Reisebericht: 10 Tage Busreise durch Irland mit Trendtours

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Reisebericht: 10 Tage Busreise durch Irland mit Trendtours

Reiseberichte
"Glanzlichter  Irlands" mit Trendtours
Als wir den Faltprospekt   von Trendtours-Touristik bekamen, waren wir sofort von dem Angebot   begeistert, eine 10-tägige Rundtour durch Irland zu machen. Das Programm   zu dem günstigen Preis gefiel uns deshalb so gut, weil 20   Irland-Highlights enthalten waren, eine Übernachtung in einem   Schlosshotel (wir wussten noch nicht, in welchem...) und wir uns auch   nicht ums Essen zu kümmern brauchten, weil die Halbpension   eingeschlossen war.
Wir buchten die Tour für den Monat Juli 2012, weil wir annahmen, dass   die grüne Insel im Sommer auch wirklich grün, der Himmel blau und es   wunderbar warm sein würde.
Wie es dann wirklich aussah, schildere ich hier:

Mit Air Lingus fliegt es sich besser, als wir gedacht haben. Pünktlich   geht es um 10:30 in Düsseldorf los und nach einer Stunde und 25 Minuten   auf bequemen Sitzen in einem A 320 Airbus (ich sitze am Fenster und Inge   am Gang - die Mitte bleibt frei) sind wir schon im Landeanflug auf   Dublin.
Hier ist es 16 Grad, eine Stunde früher und nur wenig bewölkt.   Das stimmt uns schon einmal positiv. Im Flughafen werden wir auf Gälisch   und Englisch begrüßt (alle Schilder sind zweisprachig, weil Gälisch   Amtssprache ist). Das ist ganz witzig. Es erwartet uns eine   Reiseführerin, die mit uns vor dem Terminal erstmal 600 m durch   verschiedene Glasgänge marschiert bis zum Parkplatz der Hotelshuttles,   die hier im 15 Minutentakt 24 Stunden am Tag die Fluggäste in die Hotels   bringen. Ich weiß gar nicht, was Leute machen, die keine Rollen unter   den Koffern haben...
Dublin
Es muss ein großes Hotel sein, denn   unser Bewleys-Hotel Shuttlebus ist riesig, sodass nacheinander mehr als   30 Leute mit vollem Gepäck hineinmarschieren und trotzdem bequem sitzen.

8 Minuten später kommen wir am Hotel an, einem großen, viereckigen   Kasten mit 16 Konferenzräumen und 1200 Parkplätzen. Wir sind richtig   erstaunt, dass es nur 466 Zimmer hat.
Das Einchecken geht superschnell: Wir brauchen nur unseren Pass   vorzuzeigen und bekommen die Zimmerkarte. Als wir die durch den   Türautomat von Zimmer 334 stecken, blickt uns verschreckt ein Opa   entgegen, der nichtsahnend auf dem Bett sitzt. Wir sind natürlich auch   verblüfft und marschieren zur Rezeption, die sich entschuldigt und uns   Nr. 359 zuweist. Dort steht die Tür offen und wir müssen uns erst noch   ein paar Handtücher besorgen. Aber sonst ist alles ok. Auch ein   Netzwerkkabelstecker ist vorhanden, sodass das Internet problemlos und   kostenlos verfügbar ist.
Die Aussicht geht auf eine Kuhwiese zwischen zwei Autobahnkreuzen. Aber   was soll´s? Wir bleiben nur eine Nacht und morgen geht es auf die   Rundfahrt über die Insel.
Da es aber gerade Mittag ist und die   Sonne scheint, nehmen wir die Gelegenheit wahr und fahren in das   Zentrum von Dublin. Dafür benutzen  wir wieder den Hotelshuttle   zum Flughafen und lösen dort eine Rambler-Family-Card als   Tagesticket (11 € für zwei Personen), mit dem wir mit sämtlichen   Bussen 24 Stunden fahren können. 30 Minuten später sind wir schon im   Gedränge der O´Connell-Street und der Henry-Street.

Wir bestaunen   den Spire, die 120m hohe glitzernde Metallnadel, die als Wahrzeichen   auf der Kreuzung steht. Man kann diese "Needle" auf dem Foto im   Hintergrund sehen, das ich von der O´Connell-Bridge aus gemacht   habe. Beim Spaziergang durch die Fußgängerzone fallen uns die vielen   jungen Menschen auf und vor allem die vielen Mütter mit Kinderwagen.   Das ist toll und das haben wir bisher noch nirgends so beobachten   können. Hier ein kurzer Videoeindruck davon:
Unsere Reiseleiterin Catherine   erinnert uns aber daran, dass die Iren zu einem überwiegenden    Prozentsatz katholisch sind  (87%) und die Abtreibung nicht   erlaubt ist.
Irland ist ein junges Volk, das Durchschnittsalter der 4,6 Mill.   Einwohner beträgt 34,7 Jahre und das Bevölkerungswachstum ist   überdurchschnittlich hoch.
Und dann die Straßen mit den vielen Blumenampeln, den bunten alten   Fassaden und malerischen Pubs!. Viele Leute sitzen jetzt am frühen   Nachmittag schon an den Fenstern, trinken braunes Guinness aus   großen Gläsern und lassen es sich gut gehen. Das gefällt uns auch.Hier ein paar Fotos von unserem Spaziergang:
Man bekommt ganz schön müde Füße vom Herumlaufen und Hunger. So  freuten wir uns am Abend dann auf ein leckeres Bier und ebenso leckeres Menü. Die Freude auf eine leckeres Bier   wurde dann aber leicht getrübt, weil sich  das Restaurant   "Brasserie" in unserem Bewley´s Dublin Airport Hotel leider sehr   schnell als minderwertiges Abfütterungsrestaurant entpuppte: Für die   Trendtours- Gruppen ist ein langer Tisch gedeckt, die Getränke muss   man sich an der Bar holen und gleich bezahlen (1 Pint Guinness 5,05   €, 1 Pint Heinecken 5,30 €). Der griechische Salat als Vorspeise ist   eine Zumutung und das Irish Stew mit Rindfleisch und Kartoffelpüree   eine geschmackloses Zwischending von Rindfleischsuppe und   ungesalzenem ungarischem Gulasch. Von dem Pie des Tages als   Nachspeise lassen wir die Hälfte zurückgehen. In einer halben Stunde   ist die gesamte Reisegruppe abgefertigt. Bei den Privatgästen, die   an den anderen Tischen sitzen, sieht es nicht viel anders aus: Sie   bezahlen für den Greek Salad 10,95 €, für das Traditional Irish Stew   13,95 und für ein Sirloin Steak 22 €. Ganz schön happig. Schade. Wir   werden schon am ersten Abend vom kulinarischen Schlemmerland Irland   kuriert.
Das sehen wir auch in der Lobby des Hotels, wo viele vor   Riesenportionen von Fritten und Burgern in tiefen Sesseln versunken   sitzen und der Bequemlichkeit halber mit den Fingern essen. Wir   erfahren, dass die Iren alles essen würden - vorausgesetzt, es sei   tot und würde mit Fritten serviert: Spaghetti mit Fritten, Pizza mit   Fritten, Steak und Fisch mit Fritten. Das deckt sich jetzt völlig   mit unseren Beobachtungen. Pub grub oder bar food gibt es überall   und kann zu jederzeit verschlungen werden.
Das Hotel ist sonst in Ordnung und als Stopover und zum Schlafen   durchaus zu empfehlen. Immerhin werden die Zimmer für 59 € (am   Wochenende incl. Parkplatz, Frühstück und Dinner) angeboten.
Freitag, 6.7.2012
Ärgerlich ist, dass wir am nächsten Morgen schon wieder um 6 Uhr   aufstehen müssen, weil es um 7:00 Uhr Frühstück gibt und der Bus um   7:45 Uhr startet. Das Frühstück im Hotel ist eine leichte   Katastrophe: kein schönes Buffet mit Obst, Cerials und einer Auswahl   von frischem Brot, sondern vorbelegte Teller, die aus dem   Kühlschrank kommen. Dazu kann sich jeder Marmelade und Kaffee holen.   Wir erfahren, dass Marmelade "jam" heißt und nur Orangenmarmelade   als "marmelade" bezeichnet wird. Die Bilder vom Frühstück will ich   hier nicht zeigen, ich habe aber eine Beurteilung des Hotels auf der Webseite des Tripadvisors    veröffentlicht. Da kann man sich das Frühstücksbuffet anschauen.
Für exklusive Gäste, die nicht zur Gruppe gehören, gibt es natürlich   ein richtiges Frühstücksbuffet mit allem Drum und Dran. Ein   Express-Frühstück kostet 7,50 €, ein Irish Breakfast 12,50 und für   ein richtiges amerikanisches Frühstück muss man jedes Item extra   zahlen: für die Hackfleischbällchen 1,65, das Spiegelei 1,35, die   Miniwürstchen 1,95 usw. Alles zusammen kommt das locker auf 20 €. So   begnügen wir uns mit dem Gruppenfrühstück, das in unserem Reisepreis   inbegriffen ist und sind gespannt, wie sich alles weiter entwickelt.   Die Preise sind jedenfalls gesalzen, was man von dem Essen nicht   behaupten kann.
Donegal
Wir starten bei trübem Wetter nach   Nordwesten in Richtung Donegal. 10 Gäste fehlen, weil deren Flug   gestern ausgefallen ist. So sitzen wir mit 37 Leuten in einem   modernen Reisebus, der aber innen ziemlich eng ist. Auf der Strecke   beginnt es zu nieseln und Catherine, unsere rothaarige, reinrassige   irische Reiseführerin erklärt uns, das sei kein Problem, denn in   Irland würde es nur zweimal in der Woche regnen: Einmal von Montag   bis Mittwoch und das andere Mal von Donnerstag bis Sonntag.
Wir lernen jetzt auch die ersten gälischen Vokabeln: Fáilte heißt   Willkommen, Mna ist die Toilette für Frauen, Fir ist die Toilette   für Männer, Lough ist der See, Bal bzw. Bally ist die Stadt und Kil   ist die Kirche. Dazu gibt es unterwegs Musik und Balladen im Radio,   die von Hungersnot, Liebe und Leid, Krieg und Unterdrückung   erzählen. Nachdem wir die Autobahn verlassen haben, werden die   Straßen enger und der Bus muss langsam fahren. Die Hecken am Straßenrand werden   immer höher und dichter, sodass wir froh sind, im Bus zu sitzen und   von oben die Landschaft betrachten zu können. Im Pkw sieht man   sicher links und rechts nicht viel.

