex von mehr als 200 Gebäuden jedes alte Adelsgeschlecht   von Bali einen eigenen Bezirk hat. Jedes Dorf und jede bedeutende Familie  hat Schreine und Altäre   errichtet, über die ihre Tempel mit dem Muttertempel Pura Besakih   verbunden sind. Wir steigen die unzähligen Treppen hoch und er zeigt   uns auch den Ahnentempel seiner Familie. Drinnen stehen   Priestergruppen und sorgen dafür, dass die Opfergaben verschwinden   bzw. in bare Münze umgetauscht werden. Ungläubige (wie wir) dürfen   gar nicht in diese Opferbereiche. Unser Guide hat uns für dieses   Foto schon schwer zurück gepfiffen und vor der Touristenpolizei   gewarnt. Geopfert und gebetet wird jeden Tag für alles und jedes.   Aber die Art und Weise der Opferung ist anders als in Indien oder   Thailand, die ja die Mutterländer dieser Kultur hier sind. Dort sind   die Tempel fantastisch in Ordnung und die Gläubigen begegnen ihren   Göttern anders. Die Menschen haben in Bali halt einen sehr seltsamen   animistischen Glauben, an den man sich erstmal gewöhnen muss.
Wir schauen uns noch einen der vielen Ahnentempel an und haben dann   genug "Tempel" für heute. Im Hotel erholen wir uns  noch eine   Stunde am Pool und genießen die Happy Hour auf der Terrasse. Zum   Abendessen bestellen wir die "Ente in 5 Variationen", eine   Spezialität des Hotels Ubud Maya:
Menü
soto bebek (Entensuppe mit Bananenstengeln)
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lawar (Gebratene Entenstreifen mit Schlangenbohnensalat und mit Kurkuma gewürzter Kokosnuss)
***
satay lilit bebeck, sambal matah acar (unterschiedlich gewürzte Entenspieße vom Grill mit scharfer Paste aus roten Pfefferschoten, Salz, Tomaten, Knoblauch, Zwiebeln und Öl, dazu Mixed Pickles)
***
bebek goreng, jukut arab (knusprige Entenflügel mit verschiedenem Gemüse und Reis)
***
bebek betutu ( Ente als Confit -  mit Koriander, Zitronengras, Kurkuma und Chili gefüllt und in  Bananenblättern gegart)
***
Danach gab es noch ein sehr leckeres Papaya-Maracuja-Sorbet. Wir   waren sehr zufrieden, obwohl wir einige kühle Gläser Bintang zum   Löschen brauchten. Ich habe dann auch einige neue Wörter auf   balinesisch gelernt und dem Kellner gesagt, er möge dem Koch   ausrichten: "Jaen Sajan" (Das war sehr sehr lecker!).
Wie alle anderen Hotels bietet das Ubud Maya auch Festdekorationen   zu einem romantischen Dinner zu zweit, zur Hochzeit oder zu   Geburtstagsfeiern an. Wir sind immer wieder erstaunt, mit welchem   Aufwand  die Tische gedeckt werden und wie schön alles   geschmückt wird. Das ist auch hier der Fall, wo sich ein Pärchen ein   Candlelight-dinner gewünscht hat. Die Kompositionen sind nicht   billig, aber perfekt gemacht. Wir hatten am Nachmittag beim Schmücken zugeschaut, weil alles auf   der Plattform oberhalb des Pools aufgebaut wurde.

Romantischer Tisch für eine Candlelight Dinner zu   zweit
Am Abend setzte der erste Regen der Regenzeit ein. Ein gewaltiger   Guss verscheuchte Musikanten und Tänzerinnen, die das Pärchen für   das Samstagabendessen im Restaurant gebucht hatte. Der Regen hielt   zwei Stunden an und man konnte Pool von Wiese nicht mehr   unterscheiden. Alle haben uns sehr leid getan, weil buchstäblich   alles im Wasser ertrank.
Mit viel Mühe erreichten wir anschließend einigermaßen trocken   unsere Villa.
Montag, 28.10.2013
Wir   stehen früh auf und frühstücken früh, weil wir für heute eine Tour   zu anderen Highlights von Bali vereinbart haben. Es sieht nach Regen   aus und tröpfelt schon etwas, aber es hält sich.
Um 9:00 starten wir mit Kerji, einem malerisch aussehenden   Hutzelmännchen, der sich aber als Baujahr 1965 entpuppt. Er spricht   zwar etwas besser, aber immer noch miserabel deutsch. Diesmal   erklären wir vorher genau, was wir sehen wollen und stellen danach   die Route zusammen.
Kerji schlägt vor, mit dem berühmten Tempel Pura Tanah Lot zu   beginnen, weil es noch früh ist und am Nachmittag Tausende von   Touristen zum Sonnenuntergang dorthin pilgern. Das leuchtet uns ein   und wir fahren nach Südwesten an die Küste. Der riesige Parkplatz   ist noch ziemlich leer und die Händler auf der Souvenirmeile lassen   uns in Ruhe.
Der   Tempel ist links auf dem Bild zu sehen, wohin sich die Touristen auf   dem Pfad an der Klippe bewegen. Die Bucht ist auch sehr schön,   obwohl die jetzt während der Ebbe nicht so spektakulär aussieht und   man zu Fuß zu dem Tempel marschieren kann.