Die Bar im Kilmore Hotel
Unterwegs machen wir eine Pause   im Kilmore-Hotel und sind ziemlich begeistert, denn die Atmosphäre   ist doch ganz anders als in den Rasthäusern, in denen wir sonst auf   den Gruppenreisen eine Toilettenpause eingelegt haben.

Hier gibt es Bars mit gediegener Ausstattung, wo man gemütlich einen Kaffee trinken kann. Der altehrwürdige Kamin hat sich im Laufe der Zeit auch verändert: Im oberen Teil ist jetzt ein Flachbildschirm eingebaut.
Nordirland
Danach geht es nach Nordirland: Ohne   Grenzübergang. Man merkt es nur an den Nummernschildern der Autos,   die vorn weiß und hinten gelb sind, an den Fahnen, die jetzt nicht   mehr gelb-grün, sondern als rot-weiße Unionjacks von Häusern und   Kirchen wehen und an den Preisen an den Tankstellen, die den Sprit   in englischen Pfund Sterling bezahlt haben wollen. Natürlich nimmt   man auch Euros an, die aber raffinierterweise 1 € = 0,75 £   abgerechnet werden. Außerdem fehlen die gälischen Namen, hier ist   alles englisch. Dazu gibt es viel mehr Cameras und Radarkontrollen   an den Straßen.
Unser Besuch in den Marble Caves reißt uns nicht vom Hocker, weil   die Tropfsteinhöhlen in Deutschland viel schöner sind, aber wir   steigen die 153 Stufen in die nasskalten Kalksteinhöhlen hinunter   und trippeln brav hinter dem irischen Führer 3 km durch die engen   Felsengänge.

Marble Caves
Nur wenige Highlights (wie der "Guinness-Pool" oder "Lost City" als Spiegelung im Wasser) sind in dem weitläufigen Höhlengewölbe wirklich zu sehen.

Am Nachmittag schauen wir uns noch   eine Vorführung bei einem alten Schafhirten an, der seine   Hirtenhunde antreibt, die Schafe zu sortieren. Er ist früher Meister   in der Hirtenhund-Ausbildung gewesen und zeigt jetzt den Touristen,   was er den Border-Collies alles beigebracht hat. Beeindruckend, was   Opa Patrick so präsentiert  - aber nicht so toll wie in   Neuseeland. Hier ein Video davon:
  
Ardara
Abends sind wir in Ardara   (gesprochen: "Ardscha"), einem kleinen, aber hübschen Nest an der   Küste, wo wir jetzt zwei Tage im Nesbitt Arms Hotel bleiben, das von   1838 ist und viel Flair hat. Hier gibt es jetzt kein Internet mehr,   dafür Musik in den Pubs, preiswerteres Guinness (nur noch 3,90 € für   ein Pint) und besseres Essen. Es gibt wieder eine ausgedruckte   Menükarte für die Gäste von Trendtours. Die Homemade Vegetable Soup   ist in Ordnung, der Schellfisch  mit Petersiliensauce und   Kartoffelpüree auch und der Rhabarberkuchen mit Vanillesauce sogar   ganz lecker. Das stimmt uns versöhnlicher.
Morgen machen wir einen Ausflug in den Nationalpark. Hoffen wir,   dass das Wetter besser wird.
Samstag, 7.7. 2012
Das Frühstücksbuffet ist ländlich rustikal und sehr ordentlich.   Wir sprechen dem Hotel ein Kompliment aus (auch in der Beurteilung beim Tripadvisor nachzulesen) und sind sehr   zufrieden.
Leider regnet es danach Bindfäden , als wir bei 15°C   durch die Hochmoorlandschaft zwischen steinigen Wiesen und Büschen   hindurch in die Berge fahren.
In Carrick müssen wir in kleinere   Busse umsteigen, die die steile und enge Straße nach Slieve   League hochfahren dürfen. Leider regnet es ziemlich. Als wir   nach 20 Minuten oben ankommen, zischt uns ein gewaltiger Wind um die   Ohren, der keinen Regenschutz mit einem Schirm zulässt. Also   schnüren wir unseren Anorak ganz eng und versuchen, nicht von den   steilen Klippen geweht zu werden. Die Sicht ist miserabel und ich   muss dauernd die Kamera unter dem Anorak verstecken, weil das   Objektiv nass wird).