Hier einige Fotos von unserem Besuch:
Der   kleine Tempel auf dem Felsvorsprung sieht ziemlich erbärmlich aus.   Bei Flut wird die Klippe von der Brandung umspült, sodass es optisch   wirksamer ist. In den Felsen selbst entspringt eine Süßwasserquelle,   die als Touristen-Verkostungsstelle natürlich viel Geld einbringt.   Gegenüber haben sich in den Felsen durch die jahrhundertlange Arbeit   des Meeres kleine Höhlen ausgebildet, in denen die heiligen   Seeschlangen leben. Auch hier wacht ein Priester vor dem   Schlangenloch und ist bereit, für 10 000 Rupien die Schlange   hervorzulocken, damit man sie berühren kann.
Wir   fragen Kerji, warum hier um diese Touristenattraktion die Straßen   und Parkplätze so schlecht gewartet werden und die Gebäude und   Anlagen so wenig attraktiv aussehen, wo doch hohe Eintrittsgelder   verlangt werden und alle von dem Touristenstrom so gut leben können.   Er erwidert uns, dass   die Dörfer von ihren Einnahmen 50% an den Staat abgeben müssen, sie   schicken das Geld nach Jakarta und hoffen vergeblich, dass jemand   ihre Dorfstraße erneuert. Die Korruption ist ungeheuer hoch und das   Geld verschwindet in unerfindlichen Kanälen. Als wir durch ein Dorf   fahren, sehen wir auf einem Feld eine enorme Ansammlung von Mopeds   und Männern, die beim Hahnenkampf zuschauen und wetten. Das   Polizeifahrzeug vor uns hält links an und unser Reiseleiter, erklärt   uns, dass die Polizisten einen Bonus bekommen, damit sie wegschauen   und weiterfahren.
So biegt halt jeder sein Recht zurecht. Und im Verkehr geht es auch   so zu. Einbahnstraßen gelten nur für den, der sie sehen will.   Überholverbote oder andere Regeln ebenfalls. Aber seltsamerweise   funktioniert es und wir sind total erstaunt, dass wir auf unseren   Fahrten keinen einzigen Unfall gesehen haben. Man muss es auch   irgendwie der balinesischen Gelassenheit zuschreiben, die sich   einfach in die Gegebenheiten fügt und das Beste für sich daraus   herausholt.
Danach   geht es weiter nach Norden über die Bezirkshauptstadt Tabanan nach   Jatiluwih, wo wir von oben einen Blick auf die Reisterrassen werfen   und auch eine Wanderung durch sie hindurch machen können.

Alles sieht sehr saftig und grün aus. Die Bergdörfer, durch die wir   kommen, sind alle schön geschmückt wegen des Festes Galungan und   Kuningan, über das wir jetzt auch Einzelheiten von Kerji erfahren.   Nach dem balinesischen Glauben steigt am Galungan-Tag (das war der   23.10.2013 - der nächste ist am 21.5.2014) das höchste Wesen,   Sanghyang Widhi Wasa mit anderen Göttern und Ahnen vom Himmel in die   Tempel herab und kehrt 10 Tage später  am Kuningan-Tag wieder   in den Himmel zurück. Die Tage vor Galungan werden als bösartig  angesehen, weil vor  der Ankunft   der Götter die Dämonen aus der Unterwelt heraufsteigen . Deshalb   müssen ihnen zur Beruhigung auch Opfer dargebracht werden, weil es   für die Balinesen am wichtigsten ist, dass das Göttliche und das   Dämonische, also das Gute und das Böse im Gleichgewicht gehalten   werden.
Kerji   zieht hier oben in den Bergen seine Jacke an, weil es ihn fröstelt.   Wir finden die 20°C wunderbar erfrischend. Als wir am Bratan -   See ankommen, warten dort schon viele Schulklassen und   Pilgergruppen am Eingang. Uns   erscheint die Tempelanlage wie ein großer Kinderbelustigungspark. Es   sind nämlich Kinderspielplätze hier, man kann Tretboote mieten    und findet große Liegeflächen am See.
   