Wenn der Regenschauer einmal nachlässt bzw. eine Regenwolke hier oben in 600m Höhe vorüber ist, kann man kurzzeitig die Steilhänge sehen. Es ist nicht ganz ungefährlich bei diesem Wind und den Regenschauern über die nassen Wiesen und Felsen zu klettern.
Es führt ein Wanderweg an den Klippen entlang bis oben auf die Spitze, wo man einen schönen Blick auf die Buchten hat.

Regenwolken hängen über Slieve League, aber bei schönem Wetter müssen die Steilhänge atemberaubend sein.
Unsere Weiterfahrt nach Norden habe ich auf der Karte eingezeichnet: Es geht zunächst wieder über Ardara zurück und dann in den Nationalpark Glenveagh.

Durch die engen Straßen dauert   es fast zwei Stunden, bis wir im Ionad Cois Locha angekommen sind.   Hier wird natürlich nur Gälisch gesprochen.
Wir sind froh, dass   überall eine englische Übersetzung auf den Schildern und Prospekten   steht. Es ist quasi ein Freilichtmuseum in dem Nationalpark.
Wir sehen uns einen Film über die   Besiedlungsgeschichte Irlands an, werfen einen Blick in die   ärmlichen Hütten der Schafzüchter von damals, lassen uns das Weben   der Tweedstoffe vorführen und schauen beim Torfstechen zu.

Im   Hintergrund ist der Mount Errigal zu sehen, der höchste Berg im   County Donegal. Die Spitze liegt natürlich in den Regenwolken und   wir fragen uns, was die 3-Stiefel-Wanderer von Studiosus dort oben   sehen wollen, die sich am Parkplatz auf den Aufstieg machen.   Wanderwege gibt es genug hier oben.
Etwas leichter ist das Wandern am   Lough Veagh entlang zum Schloss Glenveagh, das wir   anschließend besuchen. Glücklicherweise lässt der Regen nach.
Auch hier kann man nicht mit dem Bus heranfahren, sondern wird mit kleinen Shuttles zum Schloss gebracht, das 1867-1873 erbaut wurde und noch die komplette Inneneinrichtung von damals besitzt.
Der komfortable Bergfried mit 1,5m   dicken Mauern ist zwar nicht mit den Schlössern hier in Deutschland   oder Frankreich zu vergleichen, ist aber immerhin ein imposantes   Herrenhaus in schönster Seelage.
Wohnen möchte ich allerdings hier nicht - alles ist feucht und soll   auch im Sommer voller Mücken sein.

Wir hatten jedenfalls Glück und   sahen keine, als wir durch den schönen Schlossgarten spazierten.   Ohne Sonne sind die Farben der Blumen und Bäume aber nur halb so   schön. Ein bisschen besseres Wetter hätten wir uns schon gewünscht.
Alles war gut   durchorganisiert heute von Trendtours: Shuttlebus, Eintritt,   Führung. Ungewöhnlich erschien uns der Wald mit vielen Bäumen, der   das Schloss umgibt, wo sonst um den See herum alles abgeholzt ist.
Abends essen wir wieder ganz ordentlich im Hotel Nesbitt Arms: die   Porree.- Rahmsuppe ist lecker und die Makrele auch.
Sonntag, 8.7.2012
Um Viertel nach sieben sitzen wir beim country breakfast, mit dem   wir durchaus zufrieden sind, weil sich auch die Kellnerinnen sehr   bemühen. Leider ist das Wetter nicht besser geworden: Es ist trüb   und kühl (15°C). als wir in Donegal zu einer Bootsfahrt durch   die Bay starten.

Dennoch gefällt uns die langsame Tuckerfahrt ganz gut, zumal der Irishcoffee sein Übriges dazu tut, den der Stewart hervorragend mit einer richtigen Portion Whiskey zubereitet.

Fahrtroute mit dem Waterbus durch die Donegal Bay

Der Stewart macht einen hervorragenden Irish Coffee. Der wärmt innerlich und macht alle   Leute feuchtfröhlich, sodass das gesamte Boot nach einer Stunde   Fahrt kräftig mitsingt, als der Alleinunterhalter (hauptamtlich   Manager des Viehmarktes) irische Shanties anstimmt. Die Inselwelt   ringsum ist nicht aufregend, immerhin begleiten uns ein paar   Seehunde. Bemerkenswert ist nur der hohe Unterschied zwischen Ebbe und Flut   von 4,50 m. Den sehen wir auch am Mittag, als wir durch die Grafschaft Sligo   fahren und am weiten und menschenleeren Rossnowlagh-Beach   eintreffen, wo viele Iren zum Surfen hinfahren.

Strand am Rossnowlagh Beach
Man sieht viele   Ferienhäuser und Wohnwagen, die leer stehen, einige Jogger am Strand   und sogar einige unentwegte Surfer im Wasser, aber wir bibbern vor   Kälte (14°C) und verstehen nicht, wie man bei diesem nasskalten   Wetter hier Urlaub machen kann. Wahrscheinlich sind wir aber auch   durch die warmen Palmenstrände von Hawaii und der Karibik verwöhnt.
Auf der Weiterfahrt   besuchen wir Creevykeel, einen der vielen 3000 Jahre alten   Steinhaufen aus der Eisenzeit, der zu den besterhaltenen   prähistorischen Steinkreisen in Irland gehört.

Durch die schmalen   Straßen der Grafschaft Sligo begleiten uns immer wieder alte   Schlösser, die links und rechts zwischen den Hecken und Steinmauern   auftauchen. Wir besichtigen aber keins, sondern spazieren   stattdessen über den Friedhof in Drumcliff, wo der berühmte irische   Dichter W.B. Yeats begraben liegt.

Die Sprüche von ihm sind zwar   ganz nett, aber das Grab ist kümmerlich. Bemerkenswerter finden wir   die großen keltischen Kreuze, die überall über den Gräbern aufragen.   Es sind interessante Sprüche und gemeißelte Figuren darauf.
Als wir bei Carrick on   Shannon den Fluss überqueren, fallen uns die vielen Kajütboote auf,   die hier vor Anker liegen und auf Feriengäste warten, die den   Shannon hinunterschippern. Gemütlich kann das bei dem Wetter auch   nicht sein. Wir sind jedenfalls froh, dass wir im Bus im Trockenen   sitzen. Abends regnet es immer noch, als wir in Kilronan Castle   ankommen. Das ist eine echte Überraschung, denn wir übernachten   hier. Aus dem Schloss hat man mit vielen Millionen Investition ein   tolles Hotel gemacht. Das sieht nicht nur gut aus, sondern alles ist   perfekt: Wir werden sehr freundlich empfangen, bekommen ein tolles   Zimmer mit stilvoller alter Einrichtung, einem 80 cm hohen Bett (wie   im Krankenhaus) mit 11 (!) Kissen und einem traumhaften Bad. Besser   kann man es sich nicht wünschen. Dazu hört sogar der Regen auf und   wir können am Abend noch einen Spaziergang um den See und durch den   Wald mit Jahrhunderte alten Baumriesen machen. Hier ein paar Fotos davon:
So würde   uns Irland sogar bei schlechtem Wetter gefallen: Ein geräumiges und   stilvoll eingerichtetes Zimmer, in total ruhiger Lage  mit    einer hilfsbereiten und freundlichen Bedienung, die zum Teil   erstaunlicherweise deutsch spricht. Ein weiteres Mal, dass wir auf   dieser Reise Trendtours ein Kompliment aussprechen müssen. Wer   Interesse hat, hier einmal zu übernachten, sollte sich die Webseite   anschauen:https://www.kilronancastle.ie/. Vom Hotel habe ich auch eine   Beurteilung beim Tripadvisor veröffentlicht.
Beim Abendessen merken wir natürlich schnell, dass alles nicht für   uns ist. Der schön gedeckte Speisesaal ist für eine   Hochzeitsgesellschaft  vorgesehen, während unsere Reisegruppe   in einem engen Nebenraum gesondert mit einem Touristenmenü   abgefüttert wird. Immerhin dürfen wir dazu auf roten Sesseln mit   Wappen sitzen, mit Wappen bedruckte Servietten auf unseren Schoß   legen und schwerstes Silberbesteck zum Essen benutzen. Auch Kaffee   oder Tee wird aus gewichtigen Silberkannen serviert. Das gefällt uns   schon, wenn auch das Glas Heineken 5,30 Euro und das Glas Wein 6,70   Euro kostet. Anschließend spielt in der Dungeon Bar im Keller eine   Irin auf der Harfe.

Wir lauschen und sind begeistert. Das ist das,   was wir von Irland erwartet haben. Das schlechte Wetter ist   vergessen. Aber kühl und feucht ist es im Keller trotzdem.
Montag, 9.7.2012
Wie gestern Abend sitzen wir als   Gruppe sehr eng in dem Frühstücksraum nebeneinander. Auch das   Frühstücksbuffet ist klein; es wird allerdings dauernd alles   nachgebracht, sodass Käse, Wurst, Eier, Marmelade und Cerials in   ausreichender Menge vorhanden sind - sogar frische Croissants, Toast   und frischer Obstsalat. Wenn man ehrlich ist, kann man gar nicht   meckern. Was stört, ist einfach nur das Abschiebeverhalten des   Hotels, indem die Gruppe in einen Nebenraum gesetzt wird. Wir waren   einmal mit Trendtours in Sizilien unterwegs, da war das nicht der   Fall. Warum geht hier so etwas nicht?
Bei der Abfahrt hat sich am miserablen Wetter nichts geändert. Immer   noch Regen. Die Stimmung wird ein wenig besser, als Catherine hinter   Bellyhaunis eine Irish-Coffee-Break vorschlägt. Dazu haben der   Fahrer Kevin und sie Kaffee im Hotel gekocht, Gläser ausgeliehen und   Sahne mitgebracht. Die wird jetzt geschlagen und ein zünftiger Irish   Coffee mit einem kräftigen Schuss Whiskey hergestellt. Der nasse   Parkplatz am Wegekreuz ist zwar nicht gemütlich, aber wir vergessen   dabei den Regen und freuen uns über die gelungene Überraschung der   Reiseleiterin.
Unterwegs lernen wir weitere   gälische Wörter:
Sláinte (gesprochen: Släntsche) für "Prost" und "An bhfuil céad agam   dul amach go dtí an leithreas más é do thoil é?" (unaussprechlich)    für "Kann ich auf die Toilette gehen?
Wir lachen, denn Catherine erzählt uns, dass jeder Ire das in jedem   Fall auf Gälisch beherrscht, weil man in der Schule die Lehrerin auf   Gälisch fragen muss, wenn man auf die Toilette will.

Um 10:00   Uhr ist Viehversteigerung in Tuam. Die besuchen wir   anschließend und erleben die irischen Bauern mit den breiten   Gesichtern, den Sommersprossen und dem kantigen Haarschnitt in   Gummistiefeln, wie sie am Gatter stehen und dem Auktionator durch   einen kleinen Fingerwink zu verstehen geben, ob sie mitbieten   wollen. Der rattert unverständliche Silben und Zahlen hinauf - und   auch hinunter, wenn keiner mehr bieten will. Einige Ochsen bringen   1190 Euro, andere gehen für 800 € nicht in andere Hände über, weil   keiner mehr bietet, der Bauer aber den Ochsen für diesen Preis auch   nicht hergeben will. Hier ein Video   davon:
Galway
Auf der Weiterfahrt verändert sich   die Landschaft: die Hecken weichen Steinmauern, alles wird flacher   und die Gegend ist stärker bewohnt. Irische Musik klingt aus dem   Lautsprecher - I am a Rover... oder The Fields of Athenry - und wir   summen mit. Die Regentropfen klatschen auf die Windschutzscheibe,   die Scheibenwischer wischen sie draußen weg und innen beschlagen die   Fensterscheiben. Aber es ist gemütlich und wir sitzen im Trockenen.   Die Musik und die Texte sind im Internet bei YouTube zu finden:
Mittags sind wir in Galway, einer   schönen, richtig typisch gälischen Stadt und haben Glück: Endlich    regnet es mal nicht. Die Straßen sind voller Leute, man trifft   Straßensänger, viele junge Leute, man entdeckt Straßencafés und   unzählige historische und bunt bemalte Pubs oder Fassaden. Das   gefällt uns sehr. Wir spazieren durch die Fußgängerzone, besuchen   die St. Nichola`s Church und machen "People watching" bei einem   Cappuccino mit Scones. Hier gibt es aber auch verlotterte Iren,   Pinkelecken und Penner, was wir bisher noch nicht beobachtet hatten.   Aber so ist das nun mal.

Fußgängerzone in Galway
Als nächstes steht die   Besichtigung der mittelalterlichen Burg Bunratty Castle auf   dem Programm. Die Führung bringt uns sehr eindringlich das harte   Leben der Iren im Mittelalter und die Ausbeutung durch die Earls vor   Augen. Im Verhältnis zu den mittelalterlichen Burgen Deutschlands   ist Bunratty ziemlich primitiv; hier stellt man wieder fest, wie arm   die irischen Grafen gegenüber den deutschen in der damaligen Zeit   gewesen sind.
Aber der Spaziergang durch das Freilichtmuseum gefällt uns, denn es   gibt außer der Burg noch viele Gebäude und Einrichtungen zu sehen,   die das Leben in der damaligen Zeit anschaulich illustrieren.   Bauernhäuser, eine Dorfstraße mit Geschäften und das Bunratty Haus    mit seinen herrschaftlichen Gärten wurden genauso aufgebaut und   ausgestattet, wie sie damals aussahen. Natürlich interessiert uns   das Schulhaus mit den altertümlichen Bänken, während das   Behandlungszimmer des Arztes, der gleichzeitig auch der Apotheker im   Ort war, ziemlich abenteuerlich aussieht, wenn man die heutigen   Verhältnisse gewöhnt ist.
Als wir durch Limerick fahren,   liest uns Catherine einen Limerick-Vers vor und fordert uns zu einem   Wettbewerb auf. Wir sollen für morgen alle einen Limerick dichten,   und der beste bekommt einen Preis.
Haus in Ardere
In Ardere spazieren wir an schönen alten Häusern vorbei, die mit   einfachen Mitteln angestrichen und mit Feldblumengärten geschmückt   sind, bevor wir am Abend in Tralee eintreffen. Das Hotel    Earl of Desmond ist leider ein mittelmäßiges   Massenabfertigungsunternehmen und wir vermissen schmerzlich unser   schönes Schlosshotel von gestern. Aber leider war das wohl die   Ausnahme. Abends spielt und tanzt eine 10köpfige Hobbytruppe von   Jugendlichen sehr engagiert und erntet von den Zuschauern viel   Beifall. Die selbst wird das wohl als Altersheimbelustigung   empfunden haben, denn nicht nur der Opa neben mir aus Nottingham war   mindestens 15 Jahre älter als ich. Eine Beurteilung vom Hotel "Earl of Desmond" habe ich im Tripadvisor   veröffentlicht.
Natürlich dichten wir am Abend auf unserem Zimmer und müssen viel lachen. Wir haben nämlich im Internet geforscht und noch einmal die wichtigsten Eigenarten des Limericks untersucht:

Der muss in der ersten Zeile einen Ortsnamen haben, die nächste muss sich auf die erste reinem, die beiden nächsten dürfen nur 5 Silben haben und müssen sich reimen. Und die letzte muss sich wieder auf die erste reimen. Inge findet den folgenden Limerick am besten:

Ein trunkener Mann in Salzgitter
Der pinkelte mal bei Gewitter.
Doch traf ihn zum Pech
Ein Blitz ins Gemäch`.
Seitdem ist er leider ein Zwitter.