Kerji   klärt uns auf, dass der Bratan - See die Bewässerung der Reisfelder   sichert und sehr wichtig für die Reisbauern ist. Sie glauben, dass   das Wasser des Sees magische Kräfte hat  und dadurch ihre   Felder mit einer übergroßen Fruchtbarkeit segnet.
Aus diesem Grunde pilgern sie jedes Jahr hierhin und bringen der   Göttin Dewi Danu, die über Seen und Flüsse herrscht, ihre Opfer dar.   Dann schöpfen sie Wasser aus dem See, lassen   es von den Priestern segnen, nehmen es mit nach Hause und besprengen   in ihren Dörfern die Reisfelder. Als wir   in den Innenhof des Heiligtums blicken, findet gerade eine solche   Segnung statt. In dem Video sieht man den   Auszug der Priester und Reisbauern.
Als wir vom Bratansee wegfahren, schlägt Kerji einen Abstecher nach Tamblingan vor.  Es ist   nach seiner Meinung ein schöner Aussichtspunkt, weil man dort aus   sowohl den Buyan - See als auch den Tamblingan - See als   Doppelkraterseen fotografieren kann.
Nach vielen Serpentinen auf der kurvenreichen Straße und vorbei an   Herden von Affen, die am Straßenrand sitzen, kommen wir schließlich   oben an. Der Blick ist sehr schön und wir fotografieren Kerji in   seiner malerischen Tracht. Glücklicherweise reißt die Wolkendecke   etwas auf und das Licht wird besser.

In 1500 m Höhe in Tamblingan: Blick auf den Buyan -   See
Er hat   uns allerdings hierhin gelockt, weil oben zwei seiner Freunde   stehen, die einen Waran und einen fliegenden Hund zur Schau stellen.   Wir sollen uns unbedingt mit der Echse und der Fledermaus   fotografieren lassen. Als wir darauf verzichten, schmollt er.   Wahrscheinlich ist er sauer, dass er heute  an uns nichts   verdient hat.

Auf der Rückfahrt bekommen wir noch ein interessantes Beispiel für   die typische Korruption in Bali mit: Als wir durch ein kleines Dorf   fahren, fällt uns auf, dass am Ende des Dorfes mindestens 200   Motorroller stehen und auf dem Sportplatz eine enorme Ansammlung   junger Männer laut schreiend um einen Kreis herumstehen, in dem   gerade ein Hahnenkampf stattfindet. In den Dörfern hatten wir schon   öfter Körbe mit Hähnen gesehen, die zum Verkauf standen. Wir fragen   Kerji, ob der Hahnenkampf hier erlaubt ist. Der stimmt dem zu, aber   das Wetten sei nicht erlaubt. So sehen wir ihn auch fragend an, als   jetzt ein Polizeifahrzeug am Straßenrand stoppt und zwei Polizisten   aussteigen. Kerji erklärt uns, dass die Polizisten jetzt einen Bonus   bekommen, damit sie wegschauen und weiterfahren.
Kurz   vor sechs sind wir wieder im Hotel Maya Ubud  und bekommen   gerade noch mit, wie alles mit Insektiziden eingeräuchert wird. Eine   große weiße Wolke umfängt unsere Villa. Wir schließen die Fenster   und warten eine Stunde, bevor wir uns hinaustrauen und zum   Abendessen gehen.

Abends gibt es ein Büffet mit Ketchak- Feuertanz (295 000 Rupien pro   Person), wobei der Ketchak nicht so spektakulär endet wie am   Uluwatu. Dafür ist alles etwas seriöser und kunstvoller, denn die   Kindereien mit den Touristen werden weggelassen.
Innerlich nehmen wir Abschied von Bali, denn morgen fliegen wir nach   Lombok.   Bali ist eine sehr schöne Ferieninsel mit viel Flair, asiatischem   Service und balinesischer Freundlichkeit. Das findet man heute nicht   mehr so oft, weil die meisten Ferienländer nur auf das Geld der   Touristen aus sind. Hier hat man durchaus noch einen anderen   Eindruck. Wir wurden sehr oft persönlich begrüßt, man fragte nach   unseren Bedürfnissen und versuchte sie auch umgehend zu erfüllen. Das klappte eigentlich auch immer zu unserer Zufriedenheit. Die   tropische Blumenwelt ist ohne Zweifel fantastisch. Alles ist grün   und hat satte Farben. Wer sich für Natur begeistern kann, der ist   hier richtig. Man kann tolle Wanderungen durch die Reisfelder   machen, am Strand entlang spazieren oder abenteuerliche   Trekking-Touren über Dschungelpfade und durch den tropischen   Regenwald machen. Affen gibt es genug in den Wäldern, seltene Vögel   auch. Die Palmen sind unheimlich hoch, die hohen Bäume uralt und die   Blätter riesig groß.
Wer also die Tropen und die tropischen Temperaturen liebt, der ist   hier richtig. 30°C am Tag und 85 % Luftfeuchtigkeit sind nicht   jedermanns Sache. Das entspricht nämlich so ungefähr 37° C gefühlter   Temperatur und gefühlter Sauna. Es weht wenig Wind hier und jedes   kleine Lüftchen wird  freudig als Ventilator begrüßt, der die   Schweißtropfen auf der Stirn oder auf dem Rücken in angenehme   Kühltröpfchen verwandelt.
Die Strände auf Bali sind keine Traumstrände. Wer die sucht, muss in   die Karibik oder in die Südsee fahren. Es gibt einige wenige kleine   Sandbuchten, die die Vorzüge eines feinen Sandstrandes mit   türkisblauem Wasser vereinen. Die muss man aber suchen und findet   sie keineswegs in Jimbaran, Nusa Dua, Kuta, Seminyak oder Sanur. Und   im Norden ist das Wasser zwar sauberer, aber dafür sind die Strände   steiniger.
Wir haben verschiedene Touren über die Insel gemacht und uns alle   Highlights angeschaut, die im Reiseführer als besonders sehenswürdig   beschrieben wurden. Dazu haben wir jeweils ein Auto mit Fahrer und   Deutsch sprechendem Reiseleiter gechartert. Leider hatten wir   ziemliches Pech mit den Reiseleitern. Sie sprachen weder ordentlich   Deutsch noch hatten sie entsprechende Kenntnisse über die Dinge, die   wir wissen wollten. Und Englisch sprachen die auch nicht besser. Wir   haben uns unterwegs mit anderen Deutschen unterhalten. Die hatten   ähnliches Pech, aber auch manchmal großes Glück. So war es ganz gut, einen vernünftigen gedruckten Reiseführer und   das Internet zur Verfügung zu haben.
Flug nach Lombok
Dienstag, 29.10.2013
Beim   Frühstück weiß schon die Serviererin, dass wir heute abreisen. Für   350 000 Rupien fährt uns der Hotelbus zum Flughafen. Eine Stunde   später sind wir am Domestic Airport, wo es sehr wuselig und   durcheinander  vor sich geht. Wir haben aber Glück und sind die   ersten am Schalter, als Garuda den Flug 436 nach Lombok aufruft. Als   Ausreisegebühr müssen wir 40 000 Rupien bezahlen und landen nach   einer Flugzeit von nur 28 Minuten in Lombok.
Der   Flughafen liegt südlich von Praya, der Hauptstadt von Lombok. Wir   erkundigen uns in der Ankunftshalle nach Taxis; die Anbieter wollen   alle 290 000 Rupien haben. Da wir die Taximafia kennen, lehnen wir   das ab, worauf sie auf 250 000 Rupien heruntergehen. Das ist uns   immer noch zu teuer und wir bekommen Recht: Am Ausgang stehen   nämlich Taxifahrer, die uns für 200 000 Rupien zu den Qunci Villas   fahren wollen. Wir brauchen für die  52 km weit mehr als eine   Stunde und erkennen bei der Fahrt durch die Dörfer und auch durch   Mataram, wie ländlich es doch im Gegensatz zu Bali ist.
Gerade   zum Sonnenuntergang kommen wir in den Qunci Villas an und werden   sehr persönlich und freundlich begrüßt. Die kleine Anlage mit   2-stöckigen Wohneinheiten und Villas ist sehr gemütlich und der   richtige Ort für geruhsamen Urlaub. Wir bekommen Villa 24 mit   Meerblick und sind sehr zufrieden, denn sie ist  nur 30 m vom   Strand entfernt. Sie ist sehr geräumig und hat ein Badezimmer außen.   Alles ist sehr modern gestaltet, manches aber auch unpraktisch. Die   Rückseite vom Bett ist als Schreibplatz ausgeformt, aber ohne   Schublade. Viele Lampen, Skulpturen und Bilder sind im Zimmer. Auch   ein  Moskito-Repeller ist vorhanden.
Unser erster Eindruck in den Qunci Villas: Blick über   den Pool nach dem  Sonnenuntergang
Wer   sich für das Hotel interessiert, findet alle Informationen unter der   Webseite https://quncivillas.com/. Ich   habe auch eine ausführliche Beurteilung bei Holidaycheck und im Tripadvisor dazu geschrieben.
Am Abend gibt es im Quali-Restaurant ein Special Dinner mit   traditionellen Sasak-Tänzen, die in der Tat völlig anders sind als   wir sie in Bali miterlebt haben. Die Insel Lombok ist tief in der   Kultur der Sasaks verwurzelt, was man hier auch an der Sprache   merkt. Die Sasak - Stämme sind die Ureinwohner von Lombok und haben   sich lange erfolgreich gegen den Hinduismus Balis gewehrt. So   bekennen sich heute 85% von ihnen zum Islam, wobei allerdings ihr   Glauben sehr stark mit animistischen Vorstellungen verknüpft ist.