Ich fand den nächsten auch nicht schlecht:

Ein Geistlicher aus Uckermünde
Traf alternd ein Weib voller Sünde.
Er sprach ein Gebet
Und hat sehr gefleht,
Dass an ihm ein Stück auferstünde.

Wir haben dann viel gedichtet und auch drei Limericks zustande gebracht; einer lautet so:            
     
Irland ist voll von Torf und Moos,
Whiskey schreibt man hier ganz groß.
Man zapft Guinness vom Fass,
das ist ein teurer Spaß!
Doch ohne Moos ist auch hier nix los!
Unsere Reiseroute in Irland
Dingle
Dienstag, 10.7. 2012
Es regnet immer noch. Wir starten zur Rundfahrt über die Halbinsel   Dingle. Wie üblich ist es wieder kalt (14°C) und es regnet. Die   Fahrt geht über die Berge zwischen blühenden Fuchsienhecken   hindurch, die die Straßen begrenzen. Auf den Wiesen weiden   schwarz-weiße Galloway-Rinder und nur noch wenig Schafe. Der Bus hat   seine Mühe, die engen und steilen Straßen durch die Dingle-Halbinsel   hochzusteigen.
Für 14 € kann man eine Rundfahrt durch die Dingle-Bucht machen. Es   ist verflixt ungemütlich auf dem kleinen Boot, das durch die Bucht   kreuzt, nur um den Delphin Fungie aufzustöbern, der sich hier seit   29 Jahren aufhält. Wir sehen ihn tatsächlich, aber die   Digitalcameras aller Leute sind zu lahm: Jedesmal, wenn er auftaucht   und irgendjemand "Da ist er!" ruft, schauen alle hin und bevor die   Auslöser gedrückt sind, ist er wieder abgetaucht.

In der Bucht von Dingle auf der Suche   nach dem Delphin "Fungie"
Das ist   schon sehr witzig. Ich habe ihn gefilmt und es ist ein kräftiger   Bursche.
Der Ort selbst und die Halbinsel Dingle sind wegen des trüben Wetters und des Regens uninteressant. Wegen des Regens verzichten wir auf einen Spaziergang durch die Straßen des Städtchens Dingel, das für die Iren ein typischer Touristenort am Meer ist. Das merken wir auch an den Preisen von den Restaurants, die  rund um den Hafen angesiedelt sind.
Bei der Weiterfahrt über die Dingle-Halbinsel über die enge Küstenstraße sieht man Beehive-Häuser aus dem 12. Jahrhundert und viele verlassene Häuser oder Ruinen zwischen den "Hungersnot"-Hecken.
Manchmal lässt der Regen etwas nach und ermöglicht einen Ausblick auf die Küstenfelsen und die davor liegende Inselwelt Als wir kurz vor 14:00 Uhr wieder durch Dingle fahren, ist hier richtig viel los.
Ein Stück weiter am Strand von Inch Beach machen wir eine Pause für einen längeren Strandspaziergang. Es leider ziemlich ungemütlich und so windig, dass uns der Schirm wegfliegt. Außer einem Kite-Surfer ist kein Mensch im Wasser, obwohl 3 Surfschulen ihre Bretter ausgelegt haben. In Sammy´s Store kaufen wir einen neuen grünen Knirps für 7,50 $ mit irischen Kleeblättern und sind 50 Minuten später wieder in Tralee.
Leider ist das Abendessen wieder eine minutengenaue Massenabfütterung, aber immerhin gibt es danach einen kleinen interessanten Lichtblick: Das Windhundrennen in der Arena von Tralee. Die Zuschauertribünen sind nämlich überdacht, sodass wir alles im Trockenen mitverfolgen können. Wir schauen bei sieben verschiedenen Rennen zu und finden es sehr spannend. Zuerst werden die Hunde vorgeführt und wir bekommen alle Daten und Wettlisten mit Tippvorschlägen vom Manager für den Totalisator. Hier ein kurzes Video vom Rennen:
Die Rennen kann man natürlich nicht fotografieren, weil man nicht   blitzen darf. Da es schon 21:30 Uhr und nicht mehr sehr hell ist,   schaffen die Digitalcameras bei normaler Belichtung mit Automatik   nichts mehr. Die Biester sind einfach zu schnell. Also habe ich es   mit einer 1000. Sekunde versucht. Das hat dann zwar geklappt, aber   man sieht kaum noch etwas. Wie froh war ich aber, als ich mit   Photoshop das Foto aus dem Film extrahieren konnte. Besser war   natürlich der Film mit der kleinen Lumix - zwar nicht ohne   Verwacklung, dafür aber doch einigermaßen scharf. Gewonnen haben wir natürlich nichts, weil wir immer falsch getippt   haben. Am Nebentisch hat eine Dame 12 Euro gewonnen und laut   gejubelt. Es geht also doch. Ich habe mir von meiner Frau sagen   lassen müssen, dass ich wieder wie immer ein Versager bin...   Hoffentlich bezieht sie das nur auf das Glücksspiel!
Ring of Kerry
Mittwoch, 11.7. 2012
Als wir um 7:15 Uhr frühstücken, sehen   wir zum ersten Mal auf unserer Rundreise ein paar blaue Flecken am   Himmel, aber die Straßen haben große Pfützen. Es muss in der Nacht   stark geregnet haben. Die blass-blauen Stellen am Himmel lassen uns   hoffen, denn wir wollen heute den Ring of Kerry fahren. Die 200 km   lange Panoramastrecke soll zu den schönsten Stücken Irlands gehören,   deshalb sind wir sehr gespannt darauf. Der Bus fährt von Killarney   los in den Nationalpark. Als wir am Eingang von Muckross Gardens auf   die Kutschen aufsteigen, regnet es schon wieder. Die Schauer   verderben uns die ganze Fahrt durch den Schlosspark. Schade, dass   die Rhododendronbüsche - und bäume keine Blüten mehr haben und dass   die Sonne nicht scheint, sonst wäre das wirklich schön hier!
Der Busfahrer fährt   die Rundstrecke entgegen dem Uhrzeigersinn, was sich sehr schnell   als schlau erweist, weil er andersherum immer am Abgrund sitzt und   den entgegenkommenden Fahrzeugen nicht ausweichen kann. Unterwegs   stehen irische Bauern mit Kindern und Eseln an der Straße und   verlangen ein Trinkgeld, wenn sie fotografiert werden wollen.
Bauer mit Kindern am Straßenrand   stellt sich zum Fotografieren in Pose.
Ganz   schlau ist eine irische Bäuerin, die auf ihrem Gelände alte   Steinzeitwälle und Steinzeitbehausungen beherbergt. Ob sie echt   sind, weiß keiner, aber sie verlangt zwei Euro für ein Foto. So   machen die Iren auch bei schlechtem Wetter aus dem Tourismus Geld.