Mittwoch, 30.10. 2013
Es ist   sehr warm gewesen in dieser Nacht. Die Toilette im Außenbereich ist   unpraktisch. Wenn man auf die Toilette oder unter die Dusche gehen   will, bekommt man erst einmal einen Hitzeschock.
Es ist schönes Wetter und die Liegen zwischen unserer Villa und dem   Pool sind noch alle unbenutzt. Auch um 10:00 Uhr sind erst 2 belegt   und es sitzen nur 2 Pärchen beim Frühstück. Man kann mit Blick aufs   Meer im Garten oder im Restaurant frühstücken. Es wird kein Büffet   angeboten, aber alle Wünsche nach andersartiger Zusammensetzung als   den angegebenen Frühstücksarten (indonesisch - französisch -   australisch - amerikanisch) werden erfüllt.
Vorn am Strand gehen die Händler vorbei, ansonsten ist es wunderbar   ruhig in der Anlage. Wir relaxen auf   den komfortablen Liegen im Schatten einer Palme und genießen den   Blick über einen der 30m-Pools aufs Meer. Das Wasser ist sauber und   sanfte Wellen rauschen an den Strand. Es ist fantastisch. Am meisten   freuen wir uns über den frischen Wind, der vom Meer hereinweht und   die Temperaturen erträglich, wenn nicht sogar angenehm macht.
So sitzen wir bei der Happy Hour am Meer oder am Pool, schlürfen   einen der leckeren Drinks zum halben Preis und schauen fasziniert   übers Meer, wenn am Horizont die Sonne darin versinkt und der Gunung   Agung (der 3100 m hohe heilige Vulkan auf Bali) in 35 km Entfernung   als Silhouette erscheint.

Traumhafte Sonnenuntergänge jeden Abend

   Die Silhouette vom 50 km entfernten Gunung Agung auf der Insel Bali
Für solch spektakuläre Sonnenuntergänge wünschte ich mir jetzt   eine Spiegelreflexkamera, die diese Stimmung einfangen kann. Das   kann die kleine Lumix TZ 31 nämlich nicht.
Donnerstag, 31.10.2013
Wir sind begeistert von den Qunci-Villas; das hätten wir nicht   erwartet. Vor allem haben wir uns sehr über die manierlichen Preise   hier in Lombok und auch in diesem Hotel gewundert. Ein Bier aus der   superkühlen Minibar kostet 25000 Rupien (= 1,80 €), Tonic Water oder   Ginger Ale von Schweppes oder Cola 1 € ! Zwei Flaschen Wasser werden   täglich kostenlos ins Zimmer gestellt. Wer es noch billiger haben   will, der geht am Hoteleingang über die Straße und findet dort einen   Minimarkt, in dem die Softdrinks 0,45 € und die Bierdosen 1 €   kosten.
Hier ist wirklich ein kleines Paradies und das nutzen wir auch aus:   Es ist wunderschön, unter einem Sonnendach auf einer bequemen Liege   zu liegen, über den Pool zu schauen und sich von dem leichten Wind   kühlen zu lassen, der vom Meer hereinweht. Der Service ist   erstklassig, die Preise sind moderat, was will man mehr?
Hier eine kleine Fotogalerie:
Am Abend gehen wir in das Quali Restaurant. Für unser indonesisch-asiatisches   Menü (Vorspeise: Wontons mit Shrimps in Soya-Soße -  Hauptgang:   Im Ofen gebackener Mahimahi mit Tomatenkruste auf zweifarbigem Reis)   geben wir zu zweit inklusive der Getränke gerade mal 23 Euro aus.   Und das in einem gepflegten Viersterne-Hotel mit drei erstklassigen   Restaurants und ebensolchem Service!

Freitag, 1.11.2013
Heute will ich   einmal den Strand links und rechts von den Qunci Villas erkunden. Man kann einen kilometerlangen Spaziergang hier am Mangsit-Beach   nördlich des Senggigi Beachs machen. Es gibt Surfboards und   Boogie-Boards zum Ausleihen, man kann mit Fischerbooten   Ausflugsfahrten machen oder sich massieren lassen, viel mehr ist   hier nicht los.