Strand in Waterville  mit Blick   auf den Beach von Inch
Und dann kommt die   große Überraschung: Die Sonne kommt heraus. Plötzlich wird die   Landschaft ganz anders und die Fotos werden es auch. Der Strand hat   plötzlich eine andere Farbe und der Himmel ist blau.
 
Als wir in die Berge fahren, wird   es sehr windig, aber die Inselwelt sieht sehr schön aus.

In Sneem wird die Landschaft richtig malerisch.
So bleibt das Wetter den   Rest des Tages und wir fahren durch die bisher schönste Gegend von   Irland. Das gefällt uns schon viel besser.
Am Ladies View in Killarney NP.   halten wir noch einmal an einem schönen Ausblick, aber leider ist   die Sonne jetzt weg.

Das   Abendessen in Tralee im Hotel Earl of Desmond ist wieder eine   Abfütterung. Nicht sehr schön. Ich habe über das Hotel eine Beurteilung beim Tripadvisor geschrieben. Wen es interessiert,   kann es sich ja mal ansehen.
Was mir überhaupt nicht gefällt, ist, dass ich am Abend plötzlich   Post von mir selbst bekomme. Es sind sehr seltsame Briefe, die sich   mit Arbeit in Deutschland und Jobsuche beschäftigen. Ich soll eine   bestimmte Webseite in der Mail anklicken. Das ist doch sehr   offensichtlich eine Falle.
Ich bin ziemlich konfus, weil wohl jemand meine Mails über den   irischen Server in dem Hotel abgefangen hat. Es zeigt sich bei   näherer Untersuchung, dass die Mails aus Russland und der Ukraine   kommen. So bin ich den Rest der Nacht damit beschäftigt, mein   Netbook zu analysieren, die Cookies aufzuspüren und alle Viren zu   beseitigen. Jedenfalls lösche ich die gesamte Eingangspost und setze   mein Postprogramm neu auf. Ich hoffe, es hilft. Ein   gutes Zeichen für das Hotel ist das allerdings nicht.
Donnerstag, 12.7.2012
Morgens beim Frühstück   haben wir uns wieder zu früh gefreut, als es nicht regnete. Es regnet   nämlich in Strömen, als wir in Blarney Castle aussteigen und   einen Spaziergang durch den Schlosspark machen. Wir klettern durch   die engen Felsentreppen auf den moosbewachsenen Turm und schauen uns   den Stein an, den man küssen soll, damit man besser reden kann. Der   ist ganz blank vom Küssen und feucht und nass heute. Trotzdem küssen   ihn viele Leute und bezahlen 3 Euro für das Foto, das der Fotograf   unter der Regenplane macht. Hier unsere Eindrücke:
Jedenfalls   marschieren wir eine gute Stunde durch den Regen und haben hinterher   trotz der beiden Regenschirme ziemlich feuchte Hosen. Bei schönem   Wetter ist sicher der gepflegte Schlosspark eine Attraktion, denn er   enthält nicht nur Blumen, seltene Kräuter, exotische Bäume, sondern   auch mystische Felsen und weitläufige Wanderwege.
Cork
Ein bisschen besser sieht das   Wetter in Cork aus, wo wir nach zwei weiteren Regenstunden ankommen.

Cork: Blick von der St. Patrick´s Bridge auf den Emmett Place

Ein Seeteufel schaut uns grimmig an im   English Market
Der English Market ist wenigstens überdacht, sodass wir nicht nass   werden, als wir durch die Reihen mit den Feinkostständen spazieren   und die Spezialitäten aus aller Welt betrachten.    
Bei schönem Wetter   muss Cork ein lebendiges und schönes Städtchen sein, denn es gibt   viele bunt gestrichene alte Fassaden und 80 Pubs.

In Midleton besuchen wir die Jameson´s Whiskey-Brennerei. Leider   ist es nichts als ein Freilichtmuseum mit den alten Klamotten, die   nicht mehr gebraucht werden. Es wird keine echte Whiskeyherstellung   gezeigt, wie wir es mehrmals in den USA miterlebt haben. Hier duftet   auch nichts. Schade. Dafür bekommt man am Ende der Führung eine   Kostprobe. Die Flasche Jameson kostet 24 Euro und ist teurer   als in Deutschland bei Edeka, wo sie 19.95 € kostet. Deshalb nehmen   wir nur Whiskeymarmelade mit, weil es die bei uns nicht gibt. Und   Whiskey-Trüffel, die besonders Inge hervorragend schmecken, denn am   Ende der Busfahrt sind seltsamerweise alle verschwunden.
Unsere Reiseleiterin Catherine versüßt uns die restliche  Fahrt mit einem Jameson Whiskey im Bus. In ihrem irischen Outfit sieht sie sehr  typisch aus und mit der zünftigen irischen Musik ertragen wir den kräftigen  Regen bis zu unserer Ankunft in Dungarvan.
Wir übernachten an diesem Tag in Dungarven in einem ziemlich   miserablen Hotel am Hafen (Lawlors Hotel). Das Zimmer ist   mittelmäßig, der Teppichboden ziemlich verwohnt und die Dusche   versifft. Es ist ziemlich kühl in dem Zimmer bei 13°C, die wir heute   haben, obwohl es Mitte Juli ist - und die Heizung funktioniert   natürlich auch nicht. Das Beste an dem Zimmer ist noch eine gut   funktionierende Internet-Verbindung über einen modernen Amino-Router   mit LAN-Anschluss. Ich habe auch eine Hotelbeurteilung für den Tripadvisor geschrieben. Das Abendessen   wird wie immer in einem gesonderten Raum als Menü für Trendtours   serviert. Das ist diesmal der kühle und ungemütliche Ballsaal. Das   Essen ist mäßig, die Bedienung unpersönlich und das Bier   unverhältnismäßig teuer.
Da das Wetter immer noch schlecht ist, besteht der einzige   Lichtblick an diesem Abend in einem Besuch im Pub um die Ecke, in   dem drei Iren laute Musik machen.

Freitag, 13.7. 2012
Frühstück gibt es um 7:45 Uhr. In   dem Ballsaal sieht es aus wie in der Jugendherberge. Das Frühstück   ist auch so. Man kann einen Teller mit einer Scheibe Käse, einer   Scheibe Wurst und einer Scheibe Schinken haben oder stattdessen ein   Mini-Spiegelei mit Schinken und Miniwürstchen. Toast wird gebracht,   Kaffee auch; Cerials, Obst und Saft gibt es am Büffet. Butter und   Marmelade werden auf Anfrage nachgebracht. Satt werden kann man   also. Aber irgendwie ist alles ärmlich und trostlos.

Als wir losfahren,   glauben wir, dass wir uns mitten in den Regenwolken befinden, denn   links und rechts von der Straße sehen wir nichts mehr. Das ist die   richtige Atmosphäre für den Besuch der Dunbrody, eines   "Hungerschiffs", wie die Iren die Schiffe nennen, die während der   Hungersnot 1849 viele Auswanderer nach Amerika brachten. Alles ist   sehr traurig.
Der Besuch des alten Segelschiffs, das   von 1845 bis 1870 viele Iren nach Amerika gebracht hat, ist   hochinteressant. Nach einer gut gestalteten audiovisuellen   Einführung klettern wir auf das Deck, in die Frachträume und   Passagierräume, wo uns die Verschiffung ziemlich authentisch   nahe gebracht wird. Wie im Auswanderermuseum in Bremerhaven bekommen   wir auch hier ein Ticket und können damit die unsäglich enge   Überfahrt nach Amerika nachvollziehen.