Der Strand ist ein Naturstrand - mal dunkel und mal hell - ab und zu   findet man Muscheln und Korallenreste, aber ohne angeschwemmten   Unrat. Er erinnert mich sehr stark an die Westküste von Jamaica: Wenn man dort aus der Hotelzone in Negril heraus kam, bestimmten die einheimischen Fischer und Händler das Bild: Kleine Buden, Verkaufsstände oder Grills von den Fischern ragten immer wieder aus den Bäumen am Strand hervor.

So ist es auch hier. Einen Unterschied gibt es allerdings: Es sind nur wenige Händler und die sind total freundlich und nicht aufdringlich. Und die Preise sind unglaublich niedrig. Es ist in der Tat ein kleines Paradies. Neben den Qunci Villas hat ein einheimischer Surflehrer seinen Stand aufgemacht. Er vermietet nicht nur Surfboards, sondern gibt auch Unterricht. Allerdings sind die Wellen hier nur etwas für Anfänger, das ist vielleicht aber auch gar nicht schlecht. Sie sind ziemlich kurz und nicht besonders hoch. Neben dem Surflehrer befindet sich ein uriges Sasak-Strandcafé.

Sasak Strandcafé am Mangsit Beach
Etwas weiter kommt man an einigen einfachen Verkaufsständen mit   bunten Tüchern und Souvenirs vorbei.
Dort liegt das Holiday-Resort   (nicht zu verwechseln mit dem Holiday Inn!), das einen recht guten Eindruck macht. Sehr  komfortable Bungalows sind für 65 € pro Nacht zu bekommen. Es ist aber auch  immer eine Sache des Verhandeln. Als ich mit dem Manager gesprochen habe, war  der auch bereit, die Bungalows jetzt um die Zeit Ende Oktober für 45 € pro Nacht  zu vermieten. Für diejenigen, die es romantisch und tropisch mögen, empfiehlt  sich das supergünstige Windy Beach Resort an einem völlig naturbelassenen Strand  und mit offenen Cottages in einer wilden Gartenlandschaft.

Ausgesprochen günstig mit 5 bis 35 Euros pro Nacht sind die offenen Bungalows im Windy Beach Resort.
Am   Abend gehen wir in das Qnook-Restaurant, das zu den Qunci Villas   gehört und thailändische Küche anbietet. Es ist ziemlich klein, aber   mit sitzt ganz gut dort und wird sehr persönlich bedient. Obwohl wir   angeben, dass wir es nicht so scharf gewürzt haben möchten, ist es   dennoch so. Inge ist nicht begeistert. Da haben wir in Thailand   schon besser gegessen.
Das WLAN im Hotel klappt relativ gut und sogar am Pool ist der   Empfang noch möglich. Aber das   Verschicken der Mails von hier aus ist sehr schwierig. Ich muss   immer 10-20 Versuche machen und dann klappt es doch nicht. Ich   probiere es von allen verfügbaren Adressen und Servern, die ich   habe. Meist werden die Nachrichten als unzuverlässig abgelehnt oder   die Verbindung mit dem Empfänger bricht ab.  
Samstag, 2.11.2013
Ausflug zu den Gili-Islands
Wir haben zwar schon zweimal eine kräftige Regendusche mitbekommen,   aber so ist das mit der Regenzeit, die hat nun mal jetzt mit dem   November pünktlich eingesetzt. Sonst ist das Klima wegen des   kühlenden Windes hier sehr angenehm. Moskitos haben mich noch gar   nicht gestochen, was mich eigentlich wundert. Die Malaria-Prophylaxe   mit Malarone gefällt mir allerdings weniger, weil ich sie   wahrscheinlich nicht so gut vertrage: Ich bekomme jeweils nach der   Einnahme ziemliches Brennen im Magen und Bauchschmerzen. Aber was   tut man nicht alles für ein kleines Stückchen Paradies!
Das versuche ich heute auf den Gili Inseln zu finden. Tauchermaske,   Flossen und Schnorchel habe ich von zu Hause mitgebracht. Gestern   hatte ich mit einem Fischer verhandelt, der nicht weit von den Qunci   Villas sein Boot an den Strand gezogen hatte. Für 500 000 (=32 €)   Rupien kann man ihn und sein Boot für einen Tag mieten. Wenn man   sich den Preis mit mehreren Personen teilt, kommt man ganz günstig   zu den Gili Inseln. Inge wollte nicht mit, also sitze ich morgens um   halb neun allein mit ihm im Boot. Englisch versteht er nur in   Brocken, sodass die Unterhaltung sehr spärlich ausfällt. So schaue   ich mir die Strände und den Küstenbereich an, der sich nördlich von   Senggigi bis zu den Gilis erstreckt.