Ein "Hungerschiff" - die Dunbrody im   Hafen von New Ross
Auf dem Schiff, das  für 178 Passagiere gebaut war, befanden   sich durchweg mehr als 300 Aussiedler, die meist ihr Land verkauft   hatten, um das Ticket überhaupt bezahlen zu können. Die Überfahrt   kostete mehr als 3 Pfund, was bei einem Wert von 5 Pfund für den   Morgen Land ziemlich viel Geld war. Die 1. Klasse kostete sogar 25   Pfund. In einer dramatischen Gesprächsszene wird uns von Mrs. White   aus der 2. Klasse in der Originaltracht der damaligen Zeit sehr   anschaulich demonstriert, sodass wir die große Not der Iren noch   besser verstehen.
Der Brief einer Mutter   aus Kerry an ihren Sohn in Amerika, den uns dann Catherine im Bus   vorliest, lässt uns die Iren noch besser verstehen, obwohl wir ihn   schmunzelnd zur Kenntnis nehmen:
Mein lieber Sohn,
ich schreibe Dir diesen Brief, damit Du weißt, dass ich noch lebe!   Ich schreibe langsam, weil ich weiß, dass Du nicht schnell lesen   kannst. Auch tue ich den Brief in einen gefütterten Umschlag, weil   ich weiß, dass es bei Euch kalt ist. Wenn Du wieder einmal nach   Hause kommst, wirst Du unsere Wohnung nicht wieder erkennen. Wir   sind nämlich umgezogen. In der neuen Wohnung stand schon eine neue   Waschmaschine, aber sie tat´s nicht richtig. Ich habe14 Hemden   hineingetan und an der Kette gezogen. Die Hemden habe ich bis heute   nicht wieder gesehen.
Vater hat jetzt eine neue Arbeit. Er hat 500 Leute unter sich. Er   mäht nämlich den Rasen auf dem Friedhof. Letzte Woche ist Onkel   Patrick in einem Whisky-Fass ertrunken. Einige Männer wollten ihn   retten, aber er leistete heftigen Widerstand.
Am Donnerstag bin ich zum Arzt gegangen und dein Vater ging mit mir.   Der Doktor hat ein kleines Röhrchen  in meinen Mund gesteckt   und gesagt, ich solle 10 Minuten nicht sprechen. Dein Vater wollte   das Röhrchen kaufen.
Deine Schwester Marie hat gestern ein Baby bekommen. Da wir nicht   wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist, weiß ich auch nicht,   ob Du Onkel oder Tante geworden bist. Es hat diese Woche 2 Mal   geregnet! Erst 3 Tage, dann 4 Tage lang. Es hat gedonnert, dass   unsere Henne 4 Mal dasselbe Ei legte.
Viele Grüße
Deine Mutter
P.S.: Ich wollte Dir etwas Geld hineintun, aber ich hatte den Brief   schon zugeklebt.
Natürlich lachen wir alle - vor allem auch  deshalb, weil wir vorher noch einen selbst gemachten Irish-Coffee von Kevin und  Catherine getrunken haben, den sie auf einem Parkplatz am Fluss von Inistioge  gebraut haben.
Kilkenny
So vergessen wir den Regen und kommen gegen Mittag nach  Kilkenny. Das soll die schönste Stadt Irlands sein und sie begeistert uns  wirklich. Trotz des Regens sind die Straßen wunderschön mit vielen Blumenampeln  geschmückt, die zwischen den vielen bunten Hausfassaden toll aussehen.

Wir  spazieren eine Stunde über die High Street und finden das überaus nette Café  Mocha, wo wir uns in der 1. Etage einen Cappuccino  mit einem Berrycrumble  gönnen. Von oben am Fenster kann man alles gut beobachten. Leider geht der  gesamte Verkehr durch die Stadt und staut sich überall. Hier würden wir gern  bleiben und durch die vielen kleinen Shops bummeln. Stattdessen steht wieder die  Besichtigung des Schlosses auf dem Programm. Aber wegen des Regens machen wir  sie gern mit, denn im Schloss ist es wenigstens trocken.

Kilkenny Castle
Die Geschichte des Schlosses geht   bis in das Jahr 1172 zurück. Danach war es bis ins 20. Jhdt.   Hauptwohnsitz der Familie Butler. In einem Selfguide - Besuch   spazieren wir durch die Gänge und   Säle des Schlosses und blicken durch die Fenster schadenfroh nach   draußen, wo die Leute im Regen herumlaufen müssen. Der hält auch   noch an, bis wir in Dublin ankommen und an der Nassau Street   anhalten. Wir spazieren bei leichtem Nieselregen um den Merrion   Square herum, fotografieren die gregorianischen Fassaden  mit   den bunten Türen und registrieren, dass viele Häuser zu verkaufen   oder zu vermieten sind. Weil es dann aufhört zu regnen, gönnen wir   uns noch einen Bummel über die Crafton Street.
Um 18:00 Uhr sind wir wieder im Bewley´s Airport Hotel und essen um   19:30 Uhr mit der Gruppe zu Abend. Es ist wieder der gleiche   Massenbetrieb wie am ersten Tag und sehr laut.
Dublin
Samstag, 14.7.2012
Da wir erst um 17:40 Uhr abfliegen,   haben wir noch Zeit für ein gemütliches Frühstück und einen   City-Besuch. Dazu verstauen wir unser Gepäck im Store-Room des   Hotels, was auch bereitwillig und unkompliziert an der Rezeption   geregelt wird, die uns auch noch einen Dublin-Visitor-Stadtplan   mitgibt. Mit dem Airport Shuttle fahren wir zum Flughafen und lösen   dort ein "Rambler-Family-Ticket" für 11 Euro , mit dem wir den   schnellen grünen Bus 747 besteigen und in der City am Castle Market   aussteigen.
Unterwegs   sieht man mit dem Flughafenbus sehr viel und man kann auf diese   Weise eine prima Stadtrundfahrt machen. So sehen wir aus höherer Sitzposition die modernen Gebäude wie das Convention Center:

Convention Centre in Dublin
Als einziges speziell konstruiertes internationales Kongresszentrum in  Irland bietet das CCD erstklassige Einrichtungen für mehr als 5000 Teilnehmer für Konferenzen, und Bankette.
Stark beeindruckt sind wir von der Samuel Beckett Brücke, die wie   eine große Harfe aussieht und mit mächtigen blitzenden Stahlseilen   den Liffey River überspannt. Das Besondere an ihr ist, dass sie um   90° gedreht werden kann, um Schiffe durchzulassen.
 
Die Samuel Beckett Bridge ist einer   Harfe nachempfunden
Wir lassen uns von unserem Rundgang leiten, der im Visitorguide empfohlen wrd und spazieren durch die Straßen. Hier ein paar Fotos davon:
Am Merrion Square No. 29 besuchen wir   ein altes Haus mit typisch georgianischen Baustil und alter   originaler Einrichtung. Bei einer Führung lassen wir und die   Lebensweise aus der damaligen Zeit anschaulich erklären und bekommen   wieder mehr Verständnis für die Iren und ihre Geschichte.
Es ist schade, dass es immer noch   so schlechtes Wetter ist. In dem Fußgängerbereich um die Grafton   Street begegnen wir außer vielen Touristen auch wieder vielen jungen   Muttis. Wie bunt und fröhlich muss doch hier alles aussehen, wenn   schönes Wetter ist.
Wir überlegen uns, ob wir nicht doch noch einmal Irland zu einer   anderen Zeit besuchen, denn schließlich ist Dublin nur eineinhalb   Flugstunden von Düsseldorf entfernt. Das wird   uns bewusst, als wir am Abend wieder zu Hause eintreffen.
Das war Irland
Wir sind wieder zu Hause und 1868   km gefahren. Sehr beeindruckt hat uns natürlich die wirklich grüne   Insel. Alles war grün: die Felder, die Flaggen, die T-Shirts und die   Hüte. Leider war der Himmel immer grau statt blau und das Wasser im   Meer auch. Die Burgen waren ebenfalls grau und viele Bäche braun.
Irland war ein teurer Spaß, wenn man   bedenkt, dass wir für ein Pint Guinness 4,90 € und ein Pint Heineken   5,30 € bezahlen mussten. Günstig waren nur die Schuhe und der   Sommerschlussverkauf, den es bei uns in dieser Art gar nicht mehr   gibt. Sehr gut fanden wir die Organisation auf dem Dubliner   Flughafen und die Busse in Dublin, wo es kein Wechselgeld gibt,   sondern man muss das Fahrgeld passend parat haben. Zurück gibt es   nichts. Die Preise sind hoch: der Sprit kostet 1,59 € pro Liter, wie   hier auch. Das Porto für die Ansichtskarten ist mit 0,85 €   unverschämt hoch, die Mehrwertsteuer mit 21% auch. Die Hotelpreise   sind niedriger als bei uns, besonders viele Bed and Breakfast-Häuser   bieten sich an.
An den Straßen, auf den Flughäfen und in den Hotels findet man   unverhältnismäßig viele Überwachungscameras. Die Deutschen sollten   froh sein, dass sie so wenig beobachtet werden und sich nicht   aufregen. In anderen Ländern ist das total anders. Sehr entspannt   ist das Fahren auf den irischen Straßen. Man fährt zwar links und   sieht nicht viel von der Landschaft, weil links und rechts von der   Straße hohe Hecken angepflanzt sind, aber es gibt halt nur wenige   Verbotsschilder. Meist ist die Geschwindigkeit mit 100 km/h angeben   - und sonst nichts. Wer dann in unverhoffte Kurven zu schnell hinein   fährt, ist es selbst schuld. Er hätte halt aufpassen müssen. Meist   werden die Straßenkreuzungen mit einem Kreisverkehr geregelt, selten   mit Ampeln. Die Fußgängerampeln in den Städten haben einen Taster,   den man betätigen muss, wenn man über den Zebrastreifen gehen will. Wenn dann Grün   erscheint, so hält das nur 10 Sekunden an. Man muss sich also   verflixt beeilen, wenn man bei Grün über die Straße kommen will.   Daran erinnert auch gleichzeitig ein akustisches Signal.
Gut fanden wir auch, dass man in den Restaurants oder Pubs das Bier   oder die Getränke direkt an der Theke bestellen, bezahlen und   mitnehmen musste. So gab es keine Probleme mit der Bedienung und mit   dem Trinkgeld. Die Pubs sind irgendwie die verlängerten Wohnzimmer   der Iren. Sie sind sehr gemütlich, die Sprache ist familiär und die   Stimmung immer fröhlich. Man kann sich dort wohlfühlen. Laut ist es   allerdings manchmal schon. An den Wochenenden ist in den Pubs   richtig was los. Da wird viel irische Musik mit der Fidel, der   Flöte, der Gitarre und dem Akkordeon gemacht. Es werden irische   Lieder gesungen und es wird getanzt. Straßencafés findet man selten,   allerdings auch verständlich bei dem Wetter.
Die Treppenstufen sind uns aufgefallen: Sie sind meist aus Holz, oft   mit Teppichen belegt und sehr kurz. Die Häuser haben keine Keller   und sind ziemlich altmodisch. Das hängt wahrscheinlich damit   zusammen, dass im Krieg nichts zerstört wurde und alles noch wie   früher ist. In den Hotels z.B. fanden wir sehr oft getrennte   Wasserhähne für kaltes und warmes Wasser, während man hier bei uns   Mischarmaturen hat. Irgendwie erscheinen uns die Iren auch sehr   einfach gestrickt, genügsam und wenig anspruchsvoll zu sein. Die   Fassaden sind oft bunt gestrichen (Catherine sagt, das sei   notwendig, damit die Männer abends, wenn sie betrunken aus den Pubs   kommen, ihr Haus wiederfinden), aber wenig restauriert. Unter der   dicken Farbe sehen die Häuser nicht besonders gut aus. Dekorationen   oder kunstvolles Ambiente findet man selten. Besonders auf dem Land   ist alles nur einfach und zweckmäßig. Aber viele Blumen sieht man.   Nicht in den Vorgärten - da muss nur ein großer, grüner und kurz   geschnittener Rasen zum Vorzeigen vorhanden sein. Aber an den   Häusern und Straßen sind vielfach Blumenkästen oder Ampeln   angebracht, die mit Petunien, Begonien, Fuchsien oder bunten   Sommerblumen bestückt sind. Das sieht besonders in den Dörfern schön   aus. In den Städten stehen viele Häuser und Wohnungen leer, die   Straßen sind voll von Schildern mit "To Let" oder "To Sale".
Die Bevölkerung Irlands ist ziemlich jung. Von den 4,5 Mill.   Einwohnern sind 40% unter 25 Jahren. Das merkt man auch, wenn man in   den Städten spazieren geht: Überall stehen junge Muttis mit ihren   Kinderwagen und plaudern. Alte Leute sieht man kaum auf den Straßen.   Das sind dann meist Touristengruppen. Man sieht allerdings vielfach   in ernste oder verkniffene Gesichter - wie hier in Deutschland, wenn   man über die Straße geht. Ausländerinnen mit Kopftüchern sind   äußerst selten zu beobachten.
Gälisch ist nicht nur Amtssprache und Pflichtsprache in der Schule,   sondern findet sich auf allen Schildern. Darauf legt man besonders   viel Wert. Die Schule beginnt morgens um neun oder halb zehn und   endet um drei oder halb vier. Viele Iren sprechen aber gar kein   Gälisch, sondern nur Englisch. Eine Grenzkontrolle zwischen   Nordirland und Irland gibt es nicht, man merkt es nur an den Fahnen,   die auf den Häusern oder Kirchtürmen wehen.
Schade, dass das Wetter so schlecht war. Gefallen hat uns die Reise   trotzdem. Besonders zu danken ist das der Reiseleiterin Catherine   Given, die alles exzellent vorbereitet und organisiert hatte. Ihre   Reisebegleitung war höchst unterhaltsam und informativ. Durch sie   haben wir Irland und die Iren kennen- und verstehen gelernt.   Vielleicht fahren wir noch einmal hin, wenn ein stabiles Hoch über   Irland steht und uns über eine ganze Woche lang gutes Wetter   garantiert. Dann kann man sich dank der kurzen Flugzeiten   kurzfristig entscheiden.
Das war´s erstmal aus Irland.
Slán ! (Das heißt "Tschüss" auf Gälisch)

Viuelleicht hat Ihnen der Reisebericht gefallen und Sie konnten einige Informationen für eine eigene Irlandreise sammeln.Vielleicht interessieren Sie sich aber auch für andere Reiseberichte von mir. Dann schauen Sie doch einmal auf meine Reiseseite!    
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