   Schöne Sandstrände befinden sich nördlich von Senggigi
Zunächst geht es von unserem Mangsit Beach an der Küste entlang nach   Norden und ich bin erstaunt, wie viele schöne Buchten dort liegen.   Die Straße führt nahe am Ufer entlang und man kann überall   aussteigen und an den Strand. Das Wasser ist glasklar und sauber.   Man sieht auch viele Einheimische oder gut informierte Touristen,   die dort den Tag verbringen. Ab und zu findet man auch Restaurants   oder Vermieter mit Strandhütten, die alles anbieten, was man   braucht. Für 5-15 € pro Nacht kann man hier sehr komfortabel (als   Backpacker) übernachten.

Zwischendurch kommen einige Teilstücke mit dicken Lavabrocken, die   daran erinnern, dass Lombok eine Vulkaninsel ist. Man fühlt sich   direkt nach Hawaii versetzt. Teilweise sind am Rand der Buchten noch die alten Lavaströme zu   erkennen. Diese Buchten scheinen sehr fischreich   zu sein, denn viele Angler versuchen hier ihr Glück.
Nach gut einer Stunde Fahrt mit kräftigem Wellengang erscheinen vor   uns die drei Inseln Gili Terawangan, Gili Meno und Gili Air.

Gili Terawangan mag früher ein Geheimtipp gewesen sein, jetzt ist   sie jedenfalls ziemlich überlaufen. Als wir (mit vielen anderen   Booten übrigens) dort ankommen, sehe ich Hubschrauberrundflüge,   Glasbottom Boats und viele Ausflügler außer den dort in Hotels   wohnenden Gästen. Es erinnert mich stark an die Phi-Phi-Inseln in   Thailand, die von allen Touristen als Ausflugsziel angesteuert   werden. Als wir die Insel umrunden, entdecke ich einsame Hütten mit   Individualtouristen, andererseits aber auch Hotels und   Backpacker-Cafés mit regem Betrieb. Der Sand am Strand ist   feinsandig und hell, das Wasser davor türkisgrün und sauber. Mein   Bootsführer rät mir, hier zu schnorcheln, weil das Wasser klar sei   und die anderen Touristen auch hier schnorchelten. Ich falle auf   diesen Hinweis herein und finde ein total totes Korallenriff mit   einigen winzigen Butterflies, Triggerfischen und Doktorfischen.

Als   ich wütend auftauche und ihm erkläre, dafür sei ich nicht hierhin   gefahren, sagt er mir, das einzige noch intakte Korallenriff gäbe es   an der Nordostseite der Gili Meno. Natürlich will ich dorthin.
Daraufhin umrunden wir also die Insel Gili Meno und fahren zu diesem   Riff. Er ankert dort und lässt mich am Riff entlang schnorcheln. Das   ist schon besser: Ich kann Seeschildkröten beobachten, die seltene   blaue Koralle untersuchen und viele Riff-Fische verfolgen, die   zwischen dem flachen Ufer und dem tief abfallenden Meer   umherschwimmen. Man kann durchaus 20 oder 30m tief sehen; das Wasser   ist klar und ohne Schlieren. Das beeindruckt mich. Allerdings sind   keine großen Fische zu sehen. Hier einige Bilder davon:
Mein Fischer und andere Leute, die hier tauchen, erklären mir aber, weiter draußen könne man sehr wohl große Fische beobachten. Zum Tauchen gäbe es   nämlich dort auch ein paar schöne Stellen. Mehrere Tauchschulen   bieten ihre Dienste an, auch eine deutsche Tauchschule, die "Dream   Divers", die mit ihren Booten überall hinfährt. Ein Tauchgang kostet   35$, man kann auch nachts tauchen und schnorcheln. Wenn ich jünger   wäre, würde ich eins der Open-Water-Pakete von ihnen buchen: Für   500$ einen Bungalow für 7 Übernachtungen und dazu jeden Tag zwei   Tauchgänge. Allerdings sagt mir der Fischer, dass man im Süden von   Lombok noch viel besser tauchen könne als auf den Gilis, weil dort   noch nicht so viele Touristen seien. Wenn man große Barrakudas oder   Hammerhaie sehen wolle, müsse man bei Sekotong oder in der Belongas   Bay tauchen. Dafür haben wir aber zu wenig Zeit; außerdem   schnorchele ich ja nur. Mir hat jedenfalls die Insel Gili Meno am   besten gefallen, denn anschließend auf Gili Air war wiederum das   Korallenriff tot und ich war enttäuscht von meinem   Unterwasserausflug.
Hier ist im Übrigen neben dem "Manta Dive Resort" auch eine   Tauchbasis von den "Dream Divers". Allerdings ist die Insel ziemlich   bevölkert.

Der Fischer mit seinem Auslegerboot. Im Hintergrund   Gili Air
Die Rückfahrt zu unseren Qunci-Villas am Mangsit Beach gestaltet   sich viel schwieriger, als ich gedacht hatte: Der Bootsführer hält   total gelassen das Ruder fest und verlangsamt auch nicht die Fahrt,   als er sieht, dass ich von der aufspritzenden Gischt total   durchnässt werde. Vielleicht macht er sich auch einen Spaß daraus,   einen deutschen Touristen nass zu machen. Oder er will mich dafür   bestrafen, dass ich ihm nicht als Erinnerungsstück meine   Tauchermaske geschenkt habe, um die er mich gebeten hat.

Sonntag, 3.11.2013
Am Nachmittag regnet es wieder kräftig; man merkt, dass langsam die   Regenzeit kommt. Danach schaue ich mir die andere Seite neben   unserem Hotel an. zunächst liegt dort das Sudamala-Hotel mit der   besten Bewertung vom Tripadvisor, was mich sehr wundert, denn bei   näherer Betrachtung gefallen mir die Qunci Villas doch viel besser.   Ein Stückchen weiter ist das Puri Mas Resort, das nicht so exclusiv   aussieht. Der Strand wird immer schlechter, je weiter man sich in   Richtung  Senggigi bewegt.

Montag, 4.11.2013
Unser letzter Tag in Lombok. Wir wollen nicht wegfahren, ohne uns   den Strand in Senggigi angeschaut zu haben. Mit dem Taxi ( 20 000   Rupien = 1,20 €) sind wir in 5 Minuten dort. Vielleicht war das keine gute Entscheidung von uns, am Morgen nach   Senggigi zu fahren. Unsere Absicht war, uns für den Abend ein   schönes Restaurant auszusuchen, um einmal etwas Abwechslung von den   Qunci Villas zu bekommen. Unser gedruckter Reiseführer enthielt 5 verschiedene   Restaurants, die wir uns ansehen wollten.

Als wir gegen 11:00 morgens am Senggigi Art Market aussteigen, sind   wir die einzigen Besucher, die durch die schmalen Gänge mit den   Verkaufsbuden schlendern. Es ist heiß und wir suchen den Schatten.   Im hoch gelobten Restaurant "The Office" nehmen wir einen Drink und   sind nicht gerade begeistert von dem, was neben uns auf den Tischen   serviert wird. Es ist allerdings sehr preiswert. Jedenfalls sieht an   diesem Morgen Senggigi nicht besonders einladend aus. Mag sein, dass am Abend hier viel los ist,   aber so scheint alles sehr trostlos zu sein. Wir spazieren noch ein   wenig durch die Gassen und über die Hauptstraße, sind aber   enttäuscht, da in unserem Reiseführer beschrieben ist, dass sich   Senggigi von einem verschlafenen Fischerdorf zum bedeutendsten   Ferienzentrum von Lombok entwickelt hat. Davon merken wir nichts.   Vielleicht muss man aber auch Lombok mit anderen Maßstäben messen   als Bali. Und vielleicht ist das auch gut so, dass man hier auf der   Insel noch Ruhe finden kann.
Auf der Rückfahrt mit einem vierrädrigen Knattermobil über die   kurvenreiche Serpentinenstraße schauen wir uns das Sheraton Senggigi   Beach Resort an, das wir eigentlich buchen wollten. Das Hotel und   der Strand davor sind ganz schön, aber die Qunci Villas sind doch   besser.

Dienstag, 5.11.2013
Es ist   ein sonniger Morgen, als wir um 8:00 Uhr zum Flughafen fahren. Um   9:15 Uhr sind wir dort und es ist glücklicherweise nicht viel los.   Es läuft unheimlich viel Personal herum und wir müssen doppelte und   dreifache Kontrollen über uns ergehen lassen. Im Souvenirladen   nehmen wir noch ein T-Shirt mit und sind erstaunt, dass es nur 3,50   € kostet, wo wir doch sonst in den Flughäfen so hohe Preise gewöhnt   sind.
Unsere Maschine der Silk Air fliegt pünktlich ab und 2 1/2 Stunden   später landen wir in Singapur.
Wenn   Sie wissen wollen, was wir in Singapur erlebt haben, klicken Sie auf   den Link unten rechts.
